Früher war ich cool…

heute bin ich nur noch „war“… heißt das Motto des heutigen Tages.

Gegen Nachmittag erklärte ich Kind 1 noch lang und breit, dass so ziemlich alles endlich ist,
man darüber aber nicht traurig sein sollte, denn das mache offen für neues, eröffnet neue
Perspektiven. Ursprung diesen philosophischen Gesprächs war, dass das Tochterkind trotz
fortschreitendem Alter nicht in die Kindergarten-Turngruppe möchte, sondern bis an ihr
Lebensende weiter zum Eltern-Kind-Turnen will. Halten Sie mich nicht für herzlos. Ich
bringe seit einem Jahr Verständnis für Kind 1 auf, denn sie wird im Novemver schon 5 und
blockiert für arme 2 Jährige den Platz, da das Eltern-Kind-Turnen Privileg für die 2-4
Jährigen ist…
Also redete ich über das Ende von Ären und sich auftuenden neuen, viel spannenderen
Lebensabschnitten. HA- dachte das Universum. Das gucken wir uns doch mal genauer an!

Mit 16 ließ ich mir einen Nasenstecker verpassen. Ich hatte eine tätowierte Mutter, die sich das
Ding am Vormittag hatte stechen lassen und hielt das spontan für ne richtig gute Idee. Schön
war der Stecker, so dezent dunkelrot und ganz klein. Aber meiner. Mein schöner Stecker. Ja, dann
wollte ich mit 20 heiraten und in einem Berlin Urlaub einen Monat zuvor, wollte ich mir unbedingt
spontan die Unterlippe stechen lassen. Das fanden alle ganz fürchterlich, aber FrauKassiopeia
ist und bleibt ein Dickschädel. Also wurde mit einem Nasenstecker und einem Unterlippen-Piercing
geheiratet. Bei einer OP nach Zoe’s Geburt musste ich die Stecker entfernen und nach ein paar
Stunden ging der Stecker nicht mehr in die Unterlippe. Schlimm, aber verkraftbar. War ja erst
ein Jahr alt das Ding.
In jeder Schwangerschaft verlor ich meinen Nasenstecker, auf Grund der Hautveränderungen und
immer fand ich ihn wieder: Im Bett, im Handtuch, in den Klamotten. Heute sitze ich also in der
Küche und finde die plötzliche Luftzufuhr im Nasenbereich sehr verdächtig. Und er ist weg. Einfach
weg. Mein geliebtes Piercing. Das Letzte was blieb. 4 Kinder hats gebraucht und schwupp ist es
weg. Ich habe natürlich keinen Ersatz, ich trug immer diesen einen Stecker. Und bin mehr als
betrübt.
Nach meinen tollen Erklärungen fürs Kind 1, müsste ich also auf zu neuen Ufern! Was lass ich
mir also tätowieren?!

3 Kommentare

  • Lisa

    Lustig, ich auch mal.. für 1 Jahr, hab’s dann aber ob meiner eingeschlagenen Berufslaufbahn wieder rausgenommen. Freiwillig. Vorbild und so. Geblieben ist nur diese winzig kleine Narbe, bei der die Kids manchmal mit großen Augen und offenem Mund fragen: „Wooahh, hatten Sie mal ein Piercing???“