Immer wenn…

ich dieses Lied höre, muss ich laut mitsingen und währenddessen heulen…

Wenn ich mich recht insinne, hab ich das Album meinem Mann geschenkt, aber eigentlich
ist das völlig egal. Es geht um die Gefühle, die dann so an die Oberfläsche gelangen. Diese
harte Zeit vor der Hochzeit, die Streitereien, das Kämpfen um die Probezeit in der Schule-
alles auf einmal eben. Ich war gerade 20 Jahre alt geworden. Das neue Leben war im Begriff
zu entstehen und darum zu kämpfen und nicht aufzugeben, das bloße Aufstehen am Morgen
hat so unendlich viel Kraft gekostet. Manchmal blicke ich zurück und frage mich, wie um
Himmels Willen wir das zusammen, Nils und ich, überhaupt geschafft haben. Da anzukommen,
wo wir heute sind.
Aber auch die Schulzeit kommt wieder hoch. Es sprach eine Zeitlang niemand mit mir, oder
sie lachten mich aus. Es war egal was ich tat, ich war einfach nicht erwünscht. Aber in dieser
Zeit traf nur mich der Spott. Die sogenannten Streber wollten keinen Ärger und sagten ebenso
wenig irgendetwas. Hilfe gab es nur wenig. Es brauchte seine Zeit bis man Verbündete fand
und irgendwann gab es Frieden. Frieden mit Angrenzung. Ich lass das Schwarzbuch Satanismus,
LeVay, Aleister Crowly, hörte nur noch Blackmetal und von da an, ging es bergauf. Ich hatte mich
selbst ausgegrenzt. Auch wenn ich zu weit abrutschte und es Gründe gab, warum die Lehrer sich
sorgten, wo andere es nicht sehen konnten, die es besser hätten sehen sollen.

Wenn das Lied zu Ende ist, trockne ich meine Tränen, schneide weiter Äpfel für den Apfelmus,
meine Tochter möchte „ihre“ Musik hören. Auch wenn es sich oft anfühlt als wären es zwei
Welten
, lerne ich täglich genau das zu akzeptieren. Es gab das, es ist ein Teil von mir, es gibt jetzt
einen anderen Teil. Wenn ich traurig bin, dann weine ich eben und danach wird eine anderer von
mir gebraucht. Es läuft nicht immer rund, manchmal schaut man sich selber zu, wie eine dritte
Person
. Man schaut auf sich, das eigene Leben und das ganze wirkt so unreal. Aber
das ist es. Ich glaube, wenn man akzeptieren kann, dass es diese Tage gibt, das es alte
Schatten gibt, ist man in der Lage dauerhaft glücklich zu sein.

3 Kommentare

  • soulsilence

    Das Lied ist wunderschön, ich verbinde auch ganz bestimmte Gedanken damit.

    Sie gehen einen richtigen Weg. Der Weg ist da, er ist nicht immer leicht, aber man geht ihn weiter. Und mit dem letzten Satz Ihres Beitrags haben Sie es auf den Punkt gebracht.

    Alles Liebe!

  • june

    don’t look back, you’re not going that way!

    diesen satz hat mal jemand zu mir gesagt und er hat sich eingbrannt, so tief dass ich ihn in momenten, den gewissen momenten aufrufen kann. dadurch gehen die momente nicht weg, aber sie sind besser auszuhalten!

  • 4Kidsmami

    Bei diesem Lied muss ich auch immer weinen – tja diese Erinnerungen :-)
    Man soll nicht in der Vergangenheit leben, wir müssen nach vorne schauen und nicht mehr zurück.

    Ich freue mich, dass du mit deinem Leben so wie es ist zufrieden und glücklich bist!