Ausnahmen bestätigen die Regel

Also heute alles anders. Einen Termin beim Friseur um 13.30Uhr ausgemacht für die kleinen Herren. Wer vorhin weiter unten aufgepasst hat (Nana, wer?!) weiß, dass Zoe aber erst kurz nach 13Uhr mit dem Bus kommt. Also fuhr ich die Bubis aus dem Kindergarten abholen. Fuhr mit ihnen quasi vorbei am Friseur bis zurück zur Haltestelle vom Tochterkind und fuhr danach mit allen vier Kindern vereint wieder hoch. Joah. War aber ne super Idee, denn wir waren um 15Uhr schick alle wieder hier.
Aber zurück zum Anfang. So Herausforderungen sind ja durch aus reizvoll, um sich mal richtig was zu beweisen als Mutter, aber bieten auch ordentlich Nervenkitzel. Ich kam schon so leicht unter Zeitdruck im Kindergarten an. Und als die Gruppentüren aufgingen und mir die liebste Erzieherin von Tom eben kurz ein Update gab, nutzten meine Jungs die Zeit, um mal gepflegt das Bällebad in der Garderobe zu verteilen. Haha. Eigentlich finde ich für müde und hungrige Kinder 20min eine gute Zeit um sich in Ruhe anzuziehen. Nicht aber reicht die Zeit, um zwei Kinder zu motivieren sich anzuziehen und alle Bälle wieder einzusammeln.
Mir war warm. Vielleicht kennen das die einen oder anderen. Wenn es draußen noch angenehm frisch ist, man trägt eine Jacke und eine leichte Mütze und kommt in ein kuschelig warmes Haus. Ich vertrage das ja schon mal gar nicht. Mich macht das fast schon aggressiv. Trotz des Nachnamens bin ich kein Fan von so einer Wärme. Natürlich hörten die Jungs nicht. Die Uhr läuft und Tom zog sich wieder aus, weil war ja warm da. Mir wurde wütend. Mir lief die Suppe. Ich kündigte an, das Geschehen zu verlassen und vollzog dieses dann auch. Ich ging raus, an die frische Luft mit den Worten, ich käme wieder, wenn sie fertig seien. Was natürlich n Quatsch war, weil ich ja nie sicher sein konnte, ob sie fertig sind. Aber ich wollte mich nicht weiter ärgern. Da konnte ja grad niemand gewinnen. Ich stand da draußen, Tom schrie und ich überlegte, was ich jetzt tun sollte. Also atmete ich tief durch. Die Mütter hatten mich angeschaut als ich rausging, ich dachte sofort an FrauPerle. Am Abend zuvor hatte ich noch ein langes Gespräch mit dem Kindervater über die Erziehung der Söhne und ich fand da draußen an der frischen Luft nichts verwerflich daran, etwas aufzuräumen, dass man ausgeräumt hat. Die Erzieherin kam raus und ich erklärte kurz warum jetzt da drinnen Unmut aufgekommen war. War für sie klar. Mittlerweile war ich fast die letzte Mutter. Ich holte tief Luft, ließ Ben im Kinderwagen zurück und ging zu den Jungs. Und erklärte auf meine charmante Art, wie ich das finde, was sie da grad tun. Und das sie gerne mit ihren Händen, die Bälle aufsammeln dürfen, sie sie mit eben diesen zuvor aus dem Gefäß geholt hatten. Endlich räumten die Jungs die Bälle auf. Während ich hektisch auf die Uhr sah, weil ich wusste, dass uns nur noch weniger als 15min blieben um zur Bushaltestelle in der Altstadt zu laufen. Wir flitzten dann wirklich den Berg hoch, bekamen wirklich gerade so den Bus nach Hause. Und in den Sekunden vorher, versuchte ich den Jungs nahe zu bringen, dass das mit dem Bummeln keine gute Idee wäre, weil dieser Berg nun mal steil ist. 13%. Das geht nicht so schnell. Aber wir haben es geschafft. Wir waren dann pünktlich da, um Zoe in Empfang zu nehmen und wir fuhren dann gleich weiter und waren so pünktlich beim Friseur. Alle Jungs sehen nun schick und frisch geschnitten aus, sogar ich wurde noch mal kurz optimiert. Sie waren alle so lieb, bis auf ein Kind mit herunter gelassener Hose, dass für einen Lacher sorgte. Zoe machte dort sogar ihre Hausaufgaben und das konnten wir dann auch abhaken. Mittag hatten auch alle, denn ich hatte vor der Abfahrt zum Kindergarten zwei Pizzableche gemacht. 15Uhr alle zu Hause: perfekt. So kann es gehen. Erst Herzrasen allerseits und dann totale Entspannung. Bis zum Aufräumen am Abend nach der ausgiebigen Spielzeit :)

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