Mit Gefühl.

Immer wenn liebe Menschen in meinem Umfeld ein ungeborenes Kind verlieren, macht das was mit mir. Zu einem gewissen Grad bin ich betroffen, es berührt mich, macht mich unglaublich traurig, aber ein Stück weit aus der Distanz, denn es ist in diesem Moment nicht mein Verlust und deswegen halte ich mich zurück, das geschieht natürlich unbewusst.
Ich suche dann aber bewusst Kontakt, manchmal sucht man auch Kontakt zu mir, ich versuche da und einfühlsam zu sein. Aufzufangen. Mit zu tragen. Ob mir das immer so gelingt, weiss ich nicht, aber ich mag es nicht unbeachtet lassen, sondern möchte da sein. So wie man für mich da war.
Erst vor ein paar Wochen öffnete ich meine Kisten und fand so viel liebe Worte. Das überwältigte mich. Auch im Nachhinein.
Obwohl ich es selbst schon drei Mal erlebt habe und man meinen könnte, ich wüsste die richtigen Worte, ringe ich nach ihnen, denn es ist jedes Mal besonders und auch anders, andere Menschen, andere Geschichten ihres Lebens.
Ich weiss, dass der Tod zum Leben gehört, eigentlich wissen wir das alle, aber das zu erleben, am eigenen Leib zu spüren sind zwei verschiedene Dinge.

Wir selbst sind damit immer offen umgegangen, aber wenn man mittendrin steckt in der Trauer, ist es egal, das wievielte Mal etwas ähnliches passiert ist. Deswegen bin ich immer respektvoll, denn ich weiß, dass es einen umreißt und wahnsinnig schnell wieder vor einem selbst steht.

Ich bin betroffen, darüber wieviele liebe Menschen bisher diesen Weg gehen mussten und ich denke an sie alle. Im Begleiten oder Mitfühlen sind sie ein Teil meines Lebens geworden.

Ich denke an euch. Und vergesse nie das Wertvolle, was ihr verloren habt.

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