Sich abgrenzen

In letzter Zeit komme ich häufiger an mein Limit, ein paar Tage war es ganz schlimm. Ich rudere, ich hadere, ich finde den Ausgang nicht aus diesem Gefühl von Enge und Druck. Egal wie sehr ich in solchen Momenten mit den Kindern zusammen pralle, am Ende des Tages lande ich bei mir. Wieso kann ich nicht mehr so entspannt auf dieses oder jenes reagieren, wenn ich das sonst sehr wohl kann?
Es ist schön Verständnis zu haben. Für das Kleinkind zum Beispiel. Mit der Jacke um das Kind herum zu tanzen, weil man weiß, dass man ihn zu nichts zwingen kann, weil man weiß dass die Schuhe, die man grenzüberschreitend angezogen hat, gleich wieder ausgezogen werden und man überhaupt nichts gewonnen hat. Empathie ist toll, eines der wichtigsten menschlichen Eigenschaften wohl, aber es kann auch zu viel sein. Wenn zwischen meinem gesäuselten Verständnis und Ruhe in einer nervigen Situation und einer kleinen mütterlichen Eruption nur Sekunden liegen, weil mal gut ist. Das sind Momente in denen man sich viel besser kennen sollte, sich und und seine Grenzen. Und diese ziehen sollte. Wie das mit dem Ankleiden in Einklang gebracht werden kann?- Keine Ahnung. Es ist wohl eines dieser Phasen, die wir Eltern uns mantramässig immer wieder ins Gedächtnis rufen, aber ich kann in einer anderen Situation sagen: „Jetzt nicht.“

Ich kann mir 30 Minuten Pause am Tag nehmen. Ich muss sogar. Und hoffe, dass das reicht. Manchmal wird es wohl nicht gehen. Aber einfach mal jetzt nicht ein „MAMA!?“. Mir fällt das schwer, weil ich gerne immer ein kompetenter Ansprechpartner sein möchte, aber es sind ein paar mehr Kinder, die mich ansprechen und ich muss lernen mich abzugrenzen. Ich werd das jetzt testen und hoffen, dass dann wieder mehr Luft ist, mehr Raum, mehr Durchschnaufen.

3 Kommentare

  • Eva

    Ja, das kenne ich. Das geht mir mit 4 Kindern auch so.
    Es gibt Momente, da wünsche ich mir meinen eigenen Raum (so im wahrsten Sinne), den die 4 Kindern nämlich für sich jeweils alle haben.
    Sich dieses „Ich brauche Zeit und Luft für mich“ bewusst zu machen, finde ich schon enorm wichtig.

  • Conny

    Du sprichst mir aus der Seele und ich habe nur ein Kind. Bin schwanger mit einem weiteren Kind und bin am Limit. Ich bewundere dich,deine Familie,alle Familien die mehr Kinder haben/bekommen. Ich habe jetzt schon Versagensgefühle, ein schlechtes Gewissen meinem Kind gegenüber was meinen Druck erhöht,die Grenze noch schneller erscheinen lässt.
    Ich versuche aus deinen Zeilen,aus deinem Blog Kraft zu tanken. Ich danke dir für diesen echten,aufrichtigen Blog in dem nicht alles eitel Sonnenschein ist,aber liebevoll und ehrlich!
    Herzlichst, Conny