Montessori II oder Piep, Piep, Piep

Noch ein Elternabend. Ich weiß diese sind unumgänglich, all das Organisatorische,
die vielen Fragen, die uns Eltern auf dem Herzen liegen sind dort willkommen. Aber
warum bleibt es nicht dabei?! Die gestrigen zwei Stunden des Abends waren
erfüllt von Sitzen im Kreis. Die Gruppe heißt „Rosenrot“. Also saßen wir auf klitzenkleinen
Stühlen, vor einem roten Haus aus Tonpapier. Wir sollten von einem Tisch die Fotos
unserer Kinder, die am Schnuppertag geschossen wurden, in unser Haus legen, uns ein
Glas zu Trinken nehmen, denn es würde ein langer Abend werden. Das klang schon mal
viel versprechend. Lange rote Bahnen führten von den 12 Häusern, in denen nun
unsere Kinder hausten, in die Mitte und dort stand eine rote Rose, um die ein rotes
Tülltuch drapiert lag. Auf einem Teller lagen rote Blütenblätter aus Tonpapier, auf deren
Rückseite standen die Namen aller Kinder. Der Name des Kindes, das gezogen wurde,
musste nun vorgestellt werden samt der Mutter und Familie. Es wurden Glasherzen
verteilt, denn es folgte eine Bildmeditation, in der wir Wünsche für uns und unsere
Kinder formulieren sollten, während dessen lauschten wir sphärischen Klängen. Im
Anschluss teilten wir unsere Wünsche (mit) und legten das Glasherz auf das Bild
unseres Kindes, das auf dem Tonpapierhaus lag. Einfach schön! Als Hausaufgabe gilt
es das Haus zu gestalten mit dem Namen des Kindes, Bildern der Eltern oder Geschwister,
damit sie immer dabei sind (an dem einen Tag in der Woche, 3 Stunden). Aber es wurde
auch eine „Kette“ verteilt, ein roter Kreis aus Tonpapier, auf dem eine Rose prangt mit
dem Namen des Kindes. Es wäre zauberhaft, wenn die Kinder diese am ersten Tag tragen
würden. Wir bekamen eine Tuplenzwiebel, nachdem wir eine Gedicht zur Montessori
Arbeit vorgetragen bekommen hatten, in dem es darum ging, dass Kinder eben wie
Tulpenzwiebeln seien.
Klang toll, wirklich eingehend. Ansonsten säße ich schließlich nicht dort. Ich bin auch
kein kalter Mensch, eher sehr sentimental. Ich passe sogar in dieses Bild der Supermutti.
Obwohl, wenn ich näher darüber nachdenke. Was ich damit sagen will, ich mache mir
viele Gedanken um die Kinder, meine Fehler, was sie brauchen, ihre Individualtät, aber
nicht mit fremden Frauen zwischen 19.30 und 21.30. Ich bin auch kein verschlossener
Mensch, ich hab (für die Kinder) gelernt auf andere zuzugehen, aber hey müssen wir
wirklich unsere Hände halten bei gedämpften Licht, 12 brennenden Teelichtern, während
Glasherzen auf Tonpapier funkeln und ein Liedchen zusammen singen?!

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