Making A Baby

Ich hab die letzten Wochen dokumentiert. Für mich. Und das Veröffentlichen ist für jene, die mir letztes
Jahr halfen bei dem Gedankenwirrwarr im September und den wundervollen Menschen, die diesen einen
wundervollen Satz zu mir sagten: „Wenn einer vier Kinder wuppt, dann du!“ Ich danke euch so sehr!

Brustziehen am 7. Januar 2009. Fühlt sich aber an nach Eisprung.

16. Januar Test 17Uhr allein, weil Nils im Bett liegt und schläft seit Mittag- so schlecht geht es ihm
heute. Test negativ. Erst dachte ich man sehe einen schmalen krummen Streifen, aber es war wohl ein
Kratzer, da Tests ergaben, es können noch mehr Kratzer werden ;( Bin am Boden, und hab keine Zeit
dafür es zu sein. All meine Lebensträume, meine Pläne schwinden dahin. Im nächsten Monat würde
ich es nicht probieren wollen, weil es genau mit Zoe’s Geburtstag zusammen fallen würde. Die Monate
danach sind auch nicht besser. Es könnten wieder vorzeitige Wehen auftreten und ich würde es nicht
verkraften, Zoe den 5. Geburtstag zu verderben, weil ich nicht da sein kann. Ich bin mehr als traurig!
Ich könnte noch mehr Tests machen, aber die Hoffnung schwindet. Weil es mir heute nicht aus dem Kopf
ging und es in einer Impulshandlung zum Test kam, dachte ich vielleicht würde mir mein Körper was
sagen wollen, aber das war nicht mein Körper, sondern der Wunsch.

18. Januar: Heute hätte ich theoretisch meine Periode bekommen sollen. Nun hab ich gestern Abend
noch einmal nachgedacht wann es passiert sein könnte. Der Eisprung war vielleicht noch später. Wenn
dem so wäre, hätte ich mittlerweile einen Zyklus von 36 Tagen. Das würde wiederum heißen, dass ich
heute nicht automatisch schwanger bin, sondern eher, dass ich noch weitere vier Tage warten
darf. Manchmal macht es mich so verrückt, dass ich am liebsten in die nächste Apotheke rennen würde.
Ich versuche nicht ständig daran zu denken, aber es ist mir so wichtig. Ich wünsch es mir so sehr.
Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich sobald ich einen postiven Test in den Händen halten würde,
erstmal verhindern müsste umzufallen.
Ich habe ein Ziehen im Rücken, aber sehr wenig, aber drückt wie letzten Monat vor der Periode vorn im
Bereich der Gebärmutter. Ja, nein, ja, nein- es macht mich wahnsinnig!
Ich werde morgen einen Test kaufen gehen, so ich denn keine Periode bekomme und es hoffentlich
aushalten bis zum nächsten Morgen. Wie blöd eigentlich, ich sollte in Ruhe warten bis bis Donnerstag!
Ausgerechnet Nils Geburtstag. Ich muss ruhig bleiben, aber ich wünsch es mir SO sehr!

19. Januar: Noch 1h und 20 Minuten und der 33. Tag des Zyklus ist zu Ende. Drüben im Bad liegt der
Test und ich bin sehr aufgeregt. So sehr- es hat etwas von kindlicher Vorfreude. Vielleicht doch? Ich
könnte morgen so himmlich zum Arzt gehen, sobald mein Hirn wieder intakt wäre, was so unnütz wäre,
weil es bei 4 + einfach nichts zu sehen gibt. Und was wäre, wenn es stimmt und der Eisprung wäre
der 8. gewesen, dann wäre es doch noch gar nicht Zeit! Wenn ich auf die Toilette gehe, fühlt sich nichts
nach Blutung an. Aber letzten Monate erwischte es mich auch eiskalt und völlig unvorbereitet. Vorallem
lausche ich nach diesen Signalen und das waren Unterleibsschmerzen ähnlich dem Eisprung und Rücken
schmerzen. Beides heute gehabt, nur keine Periode- bis jetzt. Und so vergeht der Tag mit: „Was ist
wenn mir mein Körper damit was sagen will?“ Dann soll es eben nicht sein, weil er ein Kind nicht halten
könnte. Und was wäre, wenn es mein Schicksal ist, nun einzusehen, das es gut ist und ich mit meinen
drei Kindern mehr als gesegnet bin?!
Wenn ich dann ein Babyköpfchen im Fernsehen sehe, zerschmelze ich und es dominiert im Kopf ein:
„Was wenn es doch geklappt hat?“
Heute im Kindergarten hat mich eine Mutter gefragt, einfach so frei raus, ausgerechnet heute:“ Und
wollt ihr noch eines?“ Ich sagte natürlich ja. Sie hat ja keine Ahnung wie sehr. „Wieviel?!“- „Na, erstmal
eines!“ War meine Anrwort und am liebsten hätte ich gesagt, dafür muss es aber auch klappen.
„Keine Fussballmannschaft?“ Und ich sagte ehrlich und offen: „Eins. Und dann wäre erstmal gut.“
Irgendwie wäre es dann gut, mehr ginge nicht.

Ich weiß, dass ich eine Schwangerschaft jetzt nie so genießen könnte, wie in 5 Jahren. Aber es fühlt
sich so richtig an. Wie kann es dann dafür nicht die richtige Zeit sein. Wie kann es dann nicht für uns
bestimmt sein?! (Tom und Kind4 sollen so nah bei einander sein, wie Zoe und Noah.)

21. Januar: Ich habe gestern in der früh einen Schwangerschaftstest gemacht. Und der war positiv.
Ich rief zu Nils raus: „Kannst du mal kommen- ich kann nichts erkennen, weil ich meine Brille nicht aufhabe.“
Ich war sehr glücklich. Bin es noch. Aber natürlich wäre man froh das kleine Etwas zu sehen, so in echt,
damit da ja kein Irrtum vorliegt. Wie in Panik war ich gar nicht, dabei hatte ich fest damit gerechnet.
So Gedanken wie: „Wie soll ich das nur alles schaffen?!“ Fehlanzeige. Nur zartes Glück und Tränen. Ich
habe das etwas „Die Erbse“ getauft. Und das mit dem Namen wir vielleicht schwieriger als erhofft, man
macht schon Pläne und dankt an Dinge, die soweit in der Zukunft liegen.
Heute hatte ich erste Gedanken daran, weil Tom eben auch krank ist, dann tingelt man in einem bis
zum Anschlag gefüllten Bus Heim, während man Zoe nur hinsetzen kann, dank des teuren Kinderwagens
überhaupt in den CityBus hinein passt mit Noah auf dem Arm, während es wackelt, und einem kotzeübel ist.
Irgendwie sollte man in solchen Momenten, nicht daran denken, wie man nur mit vier Kindern in diesen Bus
rein soll.

Langsam macht sie die Erbse bemerkbar, ein mächtiges Ziehen in der Brust und einen ziemlich starken
und ehrlich gesagt nicht erwartendem Druck durch die Gebärmutter. Heute Mittag nach dem Kinderwagen
runtertragen, bin ich gewatschelt wegen dem unangenehmen Gefühl. Haut so naja. Ist ja auch noch nicht
der Rede wert. Muss nun unbedingt mal Bilder machen. Ich kann es kaum glauben: Ich bin schwanger!
Und die Tatsache das Tom währenddessen noch sehr klein ist, ist mehr als präsent. 10 Monate ist er erst
alt. Ich erwarte ein Baby und halte eines im Arm. Im Moment ständig, weil er krank ist.

9 Kommentare

  • Mama Miez

    Ich danke von Herzen für den offenen und ergreifenden Bericht. Ich kann mir derzeit nicht mal vorstellen, wie sehr sich das Leben mit einem Kind ändern wird und ich bewundere Dich dafür, dass Du es mit Vieren schaffst (davon bin ich überzeugt …).

  • Fräulein Tina Pappnase

    Da krieg ich Gänsehaut.

    Danke dass Du uns an Deinen Gedanken teilhaben lässt.

    Du sagst es fühlt sich richtig an, Du bist glücklich.
    Und das ist das Wichtigste.

    Ich wünsche Dir von Herzen eine schöne Schwangerschaft und ganz viele Glücksmomente.
    Und ich freue mich hier ganz nah beim Wachsen von Baby Nr. 4 dabei zu sein.

    Alles Liebe

    Tina

  • Ines

    Du bist einfach verrückt, vier, VIER kleine Monster! (da spricht gerade der pure Neid)

    Nach dem ersten und gleichzeitig letzten Schwangerschaftstest habe ich geheult, aber nicht vor Glück. Und heute halte ich das Testergebniss im Arm und bin glücklich ;-) Alles gute!

  • Janine

    :-) Danke fürs Miterleben lassen. Ein sehr ergreifender Bericht ist das – erinnert es mich doch an mein Warten auf die Periode und diesen Test, der dann tatsächlich „positiv“ sagte. Ich bin hibbelig. ;-)

    Und Du wirst eine wundervolle 4-fach-Mama, dessen bin ich mir ganz sicher!!! :-)

  • 4Kidsmami

    Du siehst es ja an meinem Namen schon – ich freu mich riesig für dich das du auch dieses Glück spüren darfst mit 4 Kindern !! Wir sind schon besondere Mamis, danke für deinen schönen Bericht.

    Da ich keine Kinder mehr bekommen kann/darf, freue ich mich umsomehr mit dir mit und freue mich dich durch die Schwangerschaft begleiten zu dürfen.
    Bussi!