19+4

Was nicht hätte sein müssen, nein… ist noch einmal Blut zu sehen in der 20. Schwangerschaftswoche. Und dann fragt mich noch einmal jemand wieso ich niemanden von unserem Baby erzählen mag. Ich mag es im wahrsten Sinne des Wortes: Für mich behalten.
Ich habe große Angst. Ich konnte schlafen, wenn auch unruhig, denn diese Funde ereignen sich ja immer kurz vorm Zubettgehen. Ich versuche mich nicht völlig verrückt zu machen, aber das ist weitaus leichter gesagt als getan. Uns fehlt noch soviel Zeit. Und ich spüre wie meine Angst sich verschiebt. Während ich Blut wische, spüre ich mein Kind in mir. Es bewegt sich. Wieder ohne Unterlass, was wahninnig schön ist. Ein Geschenk.
Aber ich habe Angst vor morgen. Davor, dass ich zu wenig oder zuviel Fruchtwasser habe, davor dass der Muttermund aufgeht, sich der Gebärmutterhals verkürzt hat. Davor ins Krankenhaus zu müssen hab ich gar nicht so große Angst. Ich könnte ja da was tun. Ich hab Angst davor, dass ich nichts mehr tun kann. Ich bete so sehr, dass es einfach zuviel war. Zuviel getragen, zu blöd gehoben, zuviel getreten worden. All das zusammen.
Ich bete, dass sich morgen nichts auffälliges findet und hoffe dass es wieder ein paar Wochen dauert, ich nehme auch gern 20 an der Zahl in denen ich kein Blut mehr sehen muss.
Ich liebe mein Tüpfelchen so sehr. Ich möchte kämpfen. Und dazu gehört auch stark sein jetzt. Es ist nicht das, was ich wollte. Aber ich hatte lange Zeit Ruhe. Ich muss weiter machen, dieses Kind braucht eine Chance. Eine Echte. Es gehört zu uns.

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