Die Frage

Vor dem Urlaub stand für mich fest: Ein viertes Kind?- Das kann dauern. Ich war müde. Eigentlich bin ich es noch. Dennoch hat sich etwas verändert. Ich sah wie meine Großen soviel von einander hatten. Keine anderen Kinder weit und breit. Sie hatten nur sich.
Selbstverständlich streiten sie. Aber wenn zusammen kichern und feixen, dann weiß ich das sie all die Mühe einfach lohnt. Dann wanderte mein Blick zu Tom. Er beginnt mit ihnen zu spielen, dreht sich, lutscht an Auto’s, die sie beide gern hätten. Aber irgendwie fehlt da was.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag. Da sind doch schon drei. Wie sollte das gehen? Könnte ich vieren eine gute Mutter sein- dauermüde? Mobilität durch Fahrrad wäre dann Vergangenheit. Das Turnen? Wenn einer krank ist/ Ein Unfall?! Was wenn…?! Es gibt mehr Gründe dagegen als dafür. Und dennoch. Kein romantisches Bild einer Schwangerschaft in meinem Kopf. Kein „Oh wie süß“. Einfach nur das Gefühl, das was fehlt. Und dennoch, wenn ich abends müde bin und mal raunze, nicht das 100 Mal fröhlich „Stell dich bitte auf den Hocker!“ träller, frag ich mich, ob das egoistisch wäre. Wenn die Großen ins Bett sollen und Tom blöckt, und ich plötzlich fahrig werde, weil ich mich nicht auf eins konzentrieren kann, wäre ein viertes nicht zuviel? Woher soll ich wissen, dass ich das kann? Dann seh ich Tom. Meinen Geburtstag. Das die Zeit nicht stehen bleibt. Und ich irgendwann auch mal etwas anderes für ich tun sollte. Denn auch das frisst Jahre. Ein Ende mit dem Vierten?!
Ich kann gar nicht schreiben, wieviele Gedanken ich mir gemacht habe, wie viel wir darüber gesprochen haben. Diese Gedanken sind so intim. Und es scheint als hätten wir uns entschieden. Es ist daher seltsam darüber zu schreiben und es zu veröffentlichen, da das eigentlich niemanden etwas angeht.

12 Kommentare

  • mama schwaner

    einen ratschlag, was du/ihr tun sollt, kann ich bei bestem willen nicht geben. aber ich finde, ihr denkt an alles: vor- und nachteile. und egal wie ihr euch entscheidet, oder entschieden habt, es wird das richtige für euch sein und ihr werdet es meistern. ob nun noch ein kind mehr oder eben mit dem gefühl umzugehen, dass jetzt wohl erstmal schluss ist.

    sollte ich aber den nachsatz einer deiner letzten emails ernst nehmen? :D

  • Giftzwerg

    Hm, ich weiß nicht, wie ich Dir da helfen soll, denn es gibt in der Tat wohl kaum eine Frage die persönlicher, intimer wäre :)
    Ich würde mich fragen, ob ich ein viertes für mich, für die drei anderen oder eben für niemanden sondern einfach des Krümels wegen wollte und danach würde ich dann entscheiden. Aber das ist auch wieder ein beschissener Ansatz, denn tatsächlich glaube ich, dass es (zumindest für mich wohl) ein bisschen von allem wäre… *seufz*
    Du siehst, das könnt nur Ihr ganz allein wissen. Aber es klingt, als hättet Ihr Euch entschieden ;)

  • DüneSieben

    Ich habe auch lange gehadert und habe mir ein viertes Kind gewünscht. Wollte es als Ausgleich für die Große, die sich immer beklagt hat, dass die Zwillinge sich haben und dass Mama und Papa sich haben „und ich bin immer allein“! Das vierte Kind wäre zwar altersmäßig kein „Partner“ für die Große gewesen (so wie das vierte Kind bei Euch altersrmäßig ein Partner für Tom wäre). Aber es hätte den Gegenpol geschaffen, so habe ich immer für die Große empfunden.

    Dazu kam bei mir dieses „noch einmal eine Schwangerschaft genießen (ich war sehr gern schwanger, auch mit den Zwillingen) und noch einmal ein Baby aufsaugen :-)“ Für meinen Mann war es recht klar: Es wäre unvernünftig, noch ein viertes in die Welt zu setzen, zu dem Zeitpunkt hatten wir auch mit der Hydrocephaluserkrankung unserer Tochter sehr viel zu tun. Ich wünschte, ich hätte es auch so sehen können. Und dann wurde ich nochmal schwanger und das Chaos war perfekt: Die Tochter gerade im KH, ich hin und her zwischen Kindern zu Hause und KH. Es war einfach zu viel. Trotzdem war ich glücklich. Bis festgestellt wurde, daß das Baby keine Herztöne hat, ca. in der 10. SSW. Da hatte die Natur dann entschieden. Und seitdem ist es auch gut. Es war, als ob ich eine Tür öffnen durfte, hineinschauen durfte, wie wäre es mit 4 Kindern? und dann wußte, nein das wäre (in dem Moment zumindest) zuviel gewesen.

    Ich weiß nicht, ob man (eher frau), ein Kind bekommen sollte, um eine Geschwisterreihe zu harmonisieren. Es gibt Kinder und Menschen, die gehen halt (zwangsläufig) immer ein wenig allein. So wie die Große bei uns. Dafür ist sie sehr kontaktfreudig, schließt schnell Freundschaften und ist ein prima Kumpel. Und sehr selbstständig. Und irgendwann wird sie ja auch einen Partner haben und ich bin überzeugt, dass sie eine gute Mutter wird, sie hat einen starken Beschützerinstinkt (WENN sie dann diesen Weg mit Partnerschaft und Mutter werden geht…, nicht dass ich das meinen Kindern aufzwinge!) Vielleicht wäre das kleine Geschwister ihr auch „lästig“ geworden. Sie wäre 8 Jahre älter gewesen, ich hätte einiges nicht machen können mit ihr und mit den größere Kindern, eben wegen diesem Baby. Wir hätten schon nochmal ziemlich von vorne angefangen.

    (Trotz alledem kommt mir manchmal, ganz selten, der Gedanke, dass ich gern mal kurz reingucken würde, wie es wäre, wenn dieses 4. Kind gekommen wäre – es wäre jetzt 4. Die Zwillinge werden in einer Woche 10 und die Große im November 12.)

    Herrje, jetzt „mißbrauche“ ich Deinen Blog und schütte hier meine Seele aus, aber es kommt halt gerade so.

    Bitte – ich möchte nicht predigen oder aufzwingen, dafür bist Du ja auch viel zu stark!! Und wie Giftzwerg auch schon sagte, es klingt ja, als ob Ihr Euch entschieden habt. Und was sehr wichtig ist: Ihr scheint Euch einig darüber zu sein, Du und Dein Mann. Ich war recht einsam in der Zeit, als ich ein Kind wollte, aber mein Mann halt nicht. Obwohl ich das JETZT zu schätzen weiß, er hatte Angst um mich, dass ich mich in den „vielen“ Kindern verliere und es kräftemäßig auch nicht schaffe. Und ich merke jetzt, wo ich älter werde, auch WIE SEHR es gezehrt hat, diese Zeit mit den kleinen Kindern. Wenn man mittendrin steckt, macht man es sich nicht so klar. Aber ich spüre jetzt schon manchmal eine körperliche Müdigkeit, die ich auch auf diese wirklich sehr anstrengenden Jahre schiebe.

    Auf Eure Situation bezogen: Ihr würdet es super schaffen mit einem 4. Kind. Es wäre halt alles noch ein bißchen chaotischer, lauter, weniger Schlaf – aber hey? – es würde das Fass nicht zum Überlaufen bringen, da bin ich mir eigentlich sicher. Ihr überlegt ja und wägt ab und stolpert da nicht ohne mit der Wimper zu zucken rein, nur um dann festzustellen, uups, das war jetzt doch zu viel.

    Mit anderen Worte: Wie immer Ihr Euch entscheidet, Ihr macht es schon richtig. (Und hört ein wenig auf das Bauchgefühl und die Natur, wenn es geht.)

    Alles Gute. Ich bin gespannt.

  • kassiopeia

    @DüneSieben: Ich danke dir so sehr für deinen Beitrag! Vor dem Verlust eines Kindes habe ich sehr
    viel Angst. Vorallem weil bei Noah Wehen um die 32. begannen, bei Tom in der 17. Woche. Ich hab
    Angst davor, was wohl jetzt wäre. Ob mein Körper, wie es bei dir war, gewillt ist dieses vierte Kind
    zu halten oder es loslässt. Ich war auch unheimlich gern schwanger. Und natürlich kann ich auch noch
    in zehn Jahren ein Kinder/ Kinder bekommen. Aber es fühlt sich jetzt nicht abgeschlossen an. Und
    wer weiß, was in zehn Jahren ist, wer weiß wie es sein wird, mit drei pubertierenden Kinder? Irgendwann
    möchte ich nachts auch nicht mehr aufstehen und Fläschen machen, das mach ich seit fast 4 Jahren
    fast ohne Pause. Aber wenn ich so denke, komme ich mir egoistisch vor. Es ist eben nur das Gefühl.
    Für ein Kind gibt es eigentlich immer nur Gründe gegen. Wir haben ja auch drei. Ich denke, wir haben
    alle Fürs und Wieders ganz oft durch gesprochen. Das tun wir noch, jeden Tag. Das ist gar nicht so
    einfach.
    Am meisten macht mir Sorge, ob ich wirklich tatsächlich eine gute Vierfach-Mutter sein kann. Ob
    jeder kriegt, was er braucht.

  • Isabella

    Oh ich liebe dieses Thema! Das ist ein Thema mit dem sich fast eine jede Frau beschäftigt. Wahrscheinlich nicht in der Dimension 4 aber mit Kinderwunsch prinzipiell!

    Einen Rat kann man da denke ich eh nur schwer geben. Aber ich glaube den wolltest du ja nciht. Du wolltest dich mitteilen und ich verstehe deine ZWeifel. Deine Angst!

    Mir gehts auch so, oder so ähnlcih! ICh binn 22 Jahre und bekomm das zweite Kind. Während andere inmeinem Alter noch bei ihren Eltern wohnen, PArty feiern, trage ich Verantwortung und warf ide Klischeehafte „Selbstverwirklichung“ über Board.

    Da stauen sich manchmal trotz des großen Kinderwunsches so zwiespältige Gefühle. Manchmal habe ich das Gefühl was zu verpassen, was ja absolut nicht zutrifft. Oder ich habe Angst, wenn ich aus finanziellen Gründen gezwungen wäre zu arbeiten, keinen Job mehr zu finden (trotz Ausbildung). Keinen Anschluss mehr zu finden. Und irgendwie hab ich grad jetzt beim zweiten Kind das Gefühl, jetzt ist der Zug endgültig abgefahren. Ich hab mich entschieden und so ist es.

    So wollt ich es ja auch . Und jetzt grad im Moment ist Siegrun etwas schwierig (oder schwieriger als sonst) und ich habe solche Übelkeit usw. bin gereizt und frage mich oh Mann was tust dir da an? Schafffst du es mit zwei Kindern? Bist du so weit?

    ICh weiss es nciht! Aber ich muss! ICh wünsche mir dennoch insgeheim viel mehr Kinder und ich glaube das werden sie auch! Meine Schwester hat sechs! Kinder und macht das so hervorragend! Und ich habe nur eins undich raunz rum! Aber ise ist der Beweis, dass es kein DIng der Unmöglichkeit ist!

    Und ich glaube auch. Oder nein, ich bin mir sicher. Du würdest es auch mit vier schaffen! Aber ich glaube auch du wirst dann häufig mal posten wie müde und ausgelaugt du bist. Was ja auch legitim ist ;) Denn das darf man nciht abstreiten Kind sin dien Knochenjob!

    Falls du dich für ein weiteres Kind entscheidest freu ich mich unheimlich für dich! Und ich wünsche dir ganz viel Kraft und Gelingen :-D

    So… jetzt warte ich und bange wann se´mir das Internet nun letztendlich abdrehen, hätte eigentlcih mit gestern gerechnet!

  • partikelfg

    @DüneSieben: Uns geht es oft ähnlich. Steckt man in der Situation ist einem nicht bewusst, wie anstrengend alles ist. Mein Freund hat sich auch vor der Entscheidung zum dritten Kind, das er auch wollte, große Sorgen um mich und meine Gesundheit gemacht. Oft bin ich überrascht wie sehr ihn dieses Familienleben und der Beruf anstrengen. Er macht nebenbei auch immer Weiterbildungen.

    Für mich ist klar, dass da noch ein Kind kommen wird. Aber ich will das genau mit meinem Studium/Promotion eintakten, so wie wir es bereits beim dritten Kind taten. Ich denke mein Freund, der sich im Moment aufgrund der momentanen Situation gegen ein viertes ausspricht (jetzt), muss zur richtigen Zeit mit den richtigen Argumenten und dem richtigen Gefühl abgepasst werden.

    Vor kurzem dachte ich, ich sei wieder schwanger und uns wurde klar, das es jetzt so nicht passt. Zum Glück stellte sich die Sache als Fehlalarm heraus, aber solche Situationen machen einem ganz deutlich, was man will. Worauf man sich einlassen kann oder nicht.

    Ich wünsche euch alles Gute!

  • 4Kidsmami

    Ich habe vier Kinder. Es hat sich einiges verändert. Bei uns ist es auch chaotischer, aber insgesamt gesehen, harmonischer. Der Kleinste ist unser Ruhepol. Egal was auch passiert, er gibt uns wieder Kraft und Hoffnung. Er lacht immer und ist ein liebes Kind.
    Ja ich habe mich für ein 4.Kind entschieden und meine Entscheidung nie bereut.

    Beir dir ist es im Moment viell. etwas schwieriger, da die Kinder altersmäßig nahe beieinander liegen. Bei mir sind immer 6 Jahre dazwischen nur zwischen Kind 3. und 4. sind es nur 22 Monate. Nur durch diesen Altersunterschied ist es bisschen schwierig. Man hat halt nur 2 Hände und nicht 4.

    Also egal wie ihr euch entscheidet, jedes Kind ist eine Bereicherung. Unsere Liebe ist dadurch noch mehr gewachsen.

    Liebe Grüße Diana