24+1

Gestern waren wir beide auf dem Friedhof. Ich kann nicht in Worte fassen wie große Angst ich davor hatte. Es haben sich so viele Macken eingeschlichen, so vieles was ich mied und noch immer meide, aber jetzt jährt es sich und ich hab das Gefühl nicht mehr weglaufen zu können.
Mir liefen dort so die Tränen. Vor Vermissen und Angst. Es ist schwer den Tod ins Leben zu lassen, wenn man doch versucht ihn so weit wie möglich von der Familie fern zu halten. Ich möchte traurig sein dürfen, aber ich möchte nicht undankbar sein, denn du bist da. Niemals wirst du diese Lücken füllen (müssen), du bist einfach ein unglaublich großes Geschenk für uns alle.
Noah gab heute den zweiten Abend in Folge dir ein Küsschen bevor er ins Bett ging, Zoe fühlte gestern wieder am Bauch, wartete auf deine Tritte.
Sie sah das Foto des Steins auf dem Friedhof, fragte was das alles bedeuten würde und meinte dann sie wünscht sich einfach nur, dass du gesund bist. Das wünschen wir uns alle.
Eiskalt erwischt fühle ich mich trotzdem, wenn plötzlich eine Postkarte von ganz besonders lieben Menschen eintrudelt, man würde sich auch so über ersehnte Baby freuen. Nur nicht zu laut freuen, nur nicht das Universum auf einen lenken, ganz still und heimlich dich, unser geliebtes Kind bekommen. Meine Liebe ist riesengroß, meine Freude auch. Nur die Angst die existiert parallel. Dafür schäme ich mich nicht im geringsten, aber wenn ich den einen oder anderen Mist meiner Mitmenschen so lese, bin ich froh, dass nur die engsten Menschen um uns herum unser Glück daran auch wirklich teilhaben. Denn die Angst und Sorge könnte ich nie so rauslassen. So ist es gut, wenn auch ganz komisch.
Ich würde so gern einer handvoll Menschen online sagen, dass es dich gibt. Aber…

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