Es wird ernst…
Ich hinterfrage mich. Warum tue ich mir das an? Ich stecke gerade mitten in der Eingewöhnung und brauche nicht nur mehr zu tun. Stattdessen mache ich den Keller hübsch, ordne meine Akten, schreibe am Konzept, erstelle Listen und telefoniere… Warum?
Auf der einen Seite stelle ich mir das alles wirklich wunderbar vor und auf der anderen Seite wollte ich Emil genießen. Ein Jahr. Es war Zufall, dass die Sachbearbeiterin es nur für nötig hielt mich bis Emils Geburt zu sperren und ich mich versah, war ich mitten in Gedanken und plante ein Zimmer. Zufall, dass eine Bekannte eine Tagesmutter suchte… und nun mittendrin im Bewerbungskrieg. Das zapft mir Energie ab, weil ich immerzu über mich hinaus wachsen muss. Telefonieren, zurück rufen, ehrlich sein, Fragen formulieren usw. Und noch immer passiert es mir immerzu, dass ich das falsche sage: Statt 11.30Uhr entfleucht mir ein 12Uhr, dass ich 2min später erklärte, immerhin, zumindest heute. Natürlich wachse ich über mich hinaus. Aber mir wächst das auch alles über den Kopf.
Will ich das wirklich? Echt? Fremde Kinder? Werde ich dann noch eine gute Mutter sein können? Wird das nicht alles viel zu kompliziert?
Erst vor ein paar Wochen war nichts wichtiger als er. Und nun… was denke ich mir nur dabei und komme ich aus der Nummer wieder raus? Will ich da raus?