17+4

Wie war das nochmal? Wer das eine will, muss das andere mögen!? Ich will dieses Kind doch, ich
liebe dieses Kind, aber ich habe Schmerzen. Ich geb mir solche Mühe, ich ruhe Mittags, wenn
es geht, aber es tut weh. Jetzt schon. Ich würde mich ja am liebsten selber auslachen. In der
18.Woche schon das Jammern beginnen. Es zwickt und zwackt. Der Uterus fühlt sich bleischwer
an, dabei weiß ich genau, dass es für Beschwerden viel zu früh ist. Was wiegt das Kind?! Wie soll das
erst werden, wenn es 4 1/2 Kilo wiegt? Wie soll das werden, wenn meine Gebärmutter die Größe
einer riesigen Wassermelone erreicht hat? (Die gotterbärmlichen Nachwehen dann erst!) Es ist
nicht zu ändern, in dieser Woche hängt viel an mir. Ich laufe den Berg hoch in die Altstadt mehrmals
täglich, laufe ohnehin sehr viel, bin auch fit dadurch, aber egal ob ich den Kinderwagen allein
schiebe oder nebenher ein Kind an der Hand hochführe, es schmerzt. Es zerreißt mich dann
fast, dabei ist der Bauch winzig so im Vergleich mit dem, was da kommt. Ich blätterte also nach im
Ratgeber, das nennt sich Senkungsbeschwerden, dazu gesellen sich die Mutterbänder und ich
hatte in dieser Woche abends erste Wehen, „schmerzhafte ich atme dann mal, frag mich später
nochmal Wehen“. Dagegen hilft Beckenbodentraining. Daran zu denken ist aber alles andere als leicht.
Also dachte ich an Gymnastik oder Yoga. Ich überwand mich heute und rief mit diesem Gefühl von
„Nun ist nicht mehr zu früh, sondern genau richtig“ bei der Yoga-Lehrerin an, die ich schon von
Gravida 2 und 3 kenne. Dann die Ernüchterung. Jetzt läuft ein Kurs, dann pausiert sie. Und startet
wieder im Juli, Anfang Juli sind wir noch im Urlaub, also beginnt mein Kurs erst am 17.07. Aber
auch nur 3 Mal, da dann die Ferien beginnen. Weiter geht es dann im September, kurz bevor ich
gebäre quasi. Das nahm mich so mit, dass ich sofort nach Geburtsvorbereitung, Yoga woanders,
Auqa-Gymnastik und Gymnastik schaute. Genau das gleiche. Kurse laufen. Pause. Start Mitte Juni
bis Juli, genau die Zeit, in der wir in Ferien weilen, Pause und Start ab September, teilweise Ende
September. Haha. Das war der Moment, in dem ich am liebsten geheult hätte und wirklich mehr
als aufgewühlt war. Da will man nicht nur meckern, sondern was tun und was ist?! Nichts zu finden.
Schlechtes Timing.
Ich bin sehr verwöhnt, wenn ich an die letzten Schwangerschaften denke, erinnere ich mich richtig
gern. Ich weiß bei Noah endete die Freude in der 32.Woche mit zuviel Fruchtwasser und Wehen,
aber es ging mir gut, auch mit 1,35m Umfang. Mir ging es gut, bis dahin. Bei Tom war der Fokus
schon ab der 17. Woche darauf gerichtet das Kind überhaupt bekommen zu können. In Dankbarkeit
schwebte ich durchs Leben. Erst die letzten Tage kotzten mich so richtig an. Vielleicht hab ich ja
auch ein paar Erinnerungen verdrängt, aber ich erinnere mich so gern. Wenn ich jetzt an die
nächsten 20 Wochen denke, wird mir übel. Wo ich immer entspannt der Babyzeit entgegen sah,
weil ich in etwa weiß, was auf uns zu kommt, wird mir jetzt übel wenn ich daran denke, dass ich
die nächsten 23 Wochen den Berg in die Altstadt weiterhin laufen muss. Täglich. Mindestens zweimal
hoch, runter geht ja, zu Freunden laufen, zum Baden, Tom tragen, Kinder auf dem Schoß oder
der Kopf auf dem Schoß beim Zähneputzen, Treppen steigen, Einkäufe tragen etcpp und während
dessen diese Schmerzen? Dafür ist es zu früh, meckern dürfen Frauen mit dickem Bauch! Aber es
zieht! Entweder verschwindet der Schmerz von allein und ist eine Phase oder nur durch Sport, zu
dem ich mich selber zwingen muss, würden die Beschwerden besser werden. Ich möchte den Kopf
in den Sand stecken oder nie wieder unter der Bettdecke vorkommen, jawohl. Und wenn ich im
Bett zu munter weiter mampfen würde wie die letzten Tage, dann wird nicht nur der Bauch größer!

13 Kommentare

  • eva

    Ich drück dich mal.
    (Leider kann ich so gut verstehen was du fühlst, physisch und psychisch. Dabei will frau doch nur diese letzte Schwangerschaft „geniessen“ können… :-( )

  • 4kidsmami

    Ich drück dich auch ganz, ganz fest und ein dickes Bussi für dich und denk daran, du bist nicht alleine :-) ich glaub ich schick dir mal ne email!

  • rebenwanderin

    Oh menno, ich kann da auch ganz aktuell mitfühlen. Hast du niemanden, der/die Dir ein wenig der Last abnehmen könnte? Kinder abholen, wegbringen, Einkäufe schleppen oder so? Diese Tragerei ist nämlich echt nicht gut.
    Ich schicke mal ein bißchen Trost unter die Bettdecke ;)

  • isabella

    Na gerade Du darfst jammern! Eine Schwangere mit einem riesen dicken Bauch ohne Kind aber mit Auto ist bestimmt weniger arm dran als Du mit kleinem Bauch, aber drei weiteren kleinen! Kindern und ohne! Auto. Man muss acuh immer die Umstände drumherum beachten!

    Und ich kann mir vorstellen, dass das alles sehr sehr anstrengend ist. Meine letzte Schwangerschaft empfand ich auch als sehr anstrengend. Klar ich hatte nur ein Kind nebenher, aber es gab eben begleitende andere Missstände… Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und helfende Hände! Ich denk immer an Dich, weil Du so toll bist!

  • Fr. SchokoPerle

    Ich denk an dich und wünsche dir sehr, dass das wirklich nur eine blöde Phase ist die schnell wieder vorbei geht.

    (Aber, weißt du was eine Fr. Kassiopeia zu mir sagen würde? Nicht den Kopf in den Sand stecken! Du schaffst das. Es wird vielleicht hart, aber du schaffst das ;) )

    Ich hoffe auf eine Phase oder eine unerwartete Lösung.

    Damit du wieder genießen kannst :)

  • Corinn

    Lass Dich drücken, dein Körper hat viel geleistet und muss es noch immer. Das zehrt und Du darfst un d sollst jammern (muss ja irgendwo hin). Vielleicht schaffst du es ja, dass Du zu Hause ein wenig Yoga /Sport machst… Bei Johann musste ich oft beim Laufen einen Gang runter schalten und das obwohl ich die schnellste Schwangere ( in km/h natürlich) im Prenzlauer Berg sein wollte ;-)

  • Jana

    Diese Bänderreißen hatte ich auch schon ganz früh, anfang 4. Monat. Ich saß damals 10-12 Stunden vor dem PC auf der Arbeit und hätte teilweise heulen können. Diese Schmerzen können echt zermürben. Und wenn ich mir vorstelle, dabei noch 2 kleine Kinder zu betreuen, würde mir auch übel werden. Hochachtung an alle Mütter, die 2 und mehr Kinder haben, ich stelle mir das sehr hart vor und scheue mich momentan vor einem 2.Kind, weil ich auch etliche fiese Schwangerschaftsbeschwerden hatte. Daher darfst du ruhig mit kleinem Bauch weinen, denn ich kann die frühen Beschwerden wirklich nachvollziehen.
    Zu den Kursen: ich finde das auch immer schlimm, dass sich alles nach den Ferien richtet. Letzten Sommer hatte ich die selben Probleme mit den Kursen für Mama & Baby.

  • Cecie

    liebe jeanine, warum nur versuchst du dich ständig zu rechtfertigen? du bist schwanger, du hast drei kinder (und auch wenn nich…), dir gehts nich und fertig. du investierst einfach so viel kraft darin, tapfer sein zu wollen und NICHT zu jammern. wer verbietet es dir, dein stolz? wenns dir schlecht geht, gehts dir schlecht. punkt. da gibt es kein objektives „darfs mir wirklich schlecht gehen? andere sind viel schlechter dran und mein schlechtsein is ja hausgemacht blahblahblah…“. so ein quatsch! gesteh dir das doch einfach zu. du musst hier nix beweisen, und den nachbarn sowieso nich. der zwerg spürt doch, wenn du so ständig mit dir kämpfst. die weise alte frau (höhö) sagt dir: nimm die dinge an wie sie kommen, dann wird es dir sicher schon besser gehen (zumindest psychisch). und wenn du dann noch schaust, was du aktiv tun kannst, umso besser, aber wenn du mit dir selbst kämpfst ist n grosser teil deiner kraft einfach weg, verpufft, und die brauchst du ja grad nu wirklich woanders.

    ich drück dich. sei nich nich so streng mit dir selbst!
    alles liebe, Cecie

  • stadtfrau

    :(
    ich wünsch dir echt, dass es dir bald wieder besser geht. ich leide grad richtig mit, obwohl ich selber eine ganz unkomplizierte schwangerschaft hatte und das daher nicht aus eigener erfahrung kenne, aber einfach der gedanke, dass eine schwangerschaft, die sich jemand so sehr gewünscht hat, auch diese sorgen und ängste und schmerzen mit sich bringt…. klar schaffst du das, aber du musst nicht die zähne zusammenbeißen und still daran knabbern – lass es raus! :)

  • kassiopeia

    Ich weiß gar nich, was ich sagen soll. Versuche ich krampfhaft tapfer sein zu wollen? Ja, vielleicht. Oder?
    Mag nicht nur immer jammern. Danke, ich hab genug zum Grübeln jetzt! ;)
    Ich hab versucht heute die Hebamme anzurufen, um zu fragen ob ich quer einsteigen kann, aber es ist komisch
    wenn man ab 8Uhr versucht jemanden zu erreichen und die Bandansage hört: „leider nicht besetzt. Unsere
    Sprechzeiten sind Di und Fr 8-9Uhr…“ Haha. Ich sprach brav aufs Band und versuche es Dienstag noch einmal.
    Werde dafür nachher der Ärztin einen Besuch abstatten. Hoffe ja irgendwie, dass ich mich irre. Und es keine
    Wehen sind, die hin und wieder Schmerzen, sondern nur Schmerzen von irgendwoher. Aber sicher ist sicher
    kurz vorm Wochenende. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich wirkllich realisiere im Moment, was das bedeuten
    könnte, wenn es Wehen sind. Ich hab das Gefühl ich nehm das nicht ernst genug. Geht schon alles gut auch
    mit Wehen, aber ist das nicht naiv? (Gedanken-Schnipsel um die Mittagszeit)

  • dickbauchmarie

    ach liebe kassiopeia,sie geben mir immer soooo viel mut-ich versuchs jetzt auch mal:

    hab vertrauen in dich, höre auf deinen körper, er sagt dir, wenn was komisch ist.
    gönn dir am WE mal schonung, gib dem mann die kinder ,nimm dir eine bewusste auszeit fürs schwanger fühlen-für die gute hoffnung, für nachrichten in ihren bauch an das kleine pünktchen.
    und zum thema: ‚geht schon alles gut‘: was sollen wir schwangeren denn sonst denken? geht nicht gut? nein, das habe ich probiert und diese sorgerei zermürbt, macht depressiv, ließ mich nicht mal mehr das haus verlassen damals vor lauter angst und sorge und pessimismus.

    ich glaube an dich liebe kassiopeia, glaube an euch, dass ihr diese schwangerschaft schafft, gut schafft, ja vllt sogar noch genießen könnt

  • partikelfg

    Ach, ich drück dich einfach mal! Du schaffst das schon. Immer ruhig bleiben, deinem Gefühl vertrauen!
    Du bist eine tolle Frau, die viel leistet. Lass dir das gesagt sein! Und jetzt hör auf dich und deinen Bauch
    und leg mal die Beine hoch!
    So, jetzt drück ich dich nochmal!