Zwei Herzen und zwei Seelen

Immer wenn meine beiden großen Kinder außer Haus sind, fällt es mir ganz besonders auf. Tom und Ben verschmelzen dann zu einer Einheit. Genauso wie ich es auch schon bei Zoe und Noah erlebt habe. Ein besonderes Geschenk und nichts wirklich Neues, aber doch zum dahin schmelzen und genießen.
Beide jeweils Zweitgeborenen sind gerade mal 17 und 18 Monate nach den Ersten geboren. Sie sind zusammen zu Hause auf- und zusammengewachsen. Beide Geschwisterpaare sind sehr miteinander verbunden und haben den größtmöglichen Quatsch zusammen angestellt, zusammen gekichert oder sich Spielzeug über den Kopf gezogen.

Miteinander spielen alle vier. Oft und auch ausdauernd, wie man es vielleicht nicht vermuten würde, sind sie doch alle komplett verschieden, dennoch verbunden und sich ergänzend, einander helfend, übergreifend und so an einander wachsend.

Kleine Wunder, das denke ich doch jedes Mal, wenn ich ihnen die Haare aus dem Gesicht streife, sie wieder in Form bringe, morgens einen Zopf mache oder abends über ihre Wangen streichel, wenn ich nach ihnen sehe.

Worauf ich aber hinaus wollte ist dieses Gefühl. Ich kann mich so genau an diesen Urlaub erinnern. Jedes Jahr der Weg zur Ostsee. Jedes Jahr 2-3 Wochen Auszeit. Zeit in denen unsere Kinder eigentlich nur sich haben, die sie sogar nutzen und wir genießen. Es war Sommer 2008 und Tom war gerade ein paar Monate alt. Zoe und Noah waren die ganze Zeit über wie immer ein Herz und eine Seele. Und daneben und mittendrin lag Tom. Es war irre, denn Tom war ja schon eine spontane Liebe gewesen, aber in uns beiden Eltern wuchs völlig unabhängig von einander der Wunsch in diesen paar Tagen nach einem Wesen, dass da fehlte. Nicht nur für Tom, für uns alle- irgendwie war das nicht richtig so. Ich weiß noch, dass wir lange hin und her überlegt hatten, obwohl das Herz sofort und längst entschieden hatte. Alles was wir hatten warfen wir erneut in die Waagschale. Und man schenkte uns Ben. Ich weiß noch, wie ich in den ersten Wochen um ihn zitterte, wegen der leichten anfänglichen Blutungen, ich weiß auch noch, wie sehr mich die Schwangerschaft körperlich forderte.
Aber dieses runde Bild. Diese letztendlich vier Herzchen hier zu sehen, zu erleben und mit ihnen zu wachsen ist alles Wert gewesen und mehr als das, es ist ein Wunder. Jeden Tag.

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