Zurück erobert…

hab ich mir hier den Alltag. Seit einem Monat ist der Gatte wieder glücklicher Arbeitnehmer und
ich schmeiß den Laden daheim wie vorher von 8- 19.30 Uhr ohne ihn. Ich hatte wie eigentlich immer,
wenn solange Unterstützung vor Ort ist, und dann noch die bessere Hälfte, ordentlich Muffensausen.
Aber wie immer- schwupps und man ist wieder mitten drin und erzählt dem Gatten am Abend,
wie man jetzt was genau macht (oder auch nicht, ahäm und wundert sich dann über dies oder das).
Die Fahrerei hat sich eingespielt und es gibt ein neues Abendritual. Ich musste wieder lernen, dass
ich mich nicht Zerteilen kann um bei zwei Kindern gleichzeitig zu sein. Ein Luxus, wenn man zu
Zweit ist: vier Arme.
Aber es geht kaum noch schlimmer. Der Alltag hat sich unheimlich verdichet. Ich dachte nicht, dass
das geht, aber es ging sehr wohl. Vorallem alles immer über kreuz, das Koordinieren der Termine
ist eine Lebensaufgabe. Am Montag findet im Augenblick vorüber gehend bei mir am Vormittag eine
Mutter-Kindgruppe statt, am Nachmittag hat Zoe Ballett, Dienstag Vormittag war das Turnen mit Tom,
das mit Ben (& Tom) ab September fortgeführt wird, Mittwoch war bisher immer Fenkid, Donnerstag
ist und bleibt die Stunde Ergotherapie für Noah, Freitag Vormittag nun Fenkid und ab Oktober dann
die Montessori-Gruppe für Tom. Also für jeden, was dabei. Frühstück mit Freundinnen zukünftig
erstmal nur noch Mittwoch und Donnerstag, die anderen Tage sind verplant, dafür bleiben uns die
Nachmittage bis auf den Montag erhalten, da wir Noah donnerstags immer extra früher abholen, damit
wir schon wieder kurz nach 15Uhr zu Hause sind. Zu Hause. Nach zweimal Bus fahren. Aber auch das
hat sich so toll eingespielt. Manchmal schläft Tom dabei ein, weil er ja keinen Mittagsschaf mehr
macht, aber irgendwann doch unheimlich abbaut. Wenn das passiert gestaltet sich das Aussteigen aus
dem Bus dann manchmal recht abenteuerlich, bepackt mit Einkauf, einem Kinderwagen, einem schlafenden
Kind auf dem Arm und zwei andere Wuselknuseln am langen Arm. Aber auch das- wir sind ein super
Team geworden. Einzig und allein Bauchweh bereitet mir unser Timing. Um 17Uhr hol ich die Kinder
auch bei schönem Wetter schon rein. Wir essen dann Abendbrot. Im Anschluss dusche ich alle vier
Kinder, putze ihnen die Zähne, wir schauen zusammen den Sandmann an und dann beginnt das
Laufen von Zimmer, zu Zimmer. Allein die Zeit, die ich für die Körperpflege von vier kleinen Menschen
brauche und bis alle angezogen sind ist unvorstellbar. Davor hatte ich immer Sorge, denn bisher
duschte ich nur die Großen am Abend. Nun sind es alle vier. Es wird nicht mehr anstrengender. Einzig
das elektrische Zähneputzen wird dann noch einmal Zeit fressen, denn das mache ich momentan nur
bei Zoe und Noah. Insgesamt also dafür 4 min. Nicht eingerechnet die Unterbrechungen und das
Einsammeln des neuen Kindes. Reine Putzzeit bei 4 Kindern irgendwann mal also 8 Minuten.
Inklusive des Drumherum bestimmt allein dafür 15min. Was ein Spaß. Das ist Großfamilie. Danach
alle auf die Couch, Portion Sand abholen, dann wieder alle rauf (mit Tricks und Kniffen, die Mann
kennen muss.. ahäm…) Jeder eine Geschichte, und schwuppdiwupp ist es 19Uhr. 2 Stunden also von
der Idee, es wäre Zeit, zu: allen Kindern in ihren Betten.

12 Kommentare

  • Frau Klabauter

    Unsere Große entwickelt zunehmend Selbstständigkeit und duscht sich selbst und trocknet sich selbst ab und kämmt sich die Haare. Nebenbei hab ich die Hände frei für den Kleinen.

    Außerdem duschen meine nicht jeden Tag, sondern 2x pro Woche oder wenn es wirklich nötig ist. Abendbrot gibt es bei schönem Wetter als Picknick draußen.

  • Schlapunzel

    Oh, um 19h saßen wir heute noch nicht mal am Abendbrottisch sondern die Zwillinge verteilten ausdauernd Zwieback, den sie mir aus der Schublade geklaut hatten, der Mann und das große Kind planschten noch im Garten im Wasser rum und ich versuchte in Rekordzeit eine Pizza zu backen, weswegen die Kleinen auch nicht bei ihrer Sauerei unterbrochen wurden, sonst wär ich ja nie fertig geworden.
    Gegen viertel nach acht lagen dann endlich die KLeinen im Bett und erst um zehn der große…wir sind im Ferienmodus angekommen ;-)
    Und alle Achtung zu deinen Terminen: das würde ich nie und nimmer durchziehen!

  • bauchherzklopfen

    Ach, find ich bewundernswert. Hier dauert es ja oft noch länger eine kleine Minipüppi ins Bett zu bringen. Halb 8 denke ich, sie ist müde genug, dann Bettfertigmachen mit Waschen, und Schlafanzuganziehen, dann Stillen und Kuscheln im Bett. Halb 9 schläft sie. Um 9 ist sie wieder wach und will mit uns bis mindestens um 10 den Abend verbringen. Also so viel zu unserem Timing ;)
    Ach und gönn dir die Freundinnenfrühstückstreffs so oft es geht. Bei all deinen Verpflichtungen hast du dir die wirklich wirklich verdient!

  • 5kidsmami

    Ich frag mich nur, wann du bei den vielen Terminen deinen Haushalt bewältigst? Nachts?

    Das mit dem Kinder in Bett bringen dauert bei uns auch immer, entweder im Eilverfahren „umziehn, waschen, Zähne putzen (ca. halbe Std.) und ab ins Bett“ oder „duschen o. baden, umziehn, Zähne putzen, kuscheln, Buch vorlesen u. Gute Nacht (so ein bis max. zwei Std.)!

    Ich finde es gut 3 gleichzeitig fertig machen zu können, aber das Timing ist oft schlecht, weil abends jeder gerne mit Mama kuscheln will und 3 o. 4 x geklont bin ich leider nicht :-)

  • denise

    Bei uns läuft das im Sommer auch eher locker ab. Abend gegessen wird meist draußen, so neben bei – die Kids lieben das. Ich lasse jeden Abend etwas Wasser in die Badewanne. Dort kommen dann allle nach einander rein. Jan wäscht sich zum Glück schon alleine, inklusive Haare Waschen. Leni wäscht sich den Körper schon selbst und bei Jule geht immer alles ganz schnell. Zähne putzen ist nervig und frisst auch bei mir viel Zeit – aber muss ja sein. Das ganze Waschprogramm dauert ca ne halbe Stunde, manchmal etwas länger. Leni und Jule gleichzeitig ins Bett mit kurzer gemeinsamer Geschichte. Die kleine hört eh noch nicht zu. Jan schaut TV in der Zeit, dann gibts auch für ihn noch ne kurze Geschichte und kurzes Kuscheln und Schnattern. Licht aus! Es ist meist 20 Uhr. Bis dann alle Schlafen dauert dann auch nochmal. Ich glaub den meisten geht es gleich, egal wie viele Kinder.

  • kassiopeia

    Die zwei Stunden sind für mich okay. Wir haben Zeit für einander ohne Druck und Stress, die wir genießen. Sehr. Weil es eben nicht darum geht, möglichst schnell ins Bett zu kommen, sondern Zeit ist, die wir zusammen sind. Was blöd ist, sind die Kinder in der Siedlung. Die dürfen VIEL länger auf bleiben, als unsere :)

  • Minizickenmama

    Bei uns dauerts von der Idee die Maus könnte ins Bett gehen bis zu dem Zeitpunkt wo sie im Bett liegt auch meistens 1 Stunde – manchmal sogar mehr, nachdem sie alles gemacht hat, Zähne geputzt, Schlafanzug an usw. (das macht sie ja schon alles alleine) malen, basteln oder spielen wir noch für 20 Minuten was alle zusammen, so als Abschluss. Dann gehts auf Toilette und die Maus ins Bett wo dann noch eine kurze Geschichte gelesen wird und Gute Nacht gesagt wird. In den Ferien ist das meist 20:30h unter der Woche, wenn wir arbeiten, gegen 19 Uhr.

  • Wolfram

    Zumindest abends entspannt sich das irgendwann: hier wird um sieben gegessen, um viertel vor acht der erste unter die Dusche geschickt (Licht aus halb neun) und um viertel nach acht die zweite (Licht aus: halb zehn; sie darf evtl. noch was mit uns fernsehen. Wir sehen ja nie live, dank Festplattenrecorder.) Wären da jetzt noch zwei mehr, würde sich das Procedere auch nicht groß ändern.
    Das Pfarrfraubaby badet zu unterschiedlichsten Zeiten, noch; wir werden sehen, wie es ist, wenn sie größer wird.

  • Karen

    Und wann sehen die Kinder eigentlich ihren Papa? Nur am Wochenende?

    (Nicht falsch verstehen, ist nicht böse gemeint – aber bei uns würde keiner um sieben ins Bett gehen wollen, wenn halb acht der Papa heimkommt. Und ich fände es auch doof. Ich finde sowieso schon, dass die Papazeit hier viel zu kurz ist.)

  • kassiopeia

    @Karen: Die Kinder genießen den Papa von 6Uhr bis 8Uhr, bzw. Ablieferung im Kindergarten. Manchmal wie heute noch zum Vorlesen und dann am Wochenende. Dank Elternzeit, Arbeitslosigkeit, Urlaub und Überbrückungszeit von jeweils zwei Monaten hatten die Kinder in Bens erstem Jahr, sehr sehr viel von ihrem Vater.