Herzenswunsch II
Ich kann nicht in Worte fassen wie ich mich fühle. Positiv. Wirklich positiv.
Schon jetzt? Heute morgen war der 11. Tag nach Eisprung. Und es sprang mich an. Kein Orakeln nötig, es war klar und deutlich. Ich wusste es. Und ich hatte Angst, ob ich es wirklich schon wissen will, falls jetzt so früh was passiert, immerhin warte ich noch auf meine Periode und gestern Abend war ich mir dann sicher, ich wollte es wissen und jeden einzelnen Tag genießen. Der Mann hatte schon auf meinen Wunsch Tests gekauft.
Heute morgen war ich noch nicht soweit, aber wenn ich es nicht bin, dachte ich wäre es dann auf vorbei, kein Hibbeln mehr. Ein Stück mehr Gewissheit. Vor allem wollte ich, dass ich das tue, wenn der Mann noch da ist und ich kenne mich, im Laufe des Tages hätte ich sehr vermutlich getestet. Dann auf einmal einfach positiv.
Mir ist schlecht. Sehr. Aber das schiebe ich auf die Erkältung im Moment und ich bin so unsicher. Ich habe Schmerzen hin und wieder. Es zieht und ich ich sorge mich wie jede Frau. Der Gedanke, dass da ein kleines Leben wächst macht mich so vollkommen. Ich fühlte mich am Abend schon, als wäre ich Wochen schwanger, als wäre es nie anders gewesen. Wieso war ich mir so sicher? Wieso hibbelte ich nicht wie in den Monaten zuvor? Wieso wusste ich es?
Ich habe ein so gutes Gefühl und traue mich nicht, das auszusprechen. Ich glaube, dass alles gut wird. Noch. Ich habe diesen Tag genossen. Unendlich viele Fotos vom Test gemacht und meinem Bauch. Und versuche ganz im Hier und Jetzt zu sein. Mein Hauch von Kind aufzusaugen und alles einzuatmen.
Ich weiß nicht, womit ich das verdient habe. Und niemand außer dem Mann weiß davon. Ich konnte es nicht. Seitdem ich mir sicher war, seit dem Wochenende dachte ich, ich müsste eher testen damit ich noch etwas Zeit habe. Nur ein bißchen. Ich und dieses Kind. Ohne Außen. Ohne Wünsche, ohne Ängste, ohne alles. Nur wir drei. So wie alles begann.
Ich bete. Ich hoffe. Ich wünsche.
Heute morgen nach dem Frühstück machte ich den Test, wartete drei Minuten, linste schon einmal kurz drauf und sag einen Schatten und dann sah ich das Ergebnis. Flitzte wie ein Kind am Weihnachtsmorgen zum Mann, der gerade mit ich glaube drei Kindern im Bad ums Zähne putzen kämpfte und flüsterte ihm ins Ohr: Ich bin schwanger. Der Mann grinste süß, sagte so was wie naja, das hatten wir ja schon, aber so wie man das liebend sagt, und ich sagte auch mit schiefen grinsen „Ja, ich weiß. Noch. Aber jetzt bin ich es.“ Und flitzte total verpeilt wieder hoch.
Ich freu mich sehr. Das ist so so schön. Aber jedes Ziepen, jedes Drücken macht mir Angst. Ich hoffe warten zu können bis Freitag, dann mache ich noch einen Test und überprüfe das Ergebnis.
Unglaublich. Ich bin schwanger.
2 Kommentare
Theresa
Und jetzt ist Emil da, wahrhaftig da. Und es fängt immer so winzig an… Das denke ich oft, wenn ich meinen kleinen Sohn ansehe – und auf meinen Kugelbauch jetzt schaue. Ich war mir auch so sicher, schwanger zu sein, und dann war’s so. Was für ein Wunder! Und bei diesen beiden Schwangerschaften wie bei dir: diese Gewissheit, dass (diesmal) alles gut wird, gepaart mit den dennoch immer wiederkehrenden Ängsten, dass nicht… Paradox, eigentlich, aber genau so. Knapp drei Monate muss ich noch warten, hoffen, mich immer wieder an dieser Schwangerschaft freuen, und auch hin und wieder sorgen, bis wir hoffentlich gesund unsern nächsten Sohn hier draußen empfangen. Aber du hast deinen Emil schon! Dein Hauch, der jetzt ein Brocken ist;) Ich freue mich sehr für euch!
kassiopeia
Auch wenn es furchtbar klingt, ich bin dankbar, dass mich jemand versteht… ich habe mir auch so viele Sorgen gemacht, immer wieder und war von Glück durchströmt, als er geboren war, als er da lebend auf mir lag, noch jetzt wenn ich daran denke, kribbelt es überall… Gänsehaut!
Aber noch jetzt lausche ich seinem Atem und bin froh ihn zu hören, jeden Tag. Ich wünsch euch von ganzem Herzen alles, alles Liebe für die letzten Wochen, das Warten und eine Traumgeburt mit gesundem Wunder und Mama!