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Wofür so ein Besuch beim Arzt doch alles gut ist. Aber von vorne. Gestern Nacht hatte ich Krämpfe. Ich konnte nur nicht einordnen, ob von der Gebärmutter oder vom Magen und Darm. Mir war zwar wirklich schlecht und es gesellten sich Bauchkrämpfe dazu mit Verdauuungsproblemen, aber ich war einfach unsicher ohne Ende.
Heute blieb dann der liebste Mann zu Hause und ich hätte zwar morgen einen Termin bei meiner Ärztin gehabt, aber ich ging dann nach gestern lieber heute.
Beim Schall sah man ein kleines Pünktchen. Und kein Anzeichen einer drohenden Fehlgeburt. Sie machte das aus, weil sich die Schleimhaut nicht bewegte, der Darm wiederum arbeitete ohne Unterlass. Ein gutes Zeichen sagte sie.
Sie gab mir aber mit meiner Vorgeschichte ein Rezept für 3x täglich Utrogest mit. Was war ich glücklich darüber! Mehr kann ich doch schon gar nicht für das kleine Winzlingswesen tun!
Dann wurde mir noch Blut abgenommen und sie meinte, sie möchte mich am nächsten Mittwoche sehen. Sie meinte einmal in der Woche.
Sie war unheimlich lieb, drückte mir Daumen und man merkte, dass sie es wirklich gut meint und uns alles Liebe wünscht!

Ich bin so dankbar.

Der Mann sagte heute, er könne sich gar nicht richtig freuen. Das muss er auch nicht, er fühlt nicht was ich fühle und er musste auch in diesem vergangenen 11 Monaten 3 Seelchen wieder ziehen lassen. Unser Kind. Ich verstehe ihn ohne Worte und alles berede ich vorerst mit Freundinnen. Ich denke, er müsste mal zum Schall mit kommen. Vielleicht versteht er es aber auch erst, wenn er das Baby selbst spürt? Oh Gott, ich plane… Das wollte ich diesmal nicht.

Kaum einer weiß davon. Nur Menschen, die mir gut tun. Und sonst auch erstmal nur alles langsam. Herzschlag. Wir brauchen einen Herzschlag. Übernächste Woche hoffentlich!

„Es war heute ein unbeschreibliches Gefühl. Da warst du. Ein kleiner Haufen Leben. So wunderbar. Lass dir einfach Zeit, wachse in Ruhe. Ich hab Vertrauen. Wir schaffen das zusammen! Lass uns einfach im Hier und Jetzt bleiben!“

Und das wo ich heute hörte „Aber die Schwangerschaft ist noch nicht festgestellt worden?“ Es war so ein Schlag ins Gesicht, der nicht mal weh tat. Ich hätte ja am liebsten gesagt: „Hör mal Schnecke, ich hab fünf Schwangerschaftstests gemacht, immer alle zwei Tage, mit einer stärker werdenden Linie. Klar bin ich schwanger.“ Aber sagte brav, nein.
Um so schöner, mein Wert über 1000. Zu einem „Diesmal wird es wohl bleiben,“ liess sich die Arzthelferin am Telefon gerade hinreißen. Überrascht und mitfreudig.

Und ich? Ich kanns noch immer nicht glauben, nachdem ich gestern so gut meine Mitte gefunden hatte, hatte ich einfach ein gutes Gefühl, dass ist ja das Verrückte. Ich saß da völlig ruhig und dachte nur, entweder ist da jetzt ein Punkt zu sehen oder die Schleimhaut ist nicht mehr da. Ich war ganz ruhig. Aber ich bin dennoch froh, erleichtert, dankbar und durcheinander. Alles zu gleich.
Die Angst ist da, aber auch Zuversicht! ZUVERSICHT!

Aber ich hab Angst, wenn ich das laut sage oder schreibe, dass dann das Unglück über uns herein bricht. „Was tät ich dich gern so lachen hören, wie deine Geschwister. Wie gern tät ich dich stillen, dich beschnuppern, dein Lachen sehen, dich aufwachsen sehen… Bleib doch einfach hier, kleiner Winzling!“

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