Von Tälern, Bächen, Spiralen und Wegen.

Ich bin so unendlich müde und viel lieber würde ich mich hinlegen und schlafen, weil Schlaf so
ein Segen ist. Ich will gar nicht hier sitzen und schreiben. Aber ich tue es dennoch- für mich.
Denn wenn ich es heute nicht tue, dann morgen auch nicht und übermorgen nicht und so
weiter. Es wird einfach nur mehr. Und ich will es ja runterschreiben, nicht sammeln. Ich will es
nicht vergessen und gleichzeitig nicht darunter begraben liegen.

Im letzten Jahr kurz vor dem Einzug, ich glaube im April kaufte ich zusammen mit meiner
Schwiegermama zwei Bäume. Die Blutpflaume, setzte ich in unseren kleinen Vorgarten und da
wuchs sie prächtig. Nur blühen sehen habe ich sie noch nie. Die ganzen letzten Wochen und
Tage habe ich mich gefragt, wann man endlich die rosa farbenen Blüten in unserem Vorgarten
bewundern könnte und die Narzissen, die ich letztes Jahr nach der Blüte dort setzte, wuchsen
und wuchsen, nur blüten sie nicht. Heute. Ausgerechnet in diesen Tagen räume ich in Ruhe
geistesabwesend am späten Nachmittag den Kram in der Küche auf stehe draußen im Regen,
endlich Regen denke ich mir noch, drehe mich um und da sind die Narzissen. Und sogar der
Baum zeigt erste Knospen. Die Luft riecht gut, ich stehe da in all meinem Kummer, fassungslos,
sehe das Leben, die Farben und spüre den noch leichten Regenschauer. Der Himmel weint
endlich.

Vor drei Tagen nun schon wartete ich auf meinen Ultraschall. Einen der sich für immer in mein
Herz einbrennen wird. Das letzte Mal sah ich unser Kind in der 12. Schwangerschaftswoche
lebendig. (Ich möchte an dieser Stelle aufklären, dass ich mit Absicht anders rechnete als meine
Ärztin, eigentlich mit Hinblick auf die Geburt.) Und so wie es diesen Mittwoch aussah lebte und
wuchs es weiterhin, bis ich eben in der 14. Schwangerschaftswoche sah, dass unser Kind nur noch
leblos in mir schwamm ohne Herzschlag. Es muss beinah einen Wimpernschlag vorher aufgehört
haben zu schlagen. Gott sei Dank, ich möchte mir nicht, nein es wäre ebenso schrecklich gewesen.

Ich hatte einen Tag Zeit mich zu Verabschieden. Was kein Verabschieden war. Mein Kind war tot
in mir. Es schien so fern. Schon so weit weg. Aber ich lief und stand immer noch wie eine Schwangere
und streichelte noch immer unbewusst über meinen toten Bauch. Ich saß im Garten, die Sonne war
viel zu hell, warm aber sie blendete mich. Ich sah meine Kinder spielen und konnte nur an dieses
eine (zweite) denken, dass ich niemals festhalten würde können, das ich niemals riechen würde
können, niemals würde aufwachsen sehen. Ein Loch im Herzen. So groß wie das erste. Ich fühlte
keinen Unterschied zum diesem erst so nahem ersten Verlust.
Ich ging ins Bett und versuchte mir ins Bewusstsein zu rufen, dass es das letzte Mal in dieser
sechsten Schwangerschaft sein würde, dass ich hier mit meinem Kind einschlafen würde. Aber es
ging nicht, es erreichte mich nicht, es kam nicht näher. Ich konnte es nicht fühlen, diesen Abschied.
Ich wollte ihn nicht. Ich mochte kein Foto machen, weil doch das Kind schon nicht mehr lebte in mir.
Es schien mir falsch eines zu machen als Erinnerung. Also ging ich an diesem Donnerstag ins Bett,
mit dieser Taubheit, dieser Trauer- es war schon alles das letzte Mal gewesen.

Der nächste Morgen- Freitag war nur chaotisch, laut, unlieb, angespannt. Als alle fünf aus dem
Haus fahren, kam die erste Welle, die mich wirklich erbarmungslos mitriss. Ich war allein. Ich hatte
Angst. Ich hatte keine Ahnung von dem Weg der vor mir lag. Und ich bemerkte, wie wenig Zeit mir
noch blieb mit meinem Kind in mir, hier zu Hause und um zu gehen. Mir fiel wirklich das erste Mal
auf, dass ich eine Tasche packen müsste. Und ich lief von da an nur noch wirr durch das Haus
treppauf, treppab. Ich fühlte mich so allein. Ich überlegte immer wieder, was ich brauchen könnte,
mir fiel so wenig ein. Ich war so planlos. Ich lief hin und her. Schluchzte immer wieder. Es liefen die
ganze Zeit Tränen in meinem Gesicht. Ich wollte nicht. Das alles wollte ich nicht. Um 8.45Uhr schloss
ich die Türe hinter mir, mit der Hand auf dem Bauch. Wir gehen jetzt.

Ich betrete das Klinikum durch den Eingang, durch den ich wie schon bei Bens Geburt lieber Monate
später gegangen wäre, hole tief Luft, weil keine da ist und drücke den Knopf für den Fahrstuhl.
Schicke ein Stoßgebet in den Himmel, es mögen nicht gerade zum Frühstück alle Wöchnerinnen
genau dort sitzen. Der gläserne Fahrstuhl fährt hoch und ich sehe eine Frau. Der Moment in dem
ich beschließe diese Ecke komplett auszublenden. Ich stürze mich auf die Tür neben der Sekretariat
steht und klopfe an diese um 9Uhr und trete ein.

Es beginnt. Nun bin ich anderen Menschen mit all meinen Gefühlen wohl hilflos ausgeliefert. Die Dame
vor mir, schnackt am Telefon mit einer Freundin, bis sie das Telefonat beendet, weil sie arbeiten muss.
Mir wird bang. Ich reiche meine Papiere. Zwei Stück, die ich am Mittwoch gleich mitbekam, weil falls ich
zu Bluten beginnen sollte, diese Papiere dann sofort und umgehend mit in die Klinik nehmen müsste.
Das eine Papier ist der Narkosebogen, das andere die Anweisung für eine Kürettage. Es ist auf dem
Papier sogar angekreuzt warum der Eingriff vorgenommen wird. Es gibt nicht viel Raum für Fragen.
Die ich auch nicht hören oder beantworten will. Die Dame fragt mich nach meinem Mutterpass und der
Schwangerschaftswoche. Ich habe diesen dabei, obwohl mich niemand darauf hinwies ich könnte ihn
brauchen, überreiche ihn und höre mich sagen: „14. Schwangerschaftswoche.“ Und dann fragt sie mich
wirklich warum ich da wäre. Ich hole tief Luft, ganz tief. Und höre mich erneut sprechen: „Das Baby
ist gestorben. Und soll heraus geholt werden.“ Die Dame wird bleich. Und sagt zu mir, so etwas müsse
ich ihr doch sagen. Obwohl es schwarz auf weiß vor ihr steht. Jetzt fragt sie mich nach meinem
Überweisungsschein, den ich nicht habe. Den bräuchte ich doch aber unbedingt. Mir wird bang. Ich
stammele, dass Dr. D mich doch geschickt hat, nur mit den zwei Blättern. Dann ein Aufatmen: „Ach so,
wenn sie Patientin von Dr. D sind brauchen sie den doch nicht. Nehmen Sie doch draußen noch einmal
kurz Platz.“ Ich verlasse den Raum, setze mich und bete, die Türen des Kreisssaals genau neben mir
mögen sich jetzt bitte nicht öffnen.

Schon rauscht der Oberarzt an mir vorbei ins Sekretariat und gleich wieder raus zu mir. Rein ins
Nebenzimmer. Das erste was der nette, ältere Arzt sagt ist: „Ich weiß nicht, ob sie heute noch dran
kommen.“ Ich ringe mit meiner Selbstbeherrschung. Ich habe Schmerzen. Ich kann nicht mehr.
Er geht kurz, meine ich und kommt wieder. Es wäre so, er wüsste nicht genau, wann sie mich operieren
können heute, aber ich werde reingeschoben. Es folgt das erste längere Gespräch. Im Anschluss soll
ich meine Blase leeren und mich entkleiden. Ich wurde untersucht, warum auch immer, denn es war
sehr schmerzhaft schon. Und fragt mich während dessen, ob alle Kinder von ein und dem selben
Vater seien. Es ging ihm dabei aber nicht um Voyeurismus, sondern im Genetik. Es wäre eben komisch,
dass alle vier Kinder gesund und munter hinter einander in so kurzen Abständen kommen und dann
klappt es zweimal hintereinander nicht. Als ich ihm dann sagte, dass alle vom gleichen Mann wären,
sagte er nun: „Dann war es ein dummer Zufall.“ Ja. Im Anschluss an die Untersuchung gab es noch
einen Schall. Ich habe schon wirklich sehr viele Ultraschalle erlebt. Ich sah es sofort. Es hatte sich schon
sehr viel verändert seit Mittwoch, dass konnte ich einfach sehen. Das erste was er sagte war: „Nein,
das ist definitiv keine Schwangerschaft, die mehr in Ordnung ist.“ Der Arzt hatte große Schwierigkeiten
unser Kind zu messen. Er versuchte es mehrere Male indem er das tote Kind durch äußeren Druck
versuchte in eine andere Position zu bringen. Es gelang ihm nicht gut. Er sprach davon, dass die
Eihülle sich schon entrundet hatte, sie war eingefallen. Das war der Moment in dem ich nachhakte:
„Also hat mein Körper verstanden, dass das Kind nicht mehr lebt?“ Ja. Er arbeitet. Ich war erleichtert.
Mein Körper ließ mich nicht im Stich.
Ich konnte aber so unser Kind noch einmal sehen. Das letzte Mal. Als ich wieder angezogen war
und der Arzt gerade zur Tür raus war, ging ich zum Ultraschall Monitor, küsste zwei Finger und fuhr
voller Liebe über das Bild meines Kindes. Ein allerletztes Mal.

Der wirklich nette Arzt erklärte mir den Eingriff und auch die Risiken. Es sagte wörtlich, dass es
normale Weise ein „Pipifax“ OP wäre, komplikationslos in der 8. oder 9. Schwangerschaftswoche in
10 Minuten. Ohne große Risiken für die Frauen. Er meinte es nicht bös, das merkte ich, er versuchte
mir nur klar zu machen, dass es in diesem Stadium der Schwangerschaft einfach wirklich und tatsächlich
ein höheres Risiko für mich gäbe. Ich sah in dem Gesicht des erfahrenen Arztes, dass er es ernst
meinte. Er sah nicht glücklich aus. Er nahm sich auch die Zeit mir zu erklären warum.
Dann waren wir schon beim Ablauf. Ich bekäme ein Prostaglandin gelegt, damit der Muttermund
weicher wird. Das würde es für die Ärzte und somit auch für mich erleichtern. Im OP nehme man
Stiftähnliche Instrumente, die man in den Muttermund führt. Diese Stifte würden immer größer
werden bis man gut genug in die Gebärmutter käme, dort würde die Kürette eingeführt wo sich
„die Schwangerschaft“ befindet.
Ich verstand alles sehr gut. Und ich ahnte, was mich mit dem Zäpfchen erwartete. Ich hatte auch
schon gut Schmerzen die ganze Zeit, ich sollte eben erstmal abwarten. Aber ich hatte zwei
Einleitungen hinter mir. Ich kannte meinen Körper unter der Geburt.
Wir kamen dann zurück zu meinen Papieren und ich sagte, dass wir keine genetische Untersuchung
wollten, worauf hin ich erfuhr, dass wir das auch nicht tun sollten, da wir dafür selbst aufkommen
müssten, weil die deutschen Krankenkassen erst nach der dritten Fehlgeburt in Folge diese
Untersuchung übernehmen würden. Dann kam mein Mann. Genau richtig. Und teilte dem Oberarzt
mit, dass wir das Baby gern selbst bestatten würden wollen. Man klärte uns noch einmal auf, es
wäre sonst wirklich so, dass alle Embryos und Föten beim Pathologen gesammelt und dann
gemeinsam in München begraben werden würde. Ich weiß objektiv, dass das eine tolle Sache ist,
die es noch nicht lange gibt, Eltern können dort trauern, aber bei diesem Wort schüttelte es mich:
„Gesammelt.“ Das kam einfach für uns nicht in Frage, wir wollen hier einen Ort haben. Wir brauchen
diesen Ort. Wir brauchen dieses Abschied nehmen. Allein. Nicht gesammelt. Das war der Moment,
wo der Arzt hektisch wurde. Es war wichtig dafür alle Papiere zu sammeln und ich bete wirklich
an dieser Stelle, dass das alles geklappt hat. Ich teilte dem Arzt mit, dass sollte das Kind als solches
noch erkennbar sein, würde ich es sehen wollen, er versprach mir, auch das nicht zu vergessen.
Aber ich ahnte auch hier, dass ich darauf wohl verzichten würde müssen.

Er brauchte uns persönlich auf die Station, rief eine Schwester, fragte nach dem Papier für den
Pathologen. Es war ihm wirklich wichtig. Das tat so gut. Er verabschiedete sich mit den Worten,
wenn es zu bluten beginnen würde, wäre ich sofort dran. Die nette Schwester brachte mich auf
mein Zimmer, fragte nach der Schwangerschaftswoche und dem Rhesusfaktor. Ich stotterte nur:
„Der normale. Da wo man nichts machen muss.“ Ich verwechsle diesen Faktor seit sechs
Schwangerschaften. An dieser konfusen Stelle, nahm mich die Schwester einfach in den Arm.
Sie legte mir ein Nachthemd hin und Strümpfe und bat mich diese Sachen anzuziehen. Die
Ärztin käme gleich.

Die Ärztin kam, legte einen Zugang. Ich weiß gar nicht, wann ich den letzten hatte, bei Bens
Geburt befürchte ich. Ich hab ganz vergessen wie weh das tut. Ich sagte mir nur wieder wie
schon bei der Untersuchung zuvor und bei denen die noch folgten, es könne jetzt einfach nichts
mehr so wehtun oder schlimm sein, wie das was passiert ist und dann ging es. Dann war es
nur noch wie ein Rauschen neben mir. Sie nahm Blut während der Venenstauung fürs Labor
ab und verschwand dann wieder. Nils und Ben verschwanden auch. Auf dem Weg zum
Bestatter.

Die Schwester kam und legte mir auf eigenen Wunsch einen schönen Tropf, denn ich hatte seit
über 13 Stunden nichts mehr getrunken. Und fragte, ob die Ärztin mir schon das Zäpfchen
gelegt hatte. Hatte sie nicht, aber sie wurde mir erneut geschickt und legte um 10.30Uhr
das Zäpfchen. Ich sollte bitte zwei Stunden liegen, damit das Mittel bleibt wo es ist. Kurze Zeit
später wurden die Schmerzen, die ich gehabt hatte ganz langsam stärker und ich wusste dann
schon, was mich erwartete. Ich wusste es die ganze Zeit.

Um 11Uhr klopft es an meine Tür und da steht plötzlich meine Freundin im Raum. Sie hatte
Nils beim gehen gesehen und im Haus ein Vorstellungsgespräch gehabt. Sie hatte Tränen in
den Augen und saß fast eine Stunde an meinem Bett. Es tat so gut sie zu sehen. Ich war nicht
allein. Sie hatte mir schon eine so menschliche SMS geschickt, nach meiner SMS (anders konnte
ich es den Menschen nicht sagen, es ging nicht. Mich gibt es gerade nur auf einem Kanal und
der heißt Raus.) Sie erzählte, sie hätte meine SMS beim Radlfahren bekommen und musste
absteigen, konnte nicht weiter fahren. Sie hatte sich gefreut von mir zu lesen, und dann das.
Wir redeten und weinten zusammen. Sie wäre Patin geworden. Bevor sie ging, sagte sie
dass sie ganz fest daran glaubt, dass wir eines Tages wieder zusammen in der Kirche stehen
um ein Kind taufen zu lassen. Sie sagte auch, sie hatte nach mir gefragt und gehofft sie würde
an meinem Gesicht sehen, ob sie bleiben oder gehen sollte. Keiner weiß wie mit uns umgehen,
nicht mal wir selbst wissen es. Aber man ist für uns da. Man denkt an uns. Überall.
Seelenbalsam. Kleine, winzig kleine Lichter in der Dunkelheit.

Als sie ging, nein schon während sie da war, wurde es schlimm, aber als sie weg war, begann
ich zu pusten. Nicht ganz zwei Stunden geschafft zu liegen, ich musste zur Toilette und
hatte solche Schmerzen. Meine Zimmernachbarin klingelte nach der Schwester, die kam und
mir Buscopan an den Tropf hing. Es half nicht. Das waren Wehen. Niemand hatte hier daran
gedacht, aber ich. Es ist mein sechstes Kind in nicht ganz sieben Jahren. Es war die fünfte
Geburt. Es ging schnell. Der Körper arbeitete mit. Er wusste, was zu tun ist. Die Wehen wurden
so stark, dass ich nur noch atmete. Ich fühlte, dass sich etwas tat. Es zog wie schon bei der
letzten Geburt so stark in den unteren Rücken. Ich war wie in Trance. Atmen. Ich fühlte mich
so allein. Und ich wusste nicht, hätte auch nicht die Kraft gehabt den Menschen zu erklären,
dass das Wehen sind. Das ich meinen Körper kenne. Ich klingel freiwillig nach der Schwester.
Und eine Welle nach der anderen nimmt mich mit und es fließen die Tränen. Eine Frau schrieb
mir die Tage, es gäbe keine Fehlgeburten. Eine Geburt sei eine Geburt. Aber das stimmt nicht,
selbst unter diesen Schmerzen wurde mir klar, dass ich nicht mit jeder Wehe meinem Kind
näher komme, sondern mich von ihm verabschiede. Das tat so unglaublich weh und ich wusste,
ich könnte das nur allein.

Um 13.30Uhr setzte die Blutung ein. Ich hatte es gefühlt. Ich hatte gefühlt wie mein Körper
gearbeitet hatte. Man informierte die Ärztin, die kam und mich untersuchte und nur meinte, so
schlimm wäre es nicht. Es könne noch warten. Ich pustete und musste mit anhören wie die
Schwester mit Schmerzmitteln knauserte als die Ärztin meinte, ich solle den Würzburger Tropf
bekommen. „Schmerzen soll sie ja nun nicht haben.“, sagte die Ärztin. Aber die hatte ich auch
mit diesem Tropf. Wehen sind Wehen und ich wusste, diese Schmerzen in den voran gegangenen
Tagen, dass war nicht das Hämatom, dass war ich.

Trotzdem hätte ich unter diesen Schmerzen nie allein sein wollen, zu Hause. Allein ohne OP
könnten ebenso Reste verbleiben in der Gebärmutter und sich entzünden, dass wollte ich nicht. Es
war der Mittelweg wie immer. Ich hatte für mich entschieden. Ich arbeitete…

Kurz vor 14Uhr wurde ich doch plötzlich runter gefahren. Vorbei am Schwesternzimmer, halbe
Übergabe an eine andere Schwester, die wie alle anderen zuvor, sehr lieb schaute und mich
streichelte, in den Fahrstuhl hinein. Auf dem Weg, war sie plötzlich da: Die Angst- nicht um
mich. Ich musste nun wirklich loslassen. Es war vorbei. Und bei allem Verstand, bei aller Klarheit,
dass mein Kind schon nicht mehr bei mir war, sondern nur sein Körper tat es so unendlich weh
und ich wollte das nicht. Wann könnte eine Mutter jemals soweit sein, ihr Kind gehen zu lassen?
Ich hielt meinen Bauch, es ging nicht anders. Vorbei an Patienten der Aufwachstation.
Auch hier kümmerte man sich sehr liebevoll um mich. Die Anästhesistin hatte meinen Bogen
aufmerksam gelesen und streichelte meine Hand, sprach mit mir und klärte mich auf. Man
würde intubieren. Ich würde dann hier wieder aufwachen und falls alles gut wäre, könnte ich
heim, so wie der Oberarzt es am Morgen schon einmal sagte, falls es stärker bluten sollte,
sollte ich zu meiner Sicherheit lieber eine Nacht zur Beobachtung bleiben. Ich hatte mich
schon am morgen darauf eingestellt, dass es wohl zu diesem Zeitpunkt und mit dem Gesicht
und der Erfahrung des Oberarztes darauf hinaus laufen würde, dass ich bleibe und es war okay.

Und dann ging es schon los. Ich wurde kurz nach 14Uhr geholt, umgebettet und noch einmal
flossen die Tränen. Ich sprach innerlich mit meinem Kind. Es ging nicht anders. Da war keine
Vernunft. Man schob mich in eine Art Warteraum wo sich ganz kurz eine Frau Dr. W vorstellte
und wieder verschwand und kurze Zeit später kam ich in den OP. Ich hörte die Schwestern
schimpften über das Bett, ich wurde verkabelt, meine Position wurde verändert, meine Arme
wurden genommen für Plus und Blutdruck und schon war da wieder die Ärztin, ein anderer
Arzt kam und fragte mich, ob es so ginge. Ich sah den Oberarzt Position beziehen und schon
setzte man mir ein kalte Spritze und ich spürte wie es mir den Boden wegriss. Das wäre die
Narkose. Die Narkoseärztin fragte, wie weit ich wäre. Ich sagte 14. Schwangerschaftswoche
und ich sah wieder diesen Blick. Erstes Kind, fragte sie und ich sagte nein. Sie haben schon eins
und ich sagte nur noch Ja. Sechs, Fünf, Drei und Ein Jahr alt. Sie hatte mich nicht verstanden
und die Narkoseschwester übersetzte. Noch in diesen Minuten konnte ich es hören: „Vier
Kinder?“ Ja und noch immer huschte da wieder wie jedes Mal dieses Lächeln über mein Gesicht.“
Ich glitt weiter weg und sagte nur noch: „Denken Sie bitte daran, wir wollen das Kind selbst
beerdigen.“ und ich hörte nur noch wie die Schwester auch das noch einmal wiederholen musste
und schon war da die Maske und ich war weg.

Als ich eine Stunde später aufwachte war es kurz nach drei. Es hatte lang gedauert schien mir.
Die Tränen liefen. Es war vorbei. Mein Kind war weg.

Ich konnte meine Augen kaum offen halten, und das erste was ich sah war mein Blutdruck von
80/40. Alle paar Minuten wurde der neu gemessen und er wurde nicht höher als 90/50 bis
ich hoch gebracht wurde. Es piepte überall. Meine Augen waren so unglaublich schwer und ich
bekam sie kaum auf. Aber es war zuviel los, zu laut um zu schlafen. Irgendwann kam jemand
und fragte nach Schmerzen. Ich hatte welche, das war das Mittel, dass die Gebärmutter
zusammen zog, aber ein Schmerzmittel bekam ich trotzdem. Tramal ist toll.

Erste eine weitere Stunde später als eine Frau nur noch schrie, wurde ich geholt, denn die Ärztin
kam kurz vorbei und meinte ich sollte bei dem Blutverlust lieber eine Nacht bleiben. So wie
ich mich fühlte, war das auch gar kein Problem. Die liebe Schwester die mich kurz zuvor
gestreichelt hatte, brachte mich hoch. Und dort sah ich dann meine Schwiegermama. Es war
schön, ihr Gesicht zu sehen. Man untersuchte mich, ich kann mich aber nicht erinnern, ob man
Blutdruck miss. Ich war noch nicht so richtig da. Ich versuchte mein Hirn anzukurbeln, denn Nils
sollte noch vorbei kommen können und mir etwas bringen, ein paar Sachen hatte ich vergessen,
anderes wäre ambulant nicht nötig gewesen. Meine Schwiegermama ging.

Nils kam. Und es tat so gut ihn endlich, endlich wieder zu sehen. Es war Seelenbalsam. Er erzählte
mir von seinem Tag, von den Kindern, von der Beerdigung. Es hatte erstmal alles Anmelden
geklappt. Eine Lebensspirale soll es hier geben. Einen Stein mit Namen wird es geben. Das klang
schön.

Aber eigentlich war schön nicht das richtige Wort. Niemand möchte die Beerdigung seines Kindes
planen müssen. Wir müssen das. Ich kann es immer noch nicht glauben.

..

Das Abendessen kam. Nils ging. Und ich wollte nichts essen. Nach all den Jahren sind Kummer
und Hungern so mit einander verknüpft. Aber ich wollte das nicht. Also aß ich. Und ich konnte
schlafen. Nachdem die Abendvisite gemacht wurde. Und das Tramal nicht mehr wirkte, bekam ich
eine Ibo. Nicht für wie gedacht für meinen Unterleib, sondern für meinen Zahn, der nun hämmerte.
Der Zahn. Immer noch der Zahn. Ich wurde wütend. Und gleich wieder gleichgültig, dann eben
so. Dann wird er gezogen. Zwei Kinder verloren in dieser Zeit mit diesem Zahn, ich mag ihn nicht
mehr in mir haben. Die Schmerzmittel wirkten und ich schlief bis alle zwei Stunden jemand kam
und Blutdruck maß und die Blutung überwachte. Jedes Mal wurde ich gefragt, ob mein Blutdruck
immer so niedrig wäre, aber das ist und bleibt er eben- im Keller.

Halb sechs war ich wach. Es ging mir körperlich gut. Die Op wurde wohl sehr gut und gründlich
gemacht, es blutete fast nicht mehr. Alles leer. Das mag nicht für jeden verständlich sein, aber
nachdem ich im Dezember das Gefühl hatte, ich spülte mein Kind ins Klo, wusste ich jetzt, es
liegt in Sicherheit beim Pathologen. Alles andere war egal. Das Ziehen, natürlich hatte ich so
etwas wie entbunden, das fühlte ich. Aber es war egal. Es tat nicht weh. Nicht so. Das Frühstück
kam und ich lag. Und dachte nach. Wie am Tag zuvor und die Stunden zuvor. Kleinigkeiten
fielen mir ein und immer wieder musste ich weinen. Ich überlegte welches Lied wir hören könnten
beim Abschied. Und ich überlegte ernsthaft, dem Kind keinen Namen zu geben, sondern dass es
weiterhin das Manschgal sein soll. Für immer, auch in Stein. Wir hatten zwar Namen. Aber ich
weiß nicht, niemand weiß genau, ob es ein Junge oder ein Mädchen war. Und die Hoffnung bleibt
doch wie im Dezember die gleiche, dass das Seelchen erneut zu uns findet- irgendwann.

Ich hörte Kinder. Ich hörte meine Kinder im Flur und Nils brachte mir Zoe. Und ging mit den
Jungs zum Friseur. Haare wachsen weiter. Der Kummer bleibt. Ich verbrachte eine schöne Zeit,
vor allem innig mit meiner einzigen Tochter. Bis eine Ärztin kam mir Blut abnahm fürs Labor,
um den Hb zu bestimmen. Und dann wurde ich gefragt, ob ich mit der Psychologin sprechen
würde wollen. Ich wollte nicht. Aber ich tat es trotzdem. Jedes Gespräch hat ein kleines Körnchen
von dem, was mich weiter trägt. So war es auch hier. Wir sprachen über Trauerarbeit in der Familie
und das jeder auf sich selbst achten muss, dringend und sich nicht selbst vergessen darf um den
anderen zu trösten, wir sprachen über die Kinder und ob unser Umgang zur Verarbeitung reicht,
wobei sie meinte, Kinder würden ganz anders damit umgehen und lebten anders als wir viel mehr
im hier und jetzt und wir sprachen über Ängste und das man sich nicht von ihnen lähmen lassen
sollte, keine Entscheidungen aus Angst treffen sollte. Sie sagte auch Dinge, die ich nicht so sehe
wie sie. Dieses Kind ist nicht mehr hier. Sie meinte es wäre da. Aber das sehe ich anders. Es ist fort.
Dennoch hat es mich veranlasst, diese Aussage heute eine Entscheidung zu treffen, die unser Leben
beeinflussen wird. Sie ermutigte mich außerdem zu fragen, warum ich mein Kind nicht gesehen hatte.
Aber ich kannte die Antwort.
Ich hörte wenig später, dass was ich nicht hören wollte, nahm meine Sachen und ging zu meiner
Familie vorbei an weinenden Babies, der Intensivstation auf der Noah gelegen hatte und weinte.
Weil es vorbei war. Weil mein Kind hier blieb. Und ich ging. Gehen musste.

Wir liefen heim und ich merkte dann kurz vor zu Hause, was mein Körper mir mitteilte. Ich
hatte ein Kind bekommen. Ich konnte nicht gut laufen.
Zu Hause war die Anspannung unendlich groß wie schon am morgen zuvor beim Gehen. Die
Kinder waren durch den Wind und die Eltern nur noch mehr. Ich ging in die Küche. Einfach so.
Wollte etwas trinken, sah im farbigen Sicherheitsglas meinen Bauch und brach zusammen. Der
Bauch war weg. Einfach weg. Mein Kind war weg. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass ich es
so sehen könnte. Und ich hasste mich dafür, dass ich kein Foto machen konnte. Es war zu spät.

Der liebste Mann brachte uns ein Glas Sekt mit Holunderblütensirup der mich ganz umschloss,
wie die zwei Abende zuvor und schon im Dezember. Ich wurde schwer und müde. Mir wurde
irgendwas von Karla, Geld und Bloggern erzählt, mir wurden Emails gezeigt und auch wenn ich es
bisher noch nicht ganz verstehe, was da passiert (ein Kanal, der nach außen)… ich war dankbar
und überwältigt, aber es war alles so falsch… ich brauch erneut in Tränen aus.

Wir aßen Pizza. Ich ging ins Bett. Lag da das erste Mal allein. Und weinte wieder. Der Mann kam
kuschelte sich an, holte Ben. So lagen wir kurz, dann brachte er Ben in sein Bett und ging und ich
schlief einfach weg drei Stunden.

Ich erwachte als ein, wenn ich das so sagen darf, völlig überforderter Vater, weil er bisher groß
keine ruhige Zeit ohne Kinder hatte um zu Trauern, das Haus verließ um auf den Spielplatz
zugehen. Ich wusste nicht wohin mit mir. Hier bleiben und schreiben oder Dasein, mit gehen
trotz Schmerzen. Ich zog mich an und ging. Ich konnte den Mann so gut verstehen, schrieb der
Freundin aus dem Krankenhaus, ob es dabei bliebe und sie die Kinder holen könnte morgen.
Ich wollte bei meiner Familie sein.

Auf dem Spielplatz stritten wir uns, weil ich versuchte ihm klar zu machen, dass wir noch Zeit
brauchen. Er wollte „weglaufen“. Ich fragte mich das erste Mal wirklich ängstlich, ob wir das
schaffen, dieses Mal. Oder ob wir jetzt daran zerbrechen.

Eine Nachbarin kam plötzlich, fragte ob sie mich bitte umarmen dürfte, tat dies und sagte, sie
hätte es gehört und musste es schon dreimal durchleben. Ich weinte, erstickte fast in meinem
Schmerzen und krächze nur Dezember. Das wusste sie nicht. Sie ging und ich brach wieder
zusammen.

Mein Mann hielt mich. Ich war hier. Er war hier. Wir würden es schaffen.

Ab da wurde der Nachmittag erst besser. Soweit man das so in dieser Situation sagen kann. Ich
zog mich zurück. Packte erneut in meinem Leben eine kleine Kiste als Erinnerung. Und erst als
ich die Kinder dann ins Bett bringen wollte, verlor ich die Fassung. Und schrie ein Kind an. Ob
es denn nicht begriffen hätte? Ich schrie. Ich hatte Zahnschmerzen, Herzschmerzen und keine
Kraft für einen Schlagabtausch mit einem Kind, dass sich die Windeln wieder auszog. Ich weinte
anschließend. Über mich. Uns. Wie alles so zerbrach. Das Kind hatte es absurder Weise dann
erst verstanden. Ich tingelte im Anschluss noch mal und immer wieder zu jedem Kind und redete.
Und redete und redete. Und auch dieses Kind hatte verstanden. Ich verbrachte eine Ewigkeit
noch bei Zoe, nachdem ich Noah in den Schlaf gestreichelt hatte sprach mit ihr über Gott, den
Himmel, meine Fantasien bezüglich unserer zweier Kinder, Bestattungen und Verwesung.

Wer sagt, Kinder wären ein Segen um so etwas zu verarbeiten, der hat keine Ahnung wie unglaublich
brutal das Leben da ist, wie die Kinder einem keinen Raum lassen (können) um zu trauern,
weil sie weiter streiten, trotzen, hauen, jammern. Und man kann nicht mehr so wie vorher. Alles
hat seine Zeit. Auch wenn man durch sie lacht, sie verbrauchen Energie, die man nicht hat.
Ich bin froh um die Freundin, die morgen kommt und dafür sorgt, dass wir allein mit dem Kleinsten
Zeit haben. Das mein Mann mal Luft holen kann. Wir wollen wenn der Zahn es zulässt, auf den
Friedhof gehen und schauen, wo unser Kind beerdigt wird. Wir bleiben bei „Manschgal“ hatten
wir erst am Abend beschlossen als Familie. Endgültig.

Wofür ich mich heute entschlossen habe (durch die Psychologin) ist zukünftig die Geburtstage
der Kinder zu „feiern“.
Damit sie doch ein Stück weit bei uns bleiben. Aber es werden nie richtige Geburtstage sein.
Schon letztes Jahr, als ich mein Buch über Geburt in Angrifft nahm, scheiterte ich nicht nur an der
Zeit, die ich nicht mehr hatte, als der Mann plötzlich wieder normal arbeitete und ich einfach
am Abend ko war, plötzlich musste ich wieder vier Kinder allein versorgen und stillte abends den
Kleinsten in den Schlaf, sondern ich scheiterte an dem Kapitel über stille Geburten und Fehlgeburten.
Ich hatte all das bis dahin nicht erlebt und vielleicht war es Schicksal, dass ich es nicht tippen
konnte. Ich konnte keine Fragen stellen, weil ich nicht wusste welche. Es war alles so hohl. Und
das ist es noch. Aber eines. Eines blieb in Hirn und Herz:
Die Geburtstage, dieser besonderen Kinder. Es sind Tage, wie es sie sonst nicht gibt. Denn entgegen
eben jener Spirale des Lebens ist der Todestag (oder Zeitpunkt) dieser Kinder eher als der Tag
ihrer Geburt.

Wir werden nun also zweimal im Jahr Licht-Geburtstage feiern. Am 5. Dezember und am 25. März.

Im Garten steht seit letzter Woche eine gelbe Magnolie für das Herzkind. Ich hoffe, dass sich jemand
findet um mit mir noch eine weiße Magnolie für unser Manschgal zu holen, bevor sie zu blühen
beginnen. Das wäre schön. Trauerarbeit. Jeder Tag ein Schritt. Damit man nicht aufhört zu Atmen.

Ich habe jetzt vier Stunden an diesem Artikel gesessen und ich denke, mir alles runter geschrieben.
So offen und ehrlich wie ich es wollte. Es wird nie wieder gut. Es wird nur.

41 Kommentare

  • Gabriela

    Oh du, ich mag nicht wortlos gehen. Ich habe deinen Bericht schnell lesen müssen, muss gleich weg mit dem Sohn, der einen Auftritt hat…
    Aber ich möchte dir eine feste Umarmung schicken. Ich glaube, ich kann deinen Schmerz ein Bisschen erahnen, denn ich trage ihn selber, trage ihn seit zwei Jahren und er hat mich verändert für den Rest des Lebens. Vielleicht denkst du, das könne nicht sein, ich hätte ja immerhin mein Kind gekannt. Vielleicht kann es auch nicht sein.
    Ich wünsche dir von ganzem Herzen weisse Magnolienblüten in deinen Gärten, dem vor deinem Haus, dem in dir und dem in eurer Familie.
    Und heute wünsche ich dir einen Tag, in dem alles Platz haben darf, was kommt, auch wenn es die Wut ist.
    Herzlich
    Gabriela

  • eva

    ich schlucke, was für eine hölle
    es gibt nichts zu sagen
    es gibt nur noch virtuelle körpersprache: festhalten
    wenn du magst
    lg eva

  • Carolin

    ich lese seit längerem hier still mit und bin so sprachlos – dennoch möchte ich mich heute äußern und Dir und Deinem Mann ganz viel Kraft schicken, eine feste Umarmung und die Hoffnung, dass in diesem dunklen Tal, in welchem Ihr Euch momentan befindet, ein kleiner Lichstreif für Euch zu sehen ist.
    In Gedanken bei Euch, Carolin

  • 5kidsmami

    ….es ist einfach so schrecklich…
    ….es tut mir so unsagbar leid…
    ….kann keine Worte finden…
    ….ich weine mit euch…

    Ich würde dich jetzt gerne einfach nur halten, ganz feste in meinen Armen,mit dir weinen und einfach nur für dich dasein.

  • bella_lina

    Es tut mir so leid für euch was ihr da durchmachen müsst.

    Mir fehlen wirklich die Worte, zumal ich weiß, dass egal was ich sage, denke oder schreibe, euch weder hilft noch es leichter für euch macht. Ich wünsche dir und euch viel Kraft für die nächste Zeit und dass ihr mit all eurer Liebe einen Weg findet mit diesen schlimmen Verlusten umzugehen und weiterzumachen!

    (Wenn Du Hilfe beim Besorgen der weißen Magnolie brauchst, dann lass es mich wissen.)

  • PaulaQ

    Ich verneige mich hier jetzt mal ganz tief, denn ich bewundere es sehr, wie Sie es schaffen, Ihr Erlebtes und Gefühltes hier in Worte zu fassen.

  • Mrs. Kate

    Ich habe keine passenden Worte übrig.
    Alles, was ich habe, sind ganz viele Tränen, die ich beim Lesen und auch noch beim an euch Denken, vergossen habe. Es tut mir so leid. So leid!
    Ich wünsche euch viel Kraft.

    Mein Beileid!

  • Shura

    Ich weine mit dir! Ich schicke euch ganz viel Kraft, Kraft die jeden Tag ein bisschen erträglicher macht!

  • Jermanitha

    Ich kehre immer wieder fassungslos auf deine Seite zurück, liebe Kassiopeia! Es schmerzt mich, obwohl keiner weiß, wie du dich wirklich fühlst, wie es sich anfühlt. Ich habe auch einmal ein Kind verloren, mein erstes, aber jeder verliert sich anders in der Situation, geht anders damit um, fühlt anders. Ich fand es ganz unertäglich, dass alle die Fehlgeburt ignorierten, jeder dachte, es totschweigen zu müssen, wahrscheinlich war das aber auch eine Reaktion der Unbedarftheit, das Nichtwissen, mit so einer Situation umzugehen. Ach, ich weiß es nicht und ich merke, dass ich nicht die richtigen Worte finde…
    Ich weiß aber, dass ihr es schaffen werdet und es werden bessere Tage kommen, voll von neuem Glück und er wird milder werden, der Schmerz.
    Herzliche Grüße aus dem fernen Griechenland!

  • FrSchnütchen

    ich sitze hier … still und leise … und weine …
    weine um Sternenkinder
    weine wg der Licht-Geburtstage

    ich hoffe und wünsche euch von Herzen
    das ihr euch die Zeit des Trauerns nehmen könnt …

  • Melly

    Ich würde so gerne die Zeit zurückdrehen, einen Zauberstab schwingen, es alles wieder gut machen. Allein, es geht nicht. Mir bleibt nur, mit euch zu trauern und um eure Kinder zu weinen.Es tut mir so unendlich leid

  • Frau Maus

    Liebe Kassiopeia,

    das liest sich so grausam, so schwer, so schmerzvoll, dass ich nicht einmal weinen kann. Es nimmt mir die Luft zum Atmen, weil ich Deinen Schmerz auch nur leise erahnen kann und Dir so gerne ein Stück davon nehmen würde.

    Ich weiss, dass die Zeit nicht alle Wunden heilt, aber man lernt mit der Zeit, mit den Narben zu leben.

    Eine feste Umarmung, wenn auch ganz unbekannt,

    Frau Maus

  • viola

    Wünsche Kraft und Zeit den Verlust von eurem Herzenskind zu fühlen und zu verarbeiten.
    Weine und trauere mit euch und kann meine Freundin und ihren Verlust nun besser verstehen und auch fühlen.
    Ganz liebe Grüße

  • barbara

    warum und wie ich auf deinen blog gekommen bin-dass kann ich jetzt gar nicht sagen.
    ich weiß auch nicht ob ich zu nahe trete-das möchte auch nicht.-wirklich nicht.

    wenn mir beim lesen nun gerade die tränen nur so herunterlaufen ist es nicht nur lesen, sondern das gefühl: ich bin gerade nicht allein, da geht es jemanden wie mir, fühlt wie ich gerade fühle und versteht, dass es keinen wirkliche trost gibt. dass man- auch wenn bereits kinder da sind-genau dieses kind vermisst.

    ich wünsche deiner familie und vor allem dir: viel, viel kraft und liebe

    und-wenn du es annehmen kannst- möchte ich dir danken für deine worte. du hast sie für dich geschrieben, um dir vielleicht etwas zu helfen. aber in der letzten stunde, taten sie mir auch so unendlich gut.

    herzliche grüße

    barbara

  • eva

    ach mensch, ich denk so oft an dich und das geschehene, ich kanns nicht glauben!!!
    ich muss auch immer an diese busfahrt denken, das darf doch nicht passieren!!!
    da bin ich schon echt schockiert!!!!
    ich schick dir kraft und irgendeinen brunnen, aus dem du diese schöpfen kannst….
    lg eva