9 Monate Tom

Vorhin hockte ich mich im Wohnzimmer runter und sagte zu Tom: „Na, komm her!“ Und
er kam. Denn er kann krabbeln. Er setzte sich mit einem so breiten Grinsen in Bewegung,
die Augen leuchteten und er griff mit seinem kleinen Händchen nach meiner Hand: „Hab
dich Mama. Heb mich hoch!“ Und das tat ich. Und er grinste weiter und strahlte und krallte
sich richtig an mir fest. Dieses Gefühl ihn so zu sehen, das Glück und die Freude in seinen
Augen sehen zu können, hat mich so berührt. Alle Erinnerungen kamen hoch, ich drückte
das kleine Wesen noch fester an mich, drückte meine Nase in den kleinen Nacken, nahm
einen tiefen Zug voller Tränen in den Augen und war einfach nur glücklich, weil er bei uns
ist. Weil er lebt. Weil er ein kleines Wunder ist.
Diese Liebe zu diesem Kind, dieses Bedingungslose genieße ich sehr. Es ist etwas besonderes,
ein Stück Gelassenheit, das mir meine großen Kinder geschenkt haben. Diese Leichtigkeit
im Leben mit ihm.

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Tom krabbelt und er zieht sich auf die Knie hoch. Anfangs noch sehr wackelig, wird er zunehmend
sicherer und kann auch mal ohne Umklammern der Beine der großen Geschwister oder ohne
Mama’s Hosenbeine in dieser Haltung bleiben. Hin und wieder kippt er um, aber er nimmt es
gelassen. Weniger gelassen nimmt er laute, unerwartete Geräusche. Sobald er sich erschreckt
hat, weint er bitterlich und muss sofort in Mama’s Arme um getröstet zu werden. Noch immer
steckt Tom fest im Staubsaugermodus. Setzt man ihn auf den Boden ab, isst er alles und anhand
der Kleidung kann man auch noch mal Review passieren lassen, was es so zu Essen gab. Ich
glaube allen Ernstes sein erstes Wort ist: Nein. Einen Nachmittag erwischte ich ihn, wie er immer
und immer wieder voller Hingabe wiederholte: Nain. Nain. Nain. Nain. Nain. Tom ist hart im
nehmen. Seine Geschwister machen immer wieder kurzen Prozess mit ihm, wenn er nervt, wird
er weggekullert. Schön weit weg. Nur kommt er wieder. Er ist zäh. Auch wenn er schon 3 Mal
weggekullert wurde: Er kommt zurück! Schließlich könnte man etwas wichtiges verpassen.
Seit ein paar Wochen schläft er durch. Es gibt noch immer hin und wieder Unterbrechungen, aber
wir genießen die Nächte, in denen er sich nachts gut erholen kann. Er brauchte jedenfalls schon
lange keine Flasche mehr zum wieder einschlafen. Somit schlafen auch die Großen wieder besser.
Es kehrt allmählich Ruhe ein, an die man sich gewöhnen könnte.

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