Sonntagsfreude

Ich kann gerade noch sehen wie Ben den zwei Kindern hinter dem Haus hinterher saust. Und meinem Herz wird bang so nah da an der Strasse, dort hinten wo ich nicht mehr viel ausrichten kann. Ich bin schon langsam hinter her gegangen. Und rufe seinen Namen. Ben dreht sich um und ich gebe ihm das Zeichen her zu kommen. Und auf einmal lacht er und rennt los. Und ich höre mit so unendlicher Fröhlichkeit: „Komme. Ich komme.“ Mein Herz wird leicht. Er hält kurz an und lächelt verschmitzt. Er streckt die Arme nach vorne aus und ruft wieder: „Komme. Ich komme!“ Er lacht und wirft sich mir in die Arme und ich wirbel ihn durch die Luft.

Das wiederholen wir immer und immer wieder. Das muss Glück sein, denke ich noch. Da ruft das Tochterkind: „Ich will auch!“ Also wirbel und drehe ich beide durch die Luft- immer im Wechsel. Und als ich leider keine Zeit mehr habe und den Tisch weiter decken gehen muss, drehe ich mich noch einmal um und sehe wie Ben in die Arme seiner Schwester rennt: „Komme. Ich komme!“ ruft er und das Tochterkind dreht ihn vorsichtig durch die Luft. Das muss Glück sein, denke ich.

Abends als wir alle zusammen auf dem Sofa sitzen und den Sandmann sehen wollen, schenkt mir das Tochterkind das allerschönste Lächeln: „Mama, weißt du was?!“- „Was denn?“ Und sie strahlt: „Ben ist der süßeste Ben der Welt.“ „Ja, und die bist die süßeste Zoe der Welt.“

Das ist Glück.

Inspiriert von Maria.

Zoe ist 6 Jahre und 9 Monate. Ben ist 22 Monate alt.

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