35+ 1

Die letzte Woche war erfüllt von einem Blick. Einem bestimmten, der Blick
mit dem man als Hochschwangere angeschaut wird von anderen Müttern:
Dieser selige Blick, der Kopf dabei leicht zur Seite geneigt, der Blick etwas
verschwommen und nicht zu vergessen das milde Lächeln… Begleitet mit
Sätzen wie: „Nu hast du es aber bald geschafft!“ Wenn ich dann sage,
dass ich noch 5 Wochen vor mir habe, scheint das durch den Blick nicht
durchzudringen, die hören einfach nicht zu, die lächeln nur, manchmal hauchen
sie auch geistesabwesend ein „ach ja“… Es gibt aber auch andere Frauen,
die bodenständige Variante, die wissen wie man mit einer schwangeren Frau
sensibel umgeht und sagen dann: „Oh Gott, der Bauch ist ja jetzt schon
riesig!“

Nun ja, ansonsten muss ich doch nachts mal hin und wieder öfter Pilgern,
schlafe etwas schlechter, aber entdeckte rasch einen Fehler. Letzten
Sonntag hatte ich mutig mein Lattenrost auf superhart gestellt und mich
nachts gewundert, warum ich nicht einschlafen kann und der Bauch so hart
brach liegt- das war aber schnell korrigiert. Außerdem schläft jetzt immer
ein Arm ein, die letzten Klamotten fangen an zu spannen, aber ich weigere
mich noch etwas zu kaufen.
Seit ein paar Tagen, habe ich Angst vor der Geburt, ich weiß es wird wehtun,
vorallem das Unausweichliche engt mich sehr ein, in solchen Momenten, denke
ich er kann da ruhig für immer drinnen bleiben, wenn ich dann aber nicht lange
sitzen kann und es sich anfühlt als säße man irgendwie auf seinem Kind, möchte
ich ihn eher früher als später da rauswerfen. Überhaupt bin ich vielleicht,
eventuell etwas gereizt…
Ich habe das Gefühl nicht genug vorbereitet zu sein, hab vergessen wie das
mit dem Atmen geht, wenn ich Übungswehen habe ist meine erste Reaktion
panisch festzustellen das es sehr wehtut, anstatt lange auszuatmen…
Ich plane am Sommerurlaub und überlege dabei fieberhaft, was so ein kleines
6 Monate altes Moster dann will. Ich kann mich eben nicht mehr so gut erinnern,
nur an schreiende Kinder auf dem Weg in den Sommerurlaub, weil sie laufen oder
krabbeln wollten. Ich tippe diesmal auf ein schreiendes Kind, dass auf dem Boden
liegen und sich etwas drehen will- damit dürfte ich nah dran sein oder?!
Ansonsten genieße ich den schönen runden Bauch sehr, denn danach sieht er
ja nicht mehr so schön gespannt aus, sondern dann heißt es wieder, was vom
Bauche übrig blieb in Form bringen… Außerdem gehöre ich zu den Frauen, die
praktisch sofort nach der Entbindung selig gucken, wenn sie eine schwangere
Frau sehen…

8 Kommentare

  • Daniela

    diesen bestimmtem blick habe ich bestimmt nicht mehr, ich habe eher den blick: oh gott bin ich froh muss ich nicht mehr!

    sorry nicht besonders aufmunternd aber ist wirklich wahr!

  • Mama Schwaner

    ich denke mir bei den blicken immer ganz schrecklich pessimistische sachen („das war doch bestimmt nicht geplant“ oder „die ist doch noch so jung, warum bekommt die (noch) ein kind?!“ etc. pp) die nächtlichen pilgerreisen nehmen aber auch bei mir stetig zu – ich hab aber derzeit tagsüber auch einen durst… kein wunder also!

  • Pampersfront

    Ach Kassiopeia!! Deine Schwangerschaft vergeht für mich so schnell. War da nicht erst das Eichen Helga?? Aber bald hast du es geschafft! Und mit 6 Monaten fängt euer Söhnchen an zu robben :-) – durch den Sand Richtung Wasser!!!

  • Klabauter

    Liebe Frau Pampersfront, Ihr Optimismus in allen Ehren, aber mit 6 Monaten, da wird gemeckert, weil man nicht von der Stelle kommt. Rollen ja, robben nein. Höchstens rückwärts… vom Wasser weg! ;-)

    Liebe Kassiopeia, abgesehen von rollen und robben will das Kind dann vermutlich gerne rumgetragen werden und gucken gucken gucken. Die Geschwister werden immer interessanter und vielleicht ist es auch schon futterneidisch. Apropos, wie haben Sie sich jetzt entschieden? Wagen Sie den Versuch oder lassen Sie das Stillen lieber bleiben?

  • Giftzwerg

    Hihi, seitdem wir hierher an die Elbe gezogen sind, ernte ich „diesen Blick“ auch ganz oft. Wo ich vorher immer ein ähnliches Gefühl wie Mama Schwaner hatte, scheint es hier irgendwie „verklärter“, ernstgemeinter…
    Finde ich schön :)

  • kassiopeia

    Liebe Frau Klabauter, was liebe ich Ihre Art zu schreiben. Vielen Dank für die
    offenen Worte. Ich erhoffe mir also genug Bespaßung für Kind III durch Kind
    I und II.

    Liebe Frau Pampersfront, vielen Dank für den Optimismus! Ich schreibe nach
    Toms Geburt über die genauen Zeugunsumstände nochmal ausführlich.
    Sie hieß Brigitte und er Klaus ;)

    Liebe Mama Schwaner, vergessen Sie mal nicht, dass ich nur ein Jahr älter bin.
    Kinderbekommtechnisch liege ich klar vorne auch in Zahlen, schließlich war
    ich bei Noah erst 22 Jahre. Aber ich ernte keine blöden Blicke mehr, ich werfe
    nur noch welche. Aber Sie räumen ja ein, das da ein wenig Pessimismus
    mitschwingt in den eigenen Gedanken. Es gucken nicht so viele Leute wie es
    einem immer vorkommt. Muss aber einräumen, dass ich viel gelassener und
    auch selbstbewusster bin- alle meine Freundinnen hier sind fast so „Alt“ wie
    meine Eltern. Aber es passt. Ich möchte nich mehr ständig betonen wie jung
    ich den anderen Müttern gegenüber bin- das ist doch öde irgendwann…

    Lieber Giftzwerg, das liegt wohl auch viel an dir oder?! ;) Bist einfach ne dufte
    Type… Aber ich denke wirklich, dass viel so erfühlt wird, weil man so jung ist
    und sich dann schnell selber dahinmanövriert, in diese schüchterne Ecke…
    Mit dem was man sagt und sich gibt, gibt man ja dann auch ein Stück mehr
    von sich her als das Alter…

  • Silberpfeil

    Ich habe es ziemlich gehasst. Man ist einfach nur noch hochschwanger. Weder weiblich, noch ein Mensch. Und man hat keine Chance den Bauch auch nur ansatzweise zu verstecken.
    Meine Tochter ist im Moment 6.5 Monate alt. Und so ziemlich anstrengend. Schreien weil sie krabbeln will, trifft es perfekt. Drehen tut sie sich schon gut. Aber dafür ist sie sonst noch nicht so mobil und muss nicht immer beaufsichtigt werden. Also Ferien sind definitiv machbar. ;-)