Auf der Suche…

nach dem roten Faden. Unterwegs ist er irgendwie verloren gegangen.

Ich würde gern schreiben und dann fallen mir all die Dinge ein, die ich schon nicht schrieb und so gern aufschreiben würde und dann mach ich das Macbook einfach wieder zu.
Ich lese kaum Blogs im Moment. Nur ein paar ganz wenige. Zu den meisten mir lieben Online-Menschen schreibe ich hier und da ein paar Zeilen, denen die mir wichtig sind. Ja, ich weiß, ich bin nicht die Schnellste.
Alles hat sich entschleunigt in diesem Jahr. Andere Dinge sind wichtiger geworden. Es ist schwierig all das, was in mir passiert, dann irgendwie verständlich und ansehnlich in Worte zu packen. Ich bin ein recht einfacher Mensch, glaub ich mittlerweile. Und dankbar. Auch das.

Manchmal bin ich erschlagen vom Leben. Aber das ist ein anderer Gedankengang, den ich gern nieder schreiben würde. Geschichten die eigentlich keine sind, sondern das echte Leben von Menschen, die alles gegeben haben. Gedanken zu meinem Buch, das ich schreiben wollte und von dem ich mich angezogen fühle, weil ich glaube so ganz langsam zu verstehen. Wenn man sagt, man trägt sein Herz außerhalb seines Körpers, wenn man Kinder hat. Wie mag es manchen Menschen gehen, die sich entschließen das Herz dort hin zu platzieren und dann hört es auf zu schlagen?
Es sind keine unschönen Geschichten, es ist das Leben. Das kleine Herz in dem Bauch meiner Schwester schlägt kräftig weiter und jemand anderes muss Abschied nehmen. Ich weiß nicht, wann die Menschen begonnen haben all das weg zusperren und nicht mehr hören zu wollen. Oder nur zu benutzen um ihre eigene Position zu orten, aber so ist das Leben eben. Es gibt kein fair oder unfair. Es ist alles bunt. Und schwarz gehört dazu.

Und ich merke auch, dass es Zeit ist zu schreiben, mich zu sortieren, wenn ich nachts im Dunkeln nach einem netten Abend mit kalten Füßen in meinem Bett liege und versuche Sätze zu formulieren. Das sind so Momente, in denen ich merke, dass es doch Zeit wird.

Die Tage fliegen vorbei. Wir besuchten einen Kürbismarkt Ende Oktober. Unsere Große hatte Geburtstag. Es gab und gibt Elternabende. Ich bin nun Mitglied des Elternbeirats vom Kindergarten. Der Mann verreist in den kommenden Tagen für ein paar Tage und ich ich bin zwar hier, aber doch wieder nicht, weil ich weiterhin meine Ausbildung zur Tagesmutter mache. Wir liefen St. Martin. Einmal ich mit meinem Eltern, was wohl so selten wie einmalig schön war. Wie der kleinste Mensch, sofort wieder Vertrauen zu seinem Opa hat, sich an die Hand nehmen lässt und wenige Minuten später völlig erschöpft auf Opas Armen einschläft. Opa, der noch für mich heute so stark aussieht. Als könnte er drei Kinder auf einmal tragen. Mein Papa. Hielt mein schlafendes Kind. Ein wunderschönes Bild war das.
Wir planen Weihnachten. Mit meinen Schwiegereltern vielleicht, was ich sehr schön fänd. Ohne meine Eltern und meine Oma. Was mich doch etwas traurig stimmt, aber es geht nicht anders. Und auch schade, dass ich zur Hochzeit meiner Schwester nicht dort sein werde können. Also nur in Gedanken. Gar nicht mehr soweit weg ist das alles, eigentlich ist in zweieinhalb Wochen schon erster Advent und davor noch die Hochzeit. Und auch wenn man sich nicht zerteilen kann und überall sein, bin ich doch froh, wenn man weiß, wo man hingehört.

19 Kommentare

  • Frische Brise

    Danke für Deine Worte. Es ist so viel passiert in diesem Jahr. Ich denke oft an Dich.
    Und beim Bild von Deinem Papa mit Deinem Kind auf dem Arm musste ich glatt ein Tränchen verdrücken. So schön.
    Genieße die Adventszeit mit Deiner Familie. Besinnlich und entschleunigt soll die Zeit sein. Das wünsche ich Euch!

  • Nathalie

    Hallo,

    schön mal wieder von dir zu lesen.
    Entschleunigen ist auch das was bei uns dringend passieren muss. Schön zu lesen, dass es dir gelingt. Ich werde mir ein Beispile nehmen! :-)

    Liebe Grüsse
    Nathalie

  • bumswurstegal

    Entschleunigt, ja das haben wir in den letzten Tagen auch ganz arg. Aber das weißt Du ja… …und grübele selber immer noch über manches, was ich noch nicht verstehe.
    Nicht umsonst heißt es „erden“ auf die Erde zurückkommen, auf das einfachste und natürlichste der Welt besinnen und „neu sortieren“ Auch das haben wir in den letzten Tagen getan und werden es weiterhin tun müssen. Noch ist nicht alles sortiert.
    Dir und deiner Familie eine schöne Zeit, denke so oft an Euch!

    Liebe Grüße
    Thomas

  • KatjaW

    Entschleunigt und doch voll, so soll das Leben ja auch eigentlich sein. Ich denke oft an eure Familie, an dich, wie ihr wohl weiter macht. Schön, mal wieder etwas von euch gehört zu haben! Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit!

  • isabella

    ich denke auch immer noch viel an dich! und ich freu mich, wieder von dir gelesen zu haben :D ich wünsche euch eine wunderschöne und ruhige vorweihnachtszeit! mit den allerliebsten grüßen, isabella!

  • Frau Süd

    Rote Fäden sind nicht so wichtig. Viel wichtiger ist das Leben. Und ich hoffe sehr dass es Dir mit und im Alltagsleben gut geht!

    Ich denke viel an Dich und lass eine feste Umarmung da. Und an dieser Stelle auch einen Dank. Du weisst wofür.

  • Lotta

    Hier ist die nächste, der die Tränen laufen.
    Das mit dem Herz außerhalb des Körpers ist ein schönes Bildnis.

    Auch das mit deinem Papa…

    Hier wird auch grad‘ entschleunigt – es tut gut.

    Alles Liebe!

  • mairegen

    Liebes, der erste Advent ist nicht in zweieinhalb Wochen. Es ist nächstes Wochenende. Nur noch 8 Tage ab jetzt. :)

  • Beerenmama

    Liebe Frau Kassiopeia,
    wirklich ein wunderschönes Bild, das mit dem Opa. Und ich freue mich sehr für Sie über die Ausbildung zur Tagesmutter.
    Alles alles Liebe.
    Beerenmama

  • 5kidsmami

    Liebste Jeanine, ich danke dir für deine Zeilen. Auch bei uns neigt sich ein turbulentes, intensives und rasend schnell vergehendes Jahr zum Ende. Wünsche dir und deiner Familie alles alles Liebe und erdenklich Gute. BUSSI Diana