Pappsatt

Ich kann es nicht mehr hören, wirklich! Eine Mutter, deren Kind eine Krippe
besucht, sprach mal wieder von der Qualität der Zeit, die Vollzeitmütter mit
ihrem Kindern verbringen:

„…das es nicht um die Menge der Zeit geht, die man mit seinem Kind verbringt,
sondern um die berühmte ” Qualität”.
Das was ihr dem Kleinen bietet (Bloggerine und Mann), damit kann meinen
Erfahrungen nach so manche “Ganztagsmutter” in keinster Weise mithalten.
Ohne irendjemandem zu Nahe treten zu wollen, denke ich, das die Förderung
in den Einrichtungen (die ich kenne) wirklich gut ist und häufig, das was man zu
hause bietet, damit nicht mithalten kann.“

Danke sehr! Ich weiß ja nicht wie es anderen „Ganztagsmütter“ geht, aber zu dem
täglichen Beisammensein, gesellt sich doch automatisch eine Qualtity Time mit
dem Kinde. Die Kleinen wuseln immer mit einem herum. Aber zum Einkaufen,
Putzen und Kochen, gehört doch das bewusste Auseinandersetzen mit dem Kind,
ob Spielen und Vorlesen. Keine Sorge, da stehen wir „Ganztagsmütter“ den „Halb-
tagsmüttern“ in nichts nach. Und da mir langsam endgültig die Hutschnur
platzt, möge mir jetzt bitte jemand erklären, welche Förderung mein 2Monate
altes Babyin einer Krippe wiederfährt? Das geht nicht, das Kind entwickelt sich in
seinem Tempo einfach weiter. Und wenn spielen, kuscheln und herumtragen,
ansprechen, anlachen und toben in einer Krippe plötzlich Förderung sind, na dann
prima dann förder ich ja was das Zeug hält!
Liebe „Teilzeitmütter“ um Himmels Willen, wenn ihr gerne arbeiten geht, wenn
ihr das wollt, könnt oder müsst tut das einfach, aber hört auf Argumente dafür zu
suchen, die auf dem Rücken der „Vollzeitmama’s“ geladen werden, egal ob
ein Jahr, drei Jahre, sechs Jahre oder für immer „Vollzeitmama“. Danke sehr.

9 Kommentare

  • obsidian

    Pappsatt …… weil ich vom gleichen Tellerchen gegessen habe !
    Egal wem man(n) da zuhört, es läuft immer auf „Ihr seit zu faul zu arbeiten

  • kassiopeia

    Ich glaube die wohl schlimmsten Sätze sind immer die, die darauf hinaus
    laufen, man würde seinem Kind Schaden zufügen, indem es so behütet
    aufwächst- was totaler Quatsch ist.

  • Ossi-Lätta

    Ich finde es ein bisschen paranoid von dir, wenn du denkst, das es hier um 2 Monate
    alte Babys geht. Schlechtes Argument zum Hutschnur-Platzen. Ich denke, das dein
    Baby aber etwa mit einem Jahr mehr Herausforderung braucht, als du zu über einen
    längeren Zeitraum (mehr als einige Wochen) bieten kannst.
    Aber ich kenne nur diesen einen Blog-Eintrag und weiss nichts über dich.
    Du kannst es sicherlich, wenn du einer Frau Montessori ähnelst oder einer dieser
    weisen Urgroßmütter, die damals die Kinder betreuten, als die Mütter und Großmütter
    auf dem Feld waren.

  • Suse

    Ach, jetzt geht es plötzlich – nach unzähligen missglückten Versuchen ;-)

    So, dann kann ich Dir nun ENDLICH vollkommen und ganz und gar zustimmen. Ich kann die Tendenz, die Diskussionen um dieses Thema zuweilen annehmen, nicht nachvollziehen. Es sollte eigentlich klar sein, dass niemandem geholfen ist, wenn ein Modell, das auch von Fachleuten der Entwicklungspsychologie und Bindungstheorie als beste Entwicklungsmöglichkeit für ein psychisch gesundes Kind gesehen wird und das – auch nicht ganz unwichtig – sich in Jahrhunderten bewährte, nun als Gefahr für die gute Entwicklung eines Kindes gesehen wird.
    Liebe Güte, was lassen wir Mütter und Frauen denn noch alles an Kompetenzen abquatschen?

    Gruß

  • kassiopeia

    Danke Suse! Vorallem fürs Durchhalten und Probieren ;)

    An die andere Dame: Was ist denn daran paranoid? Wollen Sie scherzen?
    Krippenplätze gibt es für Kinder ab 6Wochen, oder?! Ja das ist so-und warum?
    Richtig!- Weil Mütter ihre Kinder dahingeben! Was ist also daran paranoid? Ich
    finde da ist enormer Erklärungsbedarf!
    Zum Hutschnur Platzen finde ich allerdings, Mütter die sich verstecken hinter
    absurden Erklärungen, wie toll eine Krippe die Kinder fordert und wie wir „Vollzeit-
    mütter“ unsere Kinder unterfordern. Das ist eine Frechheit und obendrein nicht
    gut informiert!
    Wenn wir den Kindern noch weniger Zeit geben, Kind zu sein, werden sie krank.
    Und dazu zähle ich den Förderungswahn! Wenn man Kinder weiterhin hier oder
    in den Medien als Rohstoff sieht, geht das in eine falsche Richtung.

  • obsidian

    1. Teilzeitmutter ist ein diskriminierender Begriff.

    2. Krippenplätze sind regelmässig ab 6 Monaten und nicht Wochen.

    3. Krippenplätze sind (zumindest bis jetzt ) wie alle Kindergartenplätze in der Masse des Angebotes ( über 80% ) auf den gesetzlichen Kindergartenanspruch beschränkt.
    Der gesetztliche Anspruch gilt mit 4 Stunden Vormittags als erfüllt.
    Dies ist übrigens der Grund warum bei berufstätigen Eltern einer Tagesmutter der vorzug gegeben wird.

    4. Nicht berufstätigen Müttern etwas vorzuwerfen ist blöd, die Argumentation ( hier ) dagegen ist nicht ein Stück besser.
    Studien lassen sich für beide Seiten reichlich finden – jeder nimmt was gerade passt.

    5. Tatsache ist, dass es andere Lebensmodelle gibt – nur gegenseitige Toleranz unter Müttern ist wohl selten.

  • kassiopeia

    Krippenplätze gibt es für Kinder ab 6 Wochen, ganz sicher. Es tut mir leid, ich
    habe mich von meiner Wut im Kommentar einfach mitreißen lassen, da haben
    Sie recht! Aber es ging in meinem Beitrag nicht darum, was für oder gegen eine
    Krippe spricht, sondern die Vorwürfe. Es ist nicht in Ordnung, dass arbeitende
    Eltern oder gar andere Leute sogenannten „Vollzeitmüttern“ wirklich heftige
    Vorwürfe machen, die einfach zu weit gehen. Es wird Inkompetenz unterstellt.
    Das ist einfach lächerlich. Nur um irgendwelche Argumente aufzutreiben, warum
    der eigene Weg vertretbar ist- obwohl das Finden dieser an dieser Stelle völlig
    unnötig ist. Und sein wir doch mal ganz ehrlich. Momentan gibt es ein riesige
    Welle gegen „dumme“ Frauen, die zu Hause bleiben, und dort ihre Kinder unter-
    fordern. Und da reicht es nicht mehr zu behaupten, es gäbe ja zwei große Lager,
    da „Vollzeitmütter“ im Augenblick doch gar keine Lobby mehr haben.

    Und so absurd sind meine Befürchtungen nicht, wenn immer wieder die Rede von
    besserer Förderung ist. Da ist doch nicht die Rede von der „Unterschicht“ (die
    nicht so genannt werden darf), sondern von ohnehin schon nicht dummen Kindern.
    Das geht alles in eine Richtung, die mir Angst macht. Dafür gebe ich auf keinen
    Fall arbeitenden Eltern die Schuld, sondern den Argumenten die dafür
    herangezogen werden und die Richtung die das dadurch bekommt.