8 Wochen mit Anton

In einigen Stunden wirst du bereits acht Wochen alt. Kaum zu glauben, dass ich vor so wenigen Wochen nachts genau um diese Uhrzeit einen Blasensprung hatte. Es bleibt für mich die lustigste Szene an dieser ganzen Geburt, weil ich so überrascht war, dass mir nach fünf Geburten wirklich tatsächlich die Fruchtblase platzen kann.
Ich weiß auch noch wie sich das anfühlte, acht Wochen vor deiner Geburt. Bevor ich die vorzeitigen Wehen hatte und kurze Zeit im Krankenhaus bleiben musste, kamen mir diese verbleibenden Wochen so wenig vor.
Am Ende dann rund um den Geburtstermin zog sich alles nur noch wie Kaugummi, die Tage schienen sich endlos zu dehnen und ich selbst war ebenso langsam- eine Welt in einer Blase, nur darauf wartend, dass es endlich los geht.
„Los geht“ meinte mehr als deinen Geburtsstart, los gehen sollte das Leben mit dir. Und ich wusste schon vorher, würdest du erst bei uns sein, würde die Zeit nur so fliegen.
Und auch wenn ich diese ersten Wochen mit dir genossen habe, ist es so als müsste die Zeit sich wieder einholen- erst war vor deiner Geburt alles viel langsamer und nun seitdem du geboren bist, vergehen die Tage umso schneller.

In ein paar Tagen wirst du schon zwei volle Monate alt sein, zwei von zwölf deines ersten Lebensjahres.
Im Urlaub hatte ich viel Zeit darüber nach zu denken wie fabelhaft die Natur das eigentlich eingerichtet hat, unglaublich wie viel in diesem ersten Jahr passieren wird.
Nicht nur das bloße Wachsen und Zunehmen, auch wenn du nun in dieser ersten Zeit pro Woche einen Zentimeter gewachsen bist und bereits 3 Kilo zugenommen hast, du bist schon jetzt so viel wacher, „sprichst“ mit uns, fixierst uns mit den Augen, lächelst uns an, fuchtelst mit den Armen, drehst Kopf und Oberkörper.
In diesem ersten Jahr, in den kommenden zehn Monaten deines ersten Jahres wirst du Greifen lernen, dich zu drehen, dich hin zu setzen, vermutlich zu krabbeln, zu stehen und vielleicht wirst du schon erste Schritte gehen, du wirst weitere Laute lernen, uns Zeichen geben, deinen Schlaf- Wachrhythmus mehrere Male völlig auf den Kopf stellen. Du wirst Einschlaf-, Still- und Ernährungsgewohnheiten ändern. In diesem ersten Jahr ist kaum etwas von Dauer. Und das macht es so wundervoll, auch wenn ich zeitweise das Gefühl habe nicht mithalten zu können mit diesem atemberaubendem Tempo.

Ich versuche es aufzusaugen. Jede Minute auszukosten. Trotz all dem ganzen anderen Kram nebenbei, den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Den Blick für dich und deine fünf Geschwister.
Ich liebe auch dich so sehr, ich bin über alles dankbar auch deine Mama sein & dich in dein Leben begleiten zu dürfen.

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