Ein Miteinander

Gestern lief ich in der Altstadt an ein paar schönen Rosen vorbei und obwohl ich mir in dem Moment einredete, dass ich sie gar nicht brauchen würde, hatte ich mir deren Namen gemerkt und tippte diese am Abend in mein Macbook und suchte mir die Beschreibungen und Bilder und wusste, ich brauche sie ja doch. Am besten sofort.
Heute blieben Tom und Ben zu Hause und wir fuhren mit Emil zum Kinderarzt, U6 und U9 standen auf dem Plan. Auf der Rücktour so konnte ich die Kinder überzeugen, würden wir aus dem Bus hüpften und kurz in den Laden gehen.

Als wir den dann wirklich betraten wurde ich von der liebsten Frau mit Namen begrüßt. Es tat so gut, ihr Gesicht zu sehen. Es ist eine unheimlich liebe Seele, die alle unsere Kinder beim Namen kennt und mich auch gleich in ein schönes Gespräch verwickelte. Sie freute sich sichtlich mich und die Kinder zu sehen. Denn sie hat zwar drei Kinder, aber leider keine eigenen Enkel und würde sich immer so freuen uns zu sehen und ein Stück weit von Außen teil zu nehmen. Sie fragte, ob ich noch wisse, dass wir uns kennen noch bevor wir Kinder gehabt hatten und natürlich konnte ich das.
Damals hatte ich ein Praktikum in einer Krippe zu absolvieren und mir hatte es ein Aquarium angetan, vor dem die Kinder lange und fasziniert standen. Ich war während dieser Praktikumszeit schwanger geworden und wünschte mir diese Faszination auch für unser Kind. Eines Tages kam ich Heim und Nils hatte eines gekauft, es war eine riesige und tolle Überraschung und seitdem waren wir gute Kunden von ihr, kauften Zubehör, Pflanzen und Fische. Sie fieberte damals der Geburt von Zoe entgegen, die ja ein paar Tage über den Termin auf sich warten liess und so kamen mit den Jahren halt immer mehr Kinder dazu. „Sie sind halt sehr kinderlieb“, sagte sie und das ist ein Ausdruck den ich schon länger nicht mehr gehört habe, „Aber man muss auch die Kraft haben…“ und ich nickte und freute mich, weil es das war worauf ihr Hauptaugenmerk lag… und dann lächelte sie und sagte: „Und sind Sie denn durch?“… und ich schmunzelte und sagte nur, also so ein, zwei Namen hätte ich noch. Ich verriet sie ihr und sie freute sich. Das war schön. Einfach nur schön. So leicht. Und unkompliziert.

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