Post

Gestern bekam ich Post von einer alten Bekannten aus Berlin. Freude, Freude, denken Sie sicher, aber Sie kennen ja diese Frau nicht. Sie verschickt mit vorliebe lieblose Kettenmails und nichts- sagende E-Cards zu Weihnachten, Nikolaus usw. Eigentlich ist Kontakt zu ihr sehr simpel, stellt sie doch immer dieselben Fragen. Würde ich mir einmal Notizen machen, ich könnte sie immer benutzen. Sie gehört zu der Sorte Mensch, die es einach nicht erträgt jemanden aus dem Leben zu streichen oder gar gehen zu lassen, denn das würde bedeuten, sie kennt nicht mehr 42 , sondern nur noch 41 Leute. Oh Schreck, oh Graus, dann müsste sie eine weniger ihrer in mühevoller Handarbeit angefertigen Weihnachtskarten verschicken, wie sehe das denn aus?! Äußerst interessiert ist sie an klitzekleinen Details, sie möchte alles ganz genau wissen, nicht dass man ihr etwas bedeuten würde, nein! Sie muss es nur vorsichtshalber wissen! Ich war gutmütig, beantwortete letztes Jahr die eine oder andere Mail, und schrieb ihr so schon 2-3Mal von der 2. Schwangerschaft. Da ich keine Antwort bekam, sagte ich mir, werd erwachsen, sortiere und hör auf solchen Leuten Futter zu geben. Das heißt keine Bilder vom Bauch, keine von der laufenden Zoe und keine vom neuem Baby. Mittlerweile scheint sie also die Panik gepackt zu haben, weil ich ihr keine Weihnachtskarte schickte. Und da fragt sie doch in ihrem Brief, was denn mit der Planung eines zweiten Kindes geworden sei, oder ob ich plane, beruflich was zu machen. Das ist der Punkt der Punkte, denn wie oft nur, wie oft, erzählte ich ihr, dass wir ein zweites wollen/bekommen? Und wann frage ich mich, erreicht ihr Gehirn die Information, dass es kaum bis keine Krippenplätze in Bayern gibt, wann nur?! Eine weitere wichtige Frage lautet, wann die Realität in ihrem Gehirn Einzug hält? Zoe konnte in ihrer Welt schon mir eins laufen. Und sie selbst findet, ein in Ferne geplantes, eigenes Kind (das wird gnadenlos auf alle lebenden Kinder projeziert) sollte mit einem Jahr langsam trocken sein. Da sag ich nur, viel Spaß in unserer Welt der real Erziehenden. Ein Kind gehört jedenfalls fest in ihre Lebensplanung, denn schließlich verdient sie ja genug, könnte das Kind selbst versorgen, selbst wenn der Partner dann doch die Fliege macht. Tja, was sagt man dazu? Ich kenne diese Frau seit der 7. Klasse, ich weiß warum sie heute so merkwürdig ist, seltamer als als Teenager: Sie ist ein (Alb) Traum für jeden Psychoanalytiker!

2 Kommentare

  • Cate

    Dazu kann man nichts sagen. Ich kenne auch so „jemanden“ und immer wenn ich etwas von diesem „jemand“ höre denke ich mir: hoffentlich denkt niemals ein Mensch von mir das gleiche was ich über diesen „jemand“ denke. Am meisten ärgere ich mich darüber daß ich völlig unwissend nach etwas gefragt werde was ich eigentlich schon ein paar mal erzählt habe. Aber naja, man sollte iht trotzdem nicht wünschen daß der Partner die Fliege macht wenn sie denn irgendwann ein Kind bekommt. Sie wird ihre Erfahrungen schon machen – woher soll sies auch jetzt schon wissen?
    Also, reg dich nicht auf über sowas und denk dir das nächste mal „du kannst mich doch mal kreuzweise“ :-)

  • kassiopeia

    Danke, ich denke aber, ich werd mich bei ihr nicht mehr melden, denn das frustriert so! Das
    war ein Missverständnis, ich wünsche ihr nicht das ihr Freund sie verlässt, sondern mich regt
    es auf, dass sie ihn zwar in die Kinderplanung netter Weise miteinbezieht, warten möchte bis
    er seine Ausbildung fertig hat, aber auf jeden Fall mit einkalkuliert, dass er sie verlassen
    könnte, so noch dem Motto, Geld hab ich ja genug! Kinder brauchen mehr als nur Geld! Sie ist
    so unfassbar naiv, dass macht mich richtig fertig ;)