8. Geburtstag

Nachdem wir alle zusammen Zoe beim Auspacken zugeschaut und ein kurzes Frühstück wie jeden Morgen genossen hatten, brachen wir alle auf. Spontan fuhr ich mit Emil im Bus mit, damit Zoe das große Blech mit Kuchen für ihre Mitschüler nicht allein tragen musste. Zwar hatte sie gesagt, sie würde es auch ohne uns schaffen, aber plötzlich war das so lächerlich: Ich hatte die Zeit, wieso sollte ich an ihrem Geburtstag nicht mit fahren? Also fuhr ich und mir gings saugut damit und Zoe gefiel es auch. Ich traf das erste Mal Zoes neue Lehrerin, die unheimlich nett ist und lief danach den langen Weg zum Bahnhof, auf der Suche nach weiteren Dekorosen für die Dornröschentorte. Ich fand aber im einzigen Laden auf dem Weg keine und fuhr dann doch kurzentschlossen ins Gewerbegebiet, wo ich die ersten sechs Rosen zuvor mit Lisa gekauft hatte und wurde da natürlich fündig. Ich kaufte noch ein paar Leckereien und lief wieder zum Bus um heim zu fahren.
Kurze Zeit später kam Zoe schon mit Noah und drei anderen Mädchen aus der Schule, dazu kamen zwei Nachbarstöchter. Ein Mädchen hatte leider keine Zeit und eine liebe Freundin von Zoe musste kurzfristig absagen.
Zoes Oma hatte Tom und Ben vom Kindergarten abgeholt und Zoes Tante war auch gekommen um uns zu untersützen. Nils kam wie jeden Geburtstag eher von der Arbeit nach Hause und so fuhren wir mit drei Erwachsenen, einem Baby und insgesamt sechs Mädchen mit Bus und Bahn in einen Indoorspielplatz, während Zoes Oma auf drei Jungs aufpasste. Dort kam dann noch eine andere Mitschülerin von Zoe, die Älteste, die auch am längsten Schule hatte und so feierten die Mädels eben Zoes Geburtstag rotwangig und ausgepowert mit Kuchen und allerlei anderem Ungesunden.
Ich weiß noch, war es Zoes dritter Geburtstag als wir dort in Familie den Nachmittag verbrachten, niemals wollte ich dort Kindergeburtstag feiern. Aber ich hatte was unterschätzt, der Wille des Kindes. Sie hatte es sich halt gewünscht, nachdem es an Noahs Geburtstag ins Legoland und an Bens in den Playmobil Funpark gegangen war. Ihr Wunsch gab Anlass zum Grübeln an der Ostsee. Aber warum ausreden. Heute hat das ganze dann noch den Namen Partizipation und schon fühl ich mich viel besser. Was uns an dem Indoorspielen so stört? Die Optik? Die schlechte Luft? Das eklige Essen? :) Ich weiß es nicht, aber als ich diese müden Mädchen sah, war die Welt in Ordnung.

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