Natur…
meine neue Liebe. Die ersten 3Jahre meines Lebens wohnte ich mit meiner Oma und meinem Opa,
zusammen mit meinen Eltern in Brandenburg. Dann bekamen wir eine 3 Zimmer Wohnung in Berlin. Bis
ich 15 war, wohnten wir mitten im Berliner Plattenbau… Egal wo man hinsah: Hochhäuser. Ich liebte das.
Ich war ein Stadtkind und Stubenhocker. Als meine Eltern ein Haus in Brandenburg bauten und zurück
zogen, weigerte ich mich die Schule zu wechseln. Ich stand jeden Morgen zwischen 4 und 5Uhr auf, um
in die große Stadt zurück zu fahren. Ich verbrachte wenig Zeit draußen, egal ob allein oder mit Freunden.
Als ich mit 17 wieder nach Berlin rein zog, liebte ich das Nachtleben, die Anonymität. Ich liebte Berlin.
Es gleichte einem Kulturschock als ich ein Jahr später nach München ging. Und es dauerte sehr lange,
bis mir ein „Grüß Gott“ über die Lippen huschte. Im Stubenhockern war ich noch immer großartig bis
ich Mutter wurde…
Jetzt gibt es im Moment nichts, was mich glücklicher macht als hier in der Natur zu wohnen. Vorhin
beim erstem gemeinsamen Spaziergang wäre ich am liebsten einfach durchs Feld gerannt. Einfach
gelaufen durch die Wiese…
Glücklich macht mich die Arbeit im Garten. Das Aussuchen der Planzen, das Planen, das Graben und
Buddeln, das Zusehen, Einatmen… Ich liebe meinen Garten. Als ich gestern Abend nur mal kurz Unkraut
zupfen wollte und über eine Stunde später endlich rein ging, weil es dunkel wurde, mir alles weh tat,
war ich erfüllt… Jetzt gerade bietet sich einfach die Chance dem Kopf hinterher zu arbeiten.
Letzlich in der Küche mit meiner Lieblings- Dreifach- Mama fiel uns beiden auf, wie wir nicht hinter
herkommen. Man wuselt den ganzen Tag den Kindern hinterher. Kurz hier, kurz da. Im Kopf eine
Liste sortiert nach Wichtigkeit, Zeit die benötigt wird und aktuellen Möglichkeiten diese Dinge
tatsächlich zu erledigen… Im Kopf also immer in Eile, aber der Körper wird ständig ausgebremst: Dann
doch das Baby tragen, Nase putzen, Hände waschen, Wickeln, Trösten, Vorlesen, Knuddeln… Der
Körper wird nicht richtig müde… Er darf sich nicht auspowern… Nun eben dann vorerst hier im Garten…
3 Kommentare
die_schottin
Ich liebe unseren Garten auch – sehr. Aber irgendwie bekomme ich das mit der Gartenarbeit in diesem Frühjahr noch nicht so auf die Reihe. Gut, dass er schon den 4. Sommer hat – so kommen Blumen en masse immer wieder. Es liegt aber nicht an Colin, sondern am ganzen Drumherum mit krankem und pflegebedürftigem Opa, Großelterns Umzug ins Nachbarhaus und der daraus dazugewonnenen Verantwortung, von der ich noch nicht genau weiß, ob ich diese tragen kann und will. Hach, ich muss das mal bloggen. Ich kann Dich deshalb genau verstehen.
GZi
Es ist ein Glück, mit und in der Natur zu leben – man findet zu sich und kommt leichter in Einklang!
jo
Ich hätte auch gern wieder einen Garten, später, wenn die Kinder grösser sind ;-)
Ich bin mit Garten gross geworden, kenne alle Obst- und Gemüsesorten, habe wenn ich Langeweile hatte, Streifzüge durch den Garten unternommen, grüne Äpfel geknabbert, Petersilie vom Stängel…
Aber jetzt bin ich Realistin genug zu wissen, dass ich das niemals packen würde. Ich freue mich über unsere neuen grossen Balkons mit rundum-Blumenrinne, wo ich mich austoben kann. Das reicht. Aber spazieren und wandern, das tun wir auch ununterbrochen.