Zu Hause

Seit Mitte November wohnen wir in unserem Haus schon ein halbes Jahr und ohne mehr viel darüber
nach zu denken, ist es mittlerweile unser zu Hause.
Richtig bewusst war es mir erst, als ich in der Nacht vom diensthabenen, zahnärtzlichen Notdienst
von München aus wieder zurück fuhr und das ganze lange Stück vom Bahnhof nach Hause laufen
musste. In diesem Moment wollte ich, nein eigentlich schon während ich zitternd und völlig müde
auf dem Behandlungsstuhl saß, nur noch nach Hause. Ich wollte heim. Ich wollte in mein Schlafzimmer,
mein Bett und natürlich auch zu meinen Lieben. Aber ich wollte dahin zurück wo ich mich wohl fühle,
dort hin wo ich mich geborgen und vor allem sicher fühlte. Auch während der Fehlgeburt wollte ich
eigentlich nur Glück haben und nicht ins Krankenhaus müssen, ich wollte daheim bleiben. In meinen
vier Wänden.
Ein schönes Gefühl, nach all dem Fremdsein. Dieser Zeitpunkt ist nicht klar definiert. Ich bin nicht
zu Hause nur weil ich weiß, welcher Lichtschalter wo das Licht bedient, sondern wo ich mich einfach
geborgen und wohl fühle. Und das ist jetzt hier.
Und je mehr Zeit vergeht und je öfter ich Bilder von unserer Wohnung sehe, kann ich auch sagen, es
war schön- keine Frage, vielleicht hier und dort noch schöner, aber hier schlägt jetzt mein Herz.
Ich bin zu Hause.

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