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Offiziell, zumindest meiner Rechnung nach. 10 volle Wochen schwanger. Von purem Genuss weiterhin keine Spur. Eher Angst. Die nackte, nach wie vor.
Freitag vor einer Woche war ich ungeplant gleich in der Früh im Krankenhaus wegen Blutungen. Diese wurden dann im Laufe des Tages am Samstag besser und verschwanden. Am Sonntag genoss ich einen richtig entspannten Tag mit der Familie. Den Montag ebenso, bis ich abends sehr spät, es war nachts auf der Toilette einen Hauch Blut fand. Wieder stieg Panik in mir auf und ich schlief mehr als schlecht ein. Am nächsten Tag hatte ich Ruhe, bis zum Termin bei der Ergotherapeutin, kurz vor Ende der Stunde Blut, viel für meinen Geschmack und ich dachte nur: „Jetzt, jetzt geht es los.“ Die Blutungen hörten auf wie die anderen und im Krankenhaus wurde ich wie immer sehr nett behandelt und hörte ich solle doch einfach am nächsten Morgen noch mal zu meiner Ärztin. Zur Kontrolle. Dort saß ich dann auch wir trennten uns in der Hoffnung, dass das Blut das abgegangene Hämatom sein könnte. Am Abend dann die bittere Realität, erneut frisches Blut. Und am nächsten Morgen ebenso. Ich rief dann in der Praxis an und wollte eigentlich nur wissen, wie ich mich verhalten soll. Man bat mich gleich zu kommen, was ich natürlich tat. Sie untersuchte mich wieder ausgiebigst und fand nichts. Keine Ursache. Aber sie war sehr lieb, ich könne ja einfach morgen noch mal kommen. Meine Angst sei ja kein Hirngespinnst, sondern sehr real dazu die Vorerfahrung… Ich blutete aber nur einmal kurz am Freitag in der früh und dachte, ich tue das richtige, wenn ich einfach aufhöre zu kontrollieren, ob alles okay ist, denn dem Baby ginge es ja gestern noch gut. Meine Stimmung hielt sich, bis die Kinder bereits im Bett waren und ich auf der Toilette wieder Blut vorfand. Ich brach innerlich ein Stück zusammen. Die Blutung wollte auch nicht richtig rasch weggehen, einzig und allein gut fand ich die zwei, drei Klümpchen als hätte sich ein letzter Rest gesammelt.
Auch heute stirbt die Hoffnung zuletzt. Dass das alles aufhört und mein Kleines weiter wächst. Wie es das zuvor tat. Ich bin sehr unsicher. Seit dem Zubettgehen heute noch kein richtiges Blut, eher Reste von gestern mit Schleim. Ich versuche mit all meiner Kraft nicht daran zu denken, dass es die nächsten Wochen so weiter gehen könnte. Und wie viel Kraft das weiterhin ziehen würde. Ich versuche jeden Tag zu schaffen. Irgendwie. Im Gepäck: All meine Liebe und Angst, meine Sorge und Hoffnung.
Ich möchte jetzt einfach nur gut übers Wochenende kommen und könnte Montag gleich zur Kontrolle gehen, denke ich. Hoffe ich, denn am Ende weiß ich nicht, was als nächstes passiert.
Ich wünsche mir nichts mehr als meinen Kindern in ein paar Wochen ein Baby mit Hilfe des Ultraschalls zu zeigen. Aber ich habe unendliche Angst, wir könnten gar nicht bis dahin kommen.
Jeden Tag ins KH oder zum Arzt kann es doch aber auch nicht sein. Ich versuche mit aller Kraft da durch zu kommen. Bete, das mein Kleines sich weiterhin festhält. Und ich irgendwann wirklich auch nur sage, ich gehöre zu den Frauen, die einfach hin und wieder bluten. Einfach so, ohne das dem Kindlein was fehlt.

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