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Kleiner Emil,

während ich hier sitze, wurschtelst du dich kraftvoll durch meinen Bauch. Manchmal trittst du, als würdest du quer in mir liegen, dann hab ich wieder das Gefühl es sind deine Füße, die mich treten oder ein anderes Mal ein dicker Po oder dein Kopf unter meiner Brust, weit rausgestreckt. Es scheint dir einfach eng zu werden, deine Bewegungen haben sich verändert, kraftvoller nicht mehr so flatterhaft, aber das war ein längerer Prozess…
Ich quietsche immer vor Freude, wenn sich kleine Babysachen von dir in unsere Wäscheberge verirren, das ist so wundervoll. Es bedeutet mir so viel. Ich räume dann deine Sachen mit Liebe in die Schubladen oben im Schlafzimmer… Deine Sachen…
Ich bin voller Vorfreude und Aufregung… Es gibt Tage, da sind es nur noch 10 Wochen und 6 Tage und dann wieder Tage, da kann die Zeit nicht schnell genug vergehen… Einfach so unglaublich, dass du in 8 Wochen schon kommen darfst. Ich hoffe, dass die Zeit dahin schnell vergeht, denn nach wie vor Sorge ich mich auch. Die Mutterbänder ziehen oft sehr schmerzhaft, manchmal trittst du nicht viel und sofort fahren die Gedanken Achterbahn. Ich gebe mein Bestes mich nicht verrückt machen zu lassen, aber es berührt mich nach wie vor so sehr, dass es dich gibt, mein kleines Wunder… Ich mag dich einfach nur dann im Arm halten, dich küssen und an dir schnuppern, dich festhalten…

Mein Körper ist bereit. Seit ein oder zwei Wochen habe ich Vormilch. Die Geburtsvorbereitung findet in dieser kommenden Woche schon das dritte Mal statt und wenn alles passt, dann darf ich das in dieser Woche schon mit deinem Papa zusammen machen. Ich möchte alles vorbereiten und kaufen, weil es nicht auf einmal geht, erwische ich mich seit Donnerstag beim Extrem-Nestbau. Schränke durchgucken, auswischen, wieder einräumen, die Küche sieht richtig gut aus :) Auf jeden Fall mischt sich Glück und Aufregung mit Sorge und Angst. Manchmal möchte ich es in die Welt hinaus brüllen und dann merke ich wieder wie wichtig es mir ist, online ganz bei mir zu sein. Manchmal reicht dieses ganz bei mir sein, ein anders Mal beneide ich Mitschwangere um ihre Offenheit und ich fühle die Mauer ganz stark, die ich um mich und mein Wunder gebaut habe… Meine Seele sucht nach wie vor Schutz, mein Herz hat Angst, dass zu laute Freude den Unmut des Universums nach sich zieht. Gebranntes, liebendes Kind…
So sind die Tage manchmal ein auf und ab… Ich wünsche uns noch Zeit zusammen im Bauch, ich liebe deine Bewegungen… und das es uns weiterhin bis auf die üblichen Wehwehchen (Pipipausen, Mutterbänder, die sich krampfhaft zusammen ziehen, zeitweise das schmerzende Schambein, komische Träume, Einschlafprobleme, schneller aus der Puste sein, nicht mehr gut sitzen können usw. :) )weiterhin so gut geht. In Liebe…

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