Zu schnell…
Ich habe seit Bens Geburt, den ersten Abend ohne ihn im Wohnzimmer verbracht. Gestern Abend
trug ich ihn nach drüben in unser Schlafzimmer. In unserem Bett stillte ich ihn und verließ das
Schlafzimmer erst als er eingeschlafen war. Heute machte ich es genauso. Dabei bin ich noch
gar nicht soweit. Ich hab diesen kleinen Menschen gern hier bei mir gehabt. Ich vermiss diesen
kleinen Menschen. Es sind ja keine Ewigkeiten, sondern nur ein paar Wochen, die man abends
mit den Kindern verbringt. Jetzt hatte ich schon seit längerem das Gefühl, dass er abends hier
bei uns trotz gedämpften Licht und leisen Stimmen irritiert wäre und nicht dauerhaft gut schlafen
kann. Ob das nun einmalig war, dass er da drüben in unserem Bett schlafen konnte ohne mich,
bis ich auch ins Bett ging oder ob wir eine andere Lösung brauchen, Fakt ist, das Kuscheln hier
am Abend ist vorüber. Er braucht etwas anderes. Und obwohl ich das schon etwas länger wusste,
weil ich es fühlen konnte, gab ich mir noch ein paar Tage mehr Zeit, mich von diesem Abendritual
zu verabschieden. Er fehlt mir hier, aber ich bin nicht müde genug, um mich gleich dazu zu legen.
Dafür genieße ich das Stillen. Wenn er mich braucht, bin ich sofort bei ihm. Dass er nicht mehr
da ist, tut richtig weh. Und das ist genau der Grund, warum ich immer nur mit den Kopf schütteln
kann, wenn die Frage aufkommt, ob wir denn nicht zu wenig Zeit für uns hätten. Wir haben genug
Zeit, ein Leben lang. Und diese ersten paar Wochen vergehen so schnell…
Ich hatte vergessen wie schnell das alles geht…
6 Kommentare
Karin
Ich versteh dich so gut!
Schussel
OH, das erinnere ich mich auch noch. Bei uns war es zwar später, so mit 6 Monaten, aber als der Knirps zum ersten mal abends alleine im Bett lag, da wusste ich gar nicht so richtig, was ich jetzt mit mir anfangen soll. Inzwischen bin ich um die zwei, drei freien Abendstunden recht froh :)
Patricia
Jaaa – an diesen Moment erinnere ich mich auch noch bei allen drei Kindern. Es war auf einmal so ruhig, keiner schnaufte mehr und aus einer merkwürdigen Gewohnheit heraus schlich ich in der ersten Zeit ohne Kind im Wohnzimmer dennoch auf Zehenspitzen und unterhielt mich nur flüsternd mit dem Mann …
die_schottin
Oh das geht uns genauso. Sobald wir hier im Wohnzimmer abends sitzen nehmen wir Colin aus seinem Stubenwagen und kuscheln mit ihm. Ich könnte es auch nicht übers Herz bringen ihn jetzt schon alleine ins Schlafzimmer nebenan zu legen.
tonni
Ach Du, wie gut verstehe ich.
Ich kann mich nicht trennen, noch nicht. Noch immer liegt sie hier, immer ganz nah am Abend, am Tage. Erst wenn ich zu Bett gehe, nehme ich sie mit in ihren baby.bay.
Es ist so vertraut, sie wäre so weit weg. Und ich bin wehmütig, weil es mir wohl nicht noch einmal passieren wird, so ein kleines Menschlein so nah bei mir zu haben. Hach.
DasDanny
Oh liebe Frau Kassiopeia, wie ich das kenne ;-)
Mäxchen ist noch immer bei mir, aber auch ich spüre das es langsam an der Zeit ist, das Ritual zu ändern.
Ich grüße Dich ganz lieb
Danny