Langsam

Es ist seltsam nun dazusitzen mit dem Mutterpass, dem Kinderpass und
dem Abschlussbericht des Kinderarztes und schwarz auf weiß zu lesen,
dass Noah zu früh geboren wurde und ich eine Risiko-Schwangerschwangere
war. Im Bericht stehen bei Besonderheiten in der Schwangerschaft:
drohende Frühgeburt, vorzeitige Wehen und Hydramnion, bei Noah:
schlappes Kind mit Stauuungscyanose, Hypoglykämie bei klinisch leichter
Unreife und Hypothermie. Klingt alles furchtbar und letzten Endes war es
das auch. Ich weiß und bin dankbar, dafür das es Noah nun gut geht und es
hätte schlimmer kommen können, aber der Schock sitzt tief, tief in den
Knochen und die Angst und die Trauer über all das, was so schnell passiert
ist, genauso. Abgesehen von der Frage, ob ich bei der nächsten Schwanger-
schaft von vornherein als Risiko-Schwangere gelte und die Angst von
vorn beginnt. Die Schwangerschaft mit Noah war so schön, wirklich. Ich
spielte und tollte mit Zoe und ich fühlte mich wohl und fit, alles lief so
wunderbar. Ich ging begeistert zum Yoga und ich liebte den Tag mit unserer
Süßen, bis eben zur 30. Woche. Irgendwie wurde ab da alles so schnell
kompliziert, selbst die Beckenendlage gingen wir so gut es ging mutig an, aber
die Wehen ab der 34.Woche machten mich mürbe, denn ich hatte furchtbare
Angst um unseren Sohn. Zusätzlich schockte uns der kurze Krankenhaus-
Aufenthalt. Als die Geburt eingeleitet wurde, wartete auf uns eine wunder-
schöne Geburt auf die sofort der nächste Treffer kam, nämlich Noah weg
von uns auf der Neo und das schlimmste, niemand wusste was er hat, nichts
konnte ausgeschlossen werden.
Jetzt, langsam nachdem Noahs Gelbsucht abklingt und er wieder sein Geburts-
gewicht erreicht hat, trau ich mich langsam wieder glücklich zu sein. Ich liebe
meine Familie, unsere große Kleine liebt ihren Bruder abgöttisch, knutscht ihn
ab, findet uns nur doof und lässt ihrem Frust über unsere „halbe“ Liebe freien
Lauf, aber sie macht das toll, wir sind sehr stolz. Unser Sohn bezaubert uns,
lacht wahnsinnig viel, ob im Schlaf oder wach, und manchmal im Schlaf auch laut-
das ist zeitweise ganz schön irritierend. Und wir, die Eltern lieben uns noch immer
und noch mehr, zoffen uns, aber sind uns immer einig…wir sind die Dodo`s! ;)

2 Kommentare

  • Klabauter

    Ja, die letzten Wochen waren wirklich hart und die Geburt hat noch einen drauf gesetzt! Da ist trauern wohl angemessen (aber nicht vergessen, das letztendlich alles gut gegangen ist!!!). Eigentlich bräuchtest du jetzt einen Urlaub oder so. Mindestens zwei Wochen Entspannung mit Massage und Koch und Kinderschwester und Putzfrau. Naja, nun muss es halt so gehen. Aber wenn euer Kleiner schon lacht, da geht einem ja das Herz über!

    Wo kommt Dodo eigentlich her? Für mich ist das französische Kindersprache für „schlafen“. Schlaft ihr so viel? *geht jetzt auch mal ins Bett* Gute Nacht!