6+2

Gestern Abend habe ich mich das erste Mal ganz bewusst mit dem Pünktchen unterhalten. Laut
der wunderbaren Fotografien, sieht Pünktchen von vorn noch ein bißchen seltsam aus, aber
Anlagen für Ärmchen und Beinchen sind da. Langsam sieht Pünktchen aus, wie ein echter kleiner
Mensch. Der Bauch ist nicht weiter gewachsen, ich achte sehr auf eine nicht zu üppige Ernährung
und trotzdem ist etwas mit meinem Bauch passiert. Es ist unangehm die Hose zu tragen, die
ich mir vor der Schwangerschaft kaufte mit viel Luft, damit ich noch einen Moment Freude daran
hätte. Sie passt nicht mehr. Es ist unbequem geworden. Und genau so ging es mir auch in den
Schwangerschaften davor. Dieses Unwohlsein, dieses Druckgefühl der Hosen. Das kommt wohl
vom Druck der Gebärmutter, denn die hat sich verändert. In der Nacht vorm Test konnte ich das
bereits fühlen, sie steht weiter hinaus. In etwa das Gefühl während des Wochenbetts, wenn die
Gebärmutter sich so allmählich zurückbildet. Sie ist nicht mehr da, wo sie sich beim Start befindete.
Hin und wieder fliegt so plötzliche Übelkeit über mich hinweg, aber bisher musste ich mich nicht
übergeben. Meistens heißt das: Mach mal langsam oder Iss mal was! Sehr praktisch. Im unteren
Rücken zieht es sehr, frau macht sich eben mal locker für die bevorstehenden Monate. Die Haut
lässt sich auch sehr gehen, aber noch hilft Make-Up. Hoffentlich wird am Wochenende meinen
Haaren geholfen, damit ich mich endlich wieder nicht so muttschig fühle. Aber all das versuche
ich nicht zu ernst zu nehmen, denn die Herrschaft über mein Empfinden haben die Hormone
übernommen. Außerdem denke ich doch nur an eines: Hoffentlich ist alles in Ordnung, der Rest
ist egal. Ich merke wie mir die Angst in den Knochen sitzt, Pünktchen zu verlieren. Ich bin so glücklich
und freu mich so auf dieses vierte Kind, aber die Angst geht nicht weg. Das wird sie wohl auch
nicht mehr. Vielleicht ein wenig wenn ich kurz vor der Entbindung stehe, vielleicht ein wenig
wenn ich unser Pünktchen endlich im Arm halten kann.
Ich lieb(t)e diesen innigen Kontakt mit meinen kleinen Bauchbewohner(n). Dieses Einssein, diese
Wärme- einfach nur schön. Nur scheint mir dieses Glück einfach noch so unglaublich zerbrechlich.

13 Kommentare

  • Giftzwerg

    Das glaube ich Dir und kann es, trotz ziemlich problemloser erster Schwangerschaft, ziemlich gut nachvollziehen. Du musst jetzt einfach daran glauben, stark sein, dich nicht von Alpträumen unterkriegen lassen. Du hast da bereits drei kerngesunde Kinder – trotz Schwierigkeiten. Drei Mal schon ist alles gut gegangen, es wird ganz bestimmt auch ein viertes Mal gut gehen. Pünktchen braucht jetzt alle Kraft und Zuversicht, sei noch einmal stark!
    ich umarme Dich und wünsche Dir von Herzen alles Schlechte und Angstmachende vom Leib.

  • Janine

    Ich kann Deine Angst verstehen. Ich hatte damals auch immer Angst, mein „monchichi“ zu verlieren. Aber es wird sicher gut gehen!

    Versuche immer positiv zu denken und die Angst nicht die Kontrolle übernehmen zu lassen. Und dann sprechen wir uns in ca. 33 Wochen wieder, wenn Du mit Sicherheit ein viertes wundervolles, gesundes, schreiendes Bündel Mensch in den Armen hältst :-)

    Ich drück Dich! :-)

  • kassiopeia

    Bei mir werden es wohl 35 Wochen. Leider gibt es bei uns Grund zur Sorge. Aber ich freu mich so und ich
    lasse mir Freude und Glück nicht nehmen und durch „Angst“ ersetzen.

  • kassiopeia

    Nein, danke. Ich litt bei den Jungs unter Polyhydramnion, das vorzeitige Wehen auslöst. Bei der zweiten
    SS erst in der 32. Woche, bei der dritten in der 16. Woche. Ich versuche nicht täglich daran zu denken,
    dass es wieder passieren könnte, was wäre, wenn mein Körper noch früher schwächelt und dieses über
    alles geliebte Kind nicht halten kann. Es ist das vierte Mal schwanger sein in fünf Jahren. Das
    ist viel für einen Körper.

  • Janine

    Hm. Das hatte ich nicht mitbekommen, lese ich ja gerade mal seit Ende Deiner 3. Schwangerschaft hier mit und zurückgelesen habe ich leider noch nicht (ich schäme mich).

    Dann verstehe ich Deine Sorge natürlich sehr. Ok. Ich bin jetzt ein wenig sprachlos. Und wie immer wenn ich nicht weiß, was ich sagen soll lass ich (in diesem Fall virtuelle) Taten sprechen: Ich umarm Dich jetzt mal gaaaaaaaaaaanz fest, und schick Dir eine ganz große Portion Zuversicht.

    Ich drück die Daumen, dass alles gut geht (hab ich sowieso gemacht).

  • rebenwanderin

    Ui, noch eine, die das Wunder des Universums in sich heranwachsen spürt. Meine alleherzlichsten Glückwünsche und meine Hochachtung. drei kleine Kinder und Mut, Power und Lust auf ein viertes Wunder. Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die kommenden Monate.
    Herzliche Grüße