Wann gibt es wieder was zu Schlafen?

Nicht nur ein Baby zu haben, sondern auch kleine und grosse ältere Kinder hat durchaus einen gewissen Unterhaltungsfaktor. 
Während die kleinen Grossen noch relativ schnell mit dem Vater kuschelnd einschlafen und unter dessen gar strenger Aufsicht, sitzt die Mutter im Wohnzimmer und lauscht den grossen Grossen beim Unterhalten zu, die immer immer lauter werden je leiser das Gequassel der kleinen Grossen und des Vaters Ermahnen wird. 
Die grossen Grossen warten anscheinend nur auf ihren Vater, denn sehr schnell nach der fünften oder sechsten Ermahnung leiser zu sein, schliesslich lägen drüben bereits schlafende kleine Grosse, schlafen auch die grossen Grossen endlich ein. 
Voll auf Schlafentzug, verbringen die Eltern noch mutig eine Folge der DVD länger als ihnen gut tut auf der Schlafcouch, aber Zeit ohne Unterbrechung muss genutzt werden. 
Mittendrin der Allerkleinste, schliesslich muss dem auch noch etwas Unterhaltung geboten werden. 
Ein letztes Mal stillen oder man legt sich mutig ohne diese Handlung zum Allerkleinsten und hofft, man möge es noch schaffen einzuschlafen, bevor man erneut zum Stillen geweckt wird. 
Das Allerkleinste wird wach, halb verhungert- man fädelt schlaftrunken im Dunkeln die Brustwarze in den Mund, nur leider kommt soviel Milch, dass das Allerkleinste als Schutzhandlung abdockt, sonst würde er wohl ertrinken. Das Unterhaltsame dabei ist, man wiederholt das Einfädeln so lange, bis nur noch wenig Milch kommt oder bis das Allerkleinste oder die Mutter eingeschlafen sind. Sollte die Mutter zuerst komatös weg geschlafen sein, kann der Vater in der Früh lustig erzählen wie er wieder einfädelt hat ohne das die Mutter davon erwachte- wie praktisch. Während der Vater eingeschlafen ist, die Mutter samt Allerkleinsten auch- das in einer Pfütze, könnte es vorkommen, dass ein kleines grosses Kind die Szene weinend betritt. Schlecht geschlafen, also wechselt der Vater mit diesem Kind die Örtlichkeit. Als es schläft, verlässt die Mutter das Haus ohne Allerkleinstes und sieht sich mal kurz den Sternenhimmel an. Hier oben am Meer ein Spektakel. Der Vater stösst dazu und beide verlassen wegen starkem Wind und akuter Frische irgendwann doch den Garten und betreten wieder die Stille des Hauses. In Windeseile ändern beide den Zustand von wach zu schlafend.
Um wiederum geweckt zu werden von einem anderem kleinen grossen Kind ohne Windeln. Beide Elternteile hoffen, dieses Kind  trägt weiterhin noch eine trockene Hose und der Vater geleitet, als das überprüft ist, dieses Kind nicht nur zurück ins Bett, sondern auch in den Schlaf. 
Allerkleinster und Mutter erwachen auf mittlerweile trockenem Laken, um es erneut einzunässen und spielen zur weiteren Unterhaltung das Einfädelspiel im Dunkeln wiederholend. 
Nach kurzer Zeit schlafen beide, bis das Allerkleinste es sich anders überlegt. Die Mutter eilt rüber und bittet den Vater um Hilfe, denn dieser hat mit fünf Kindern perfektioniert, ein Allerkleinstes im Schneidersitz sitzend auf dem Bett in der Kuhle zum Schlafen zu bringen, um sich dann immer noch in der gleichen Position der Beine verharrend, den Oberkörper nach hinten gleiten zu lassen und augenblicklich einzuschlafen, währenddessen sieht der die Sonne langsam aufgehen. 
Schon so spät? Oder schon so früh?
So schlafen sie alle, bis der Allerkleinste wieder fädeln und kleckern will und noch bevor der wieder schläft und das Spiel im noch Hellen beendet, wachen die grossen Grossen schon wieder auf. 
Was eine Kettenreaktion auslöst, denn wenig später sind alle kleinen und grossen Grossen wach. Nur die Eltern nicht. Der Vater erbarmt sich, verlässt Mutter und Allerkleinstes und begibt sich mit geschlossenen Augen zum Duschen und während der Geräuschpegel steigt, erwacht auch die Mutter. 
Die Eltern gedanklich noch beim Sternenhimmel, kochen Kaffee und Tee, alles was alle Kinder in diesem Moment gemeinsam brennend interessiert: Wann gibt es was zu Essen? 
Mutter und Vater gucken sich an: Wann gibt es wieder was zu schlafen? 

4 Kommentare

  • morgan

    es tut so gut zu wissen, dass es anderen ähnlich geht! danke für den beitrag!!!
    (und immer wieder denke ich „oh mein gott! FÜNF?!? ich hab nur zwei und dreh am rad, wie schaffen die das bloß?“)

  • kassiopeia

    @FrauSiebensachen: Halb so schlimm! Sonst hätte ich es anders geschrieben. Ist ja nicht für ewig und zu Zweit hab ich das Gefühl, haben wir Superkräfte! ;) Ich beschwere mich dann nach den Ferien. :)

    @Morgan: Man ist nie allein. Gibt immer irgendwo ne müde Mama, der es genauso geht! ;) Und machen tun wir das wie alle anderen Eltern auch ;)