Auch Muttertag

Ein Tag, der ambivalente Gefühle in mir rührt. In den letzten Tagen habe ich versucht den Kindern zu sagen, dass sie mir nichts schenken müssen und auch heute morgen sagte ich noch, sie seien das größte Geschenk, denn ohne sie, auch ohne den Mann, wäre ich gar keine Mama. (Ich bekam natürlich trotzdem ganz viele süße, liebevolle und zauberhafte Geschenke, aber unsere Kinder basteln uns öfter solche schönen Dinge, auch zwischendrin.)

Blumenstrauß

Ich denke heute an all die lieben Mütter um mich herum, die es seit Jahren sind oder gerade werden. Und ich denke auch an meine Oma, die ich vor drei Jahren anrief und der es schon so schlecht ging. Auch wenn ich es damals nicht notiert habe, sagte ich ihr in meiner Erinnerung, dass sie sich Hilfe holen soll, wenn es nicht mehr geht und sie das nicht allein aushalten muss, sie konnte kaum noch selbst essen und trinken. Das muss sie getan haben, denn damals fuhr ich nur wenige Tage später zögerlich in der 35. Schwangerschaftswoche nach Berlin und besuchte sie mit meinem Mann und all meinen Kindern und dickem Bauch im Krankenhaus, dank meines Vaters, der uns in kleinen Gruppen hinfuhr. Ich sprach mit meinem Vater über ein Hospiz und musste erleben, wie meine Oma auf meinen Bauch zeigte und sagte, wir hätten jetzt beide so einen dicken Bauch- in meinem wuchs das Leben, in ihrem der Tod. Sie muss unglaubliche Schmerzen gehabt haben und sie hatte Angst. Nebenher war die Sorge so unheimlich groß, weil meine Nichte zu früh und mit Problemen auf die Welt gekommen war und noch auf der Neo lag, die ich dort einmal besuchen durfte. Mit mulmigen Gefühl fuhr ich nach kurzer Zeit mit meiner Familie zurück nach Hause und wurde schon auf der langen Zugfahrt krank.
Und nur wenige Tage nach unserer Rückkehr, nur mehr ein oder zwei Tage nach ihrer Ankunft im Hospiz starb meine Oma, nicht einmal einen Monat nach unserem Telefonat am Muttertag. Daran denke ich heute auch, ich vermisse sie sehr.

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