Ein Tag im Juli 2013

Nachdem ich das im letzten Monat so schön fand und mir das Spaß gemacht hat, hab ich auch heute mitgemacht bei Frau Brüllens „Was macht du eigentlich den ganzen Tag?!“

Weil ich noch bis nach 22Uhr in der Küche stand und mich danach mit dem Mann verquatscht habe, gehe ich erst gegen Mitternacht ins Bett, leider wars das Wert. Auch wenn die Nächte in den letzten Tagen eigentlich eher dazu rieten, früh ins Bett zu gehen.
Emil schläft total unruhig und wälzt sich hin und her, nuckelt nur ein wenig und wälzt sich wieder, schmeißt sich von links nach rechts, weswegen ich nicht schlafen kann und gegen

1.30Uhr gebe ich auf und schmeiße den Mann aus dem Bett, er möge bitte ein Zäpfchen holen, ich glaube Emil zahnt. Er hatte da gestern tagsüber auch eindeutige Signale gesendet mit Sabbern und Fingern im Mund. Und tatsächlich wird Emil nach dem Schmerzmittel ruhiger und schläft irgendwann wieder. Nur ich bin knallwach.

2.00Uhr Bereue die drei Blätterteig- Gemüse- Muffins vom Abend und gönne mir zwei Renni. Lege mich ins Bett und schubse den Mann aus Gründen, damit er sich dreht. Irgendwann schlafe ich wohl endlich auch, denn ich werde zwei, drei Stunden später wach, weil Tom zu uns kommt. Ein seltener Gast.

5.45Uhr der Mann erhebt sich, holt gegen 6Uhr Emil, dafür kommt Ben zu mir ins Bett. Eine halbe Stunde später holt der Mann Ben zum Anziehen, weckt Tom, der in Emils Bett liegt. Da Tom nicht richtig stehen kann, hole ich ihn zu mir ins Bett und wir gähnen uns ein bißchen an. Ziehe einen Moment lang in Erwägung, die (KiGa-) Kinder zu Hause zu lassen, damit ich bis 8Uhr schlafen kann…

6.40Uhr bin ich dann auch wach, der Mann steht im Schlafzimmer und ich klage mein Leid: „Ich dachte schlimmer würde es nicht mehr gehen, aber diese Nacht war ja noch furchtbarer.“ Er ist aus unerfindlichen Gründen super grummelig und raunzt: „Na und! Wir haben keinen Krieg!“ Erwäge Scheidung noch vor 7Uhr morgens und doch habe ich Mitleid mit dem Muffelmonster: „Ich bin auch müde!“, wirft er hinein. Natürlich liefern wir uns einen Schlagabtausch, wer wann wie wo aufsteht und wer am wenigsten Schlaf abbekommt. Sehe mich weiterhin als armes Ding, das maximal zu bemitleiden ist. Mein Hauptargument ist und bleibt: Ich habe sie zur Welt gebracht.

Nach diesem zauberhaften Morgengruss begebe ich mich um 6.44Uhr unter die Dusche. Um 7.09Uhr bin ich unten am Tisch, nachdem ich mich geschminkt und Ben angezogen habe, der wie immer oder oft noch nackt ist, als ich runter komme. Habe leider keine Zeit mich hinzusetzen, muss die 16 Spinat- Feta- Muffins für die Schule
einpacken.

Spinat- Feta- Muffins
Spinat- Feta- Muffins

7.20Uhr sitze ich am Tisch und bekomme nichts runter. Ich gehe hoch Haare föhnen und mich anziehen, der Mann putzt den Kindern die Zähne. Alle ziehen sich an. Ich lege derweil Wäsche von uns im Schlafzimmer in die Schränke, was heldenhafter klingt als es ist, denn die steht da schon ein paar Tage und bringe den geleerten Korb mit nach unten, mache dort dem Tochterkind einen Zopf und

8:01Uhr verlassen wir mit zwei Schulranzen, zwei KiGa- Rucksäcken, einer Tasche, einem Rucksack, einem Kinderwagen, einem Zitronenkuchen und 16 Gemüse- Muffins das Haus Richtung Haltestellen.

8.08Uhr der Schulbus ist unerwartet pünktlich. Ich winke den Kindern und dem Mann hinterher, der die Backwaren lieber Weise in die Schule bringt fürs Sommerfest morgen. Unser Bus kommt auch und wir fahren Richtung Altstadt. Dort angekommen gehen wir wie die letzten Tage auch in den Laden, ich flitze schnell durch die Gänge, denn ich muss heute auch noch einmal an den Backofen.

8:28Uhr Auf dem Weg zum Kindergarten erzählt mir Tom irgendwas. Weil ich nicht reagiere fragt er genervt: „Mama! Hörst du mir etwa gar nicht zu?!“ In Gedanken bin ich bei der Woche. Am Mittwoch hatte ich den Weg mit den Jungs gemacht mit Emil vor der Brust und Zwillingskinderwagen mit Tageskindern. Gestern dann nur noch den Zwillingskinderwagen und heute dann nur noch Emil. Es wurde immer leichter, im wahrste Sinne des Wortes. Winke am Fenster und sehe von da aus in der Spiegelung… wie der Bus gerade vor der Tür wegfährt…

8:54Uhr verlasse den Kindergarten und entscheide spontan jetzt nach Hause zu laufen, weil ich den Anschlussbus in der Altstadt jetzt nicht mehr bekomme. Weinen hilft ja nicht, auch wenn es nicht das erste Mal diese Woche wäre, wo ich nahe der Verzweiflung bin. Also laufe ich auch an diesem Tag die etwas mehr als 1,5km nach Hause. Es deprimiert mich so sehr, dass ich jetzt eineinhalb Stunden unterwegs war um die Kinder weg zu bringen. Emil schläft.

9:30Uhr zu Hause, ich räume die Spülmaschine ein, finde dafür noch einen Tab in den Weiten des Schranks, wische einen anderen aus, räume die Küche auf und den Frühstückstisch ab. Und ich mache mir ein zweites erstes Frühstück, während meine Daily Soap läuft. Wische den Tisch im Anschluss, etwas Staub muss auch dran glauben, der Schreibtisch wird sortiert, ich falte einen Korb Wäsche weg. Und weil das alles die letzten Tage liegen geblieben ist, gehe ich in den Keller und mache eine Maschine an, hole mir einen neuen Korb hoch, außerdem weitere 2 Liter Wasser und Papierhaushaltswaren. Ich putze mir die Zähne und lege die gefaltete Wäsche weg. Emil wird langsam wach. Ich räume schnell den Kinderwagen aus…

11:25Uhr wir flitzen schnell zur Haltestelle und sind um 11:45Uhr im Kindergarten. Tom freut sich, dass ich da bin und auf Ben müssen wir noch warten, der besucht mit seiner Gruppe heute ein anderes Kindergartenkind.

12.30Uhr sind wir dank meines frühen Aufbrechens zum Kindergarten schon zu Hause. Emil kann endlich raus und sich bewegen. Ich räume die Spülmaschine aus und bereite das Mittagessen vor, decke den Tisch. Tom und Ben ziehen sich blitzschnell wieder an und wir sausen los Zoe und Noah an der Haltestelle abholen.

13.15Uhr Essen wir. Heute ist es unruhig. Tom ist nicht gut drauf. Und das Essen ist auch nicht das Richtige. Eine halbe Stunde später sind wir schon oben zum Hände waschen, Zähne putzen. Folgt die Mittagspause, die Großen machen Hausaufgaben, die Kleinen spielen. Emil erbettelt sich ein Stillen und ich sorge mich um ein Kind, dass immer wieder vor Schmerzen weint und jammert.

15.30Uhr Das Jammern kommt mir bekannt vor, das Kind hat Bauchkrämpfe, die in Wellen kommen. Ich gebe das dritte Mal in meinem Leben etwas unvorbereitet ein Klistier. Also sitze ich eine weitere halbe Stunde im Badezimmer vor meinem Kind auf dem Boden und versuche da zu sein.

16Uhr scheint das Schlimmste überstanden und die Kinder bekommen abgezählte Miniküchlein und Äpfel und ich achte noch einmal bewusster darauf, dass alle genug trinken. Räume Spülmaschine ein und Küche etwas auf und entscheide mich mit den Kindern schon mal zu backen fürs Strassenfest morgen. Bekomme tatkräftige Unterstützung. Wir schaffen 24 Cupcakesböden und einen Apfel-Birnen-Baiserkuchen. Die Kinder verwüsten das Wohnzimmer spielen derweil und versuchen Emil abzulenken- tragen sich Huckepack durch die Gegend. Bin ganz hin und weg von diesen Bildern.

17.40Uhr bekomme ich die Kinder erneut an den Tisch, es gibt Brot, Milch und Gemüse mit Melone.

18Uhr ich gehe mit Zoe hoch. Wasche ihre Haare und dusche sie ab. Während ich das tue, kommen die drei Jungs hoch und lassen Emil allein, flitze runter und hole Emil, nachdem ich Noah noch einmal beauftragt hatte auf ihn Acht zu geben bis Zoe aus der Wanne ist. Dusche Tom und Ben, wasche ihre Haare, putze Zähne mit Zahnseide und Spülung. Dann Zoe und Noah. Bei Zoe lahmt mein Arm schon. Noah ist der letzte und sieht wie Emil sich über ein Bauobjekt aus Lego Duplo zu schaffen macht. Bitte ihn um Stillschweigen, denn der Kindervater ist heute früher da als geplant und kann das Kunstwerk nach dem Duschen retten.

18.30Uhr Kinder sehen KiKa. Ich lache mit dem Mann. Emil weiß genau, wo das Fillyschloss von Ben Musik macht, drückt auf den Knopf, wippt und krabbelt vor Freude im Kreis und drückt wieder auf das pinke Pferdeschloss. Wir räumen auf und ich spiele mit dem Gedanken noch schwimmen zu fahren. Ich war zu lange nicht, bin aber auch müde. Als ich Nölen und Meckern von unten höre, klingt wegfahren plötzlich ganz verlockend, also schnappe ich meine Sachen und sause los.

19.12Uhr bin ich am Freibad. Schlüpfe aus meinen Klamotten und rein ins Wasser. Schaffe 18 Bahnen bevor ich das Wasser verlassen muss, mich wieder abtrockne, aufs Rad schwinge und wieder nach Hause fahre.

20.05Uhr bin ich zu Hause. Emil noch guter Dinge, die anderen Kinder aber leider auch. Laufe also hoch und runter, während der Mann Emil auf dem Arm hat, tue Dinge in der Küche und gebe irgendwann auf.

20.20Uhr Stillen mit Emil. Als er schläft, schleiche ich mich runter und bitte den Mann Emil umzubetten. Werfe mich in die Küche, doch das Frosting der Cupcakes ist zu weich, also noch mal ab damit in den Kühlschrank. Mache mir Abendbrot und schaue eine Folge Sex and the City, nebenher lade ich Fotos von der Kamera runter.

21.40Uhr stehe ich wieder in der Küche und vollende den ersten Teil Cupcakes. Nachdem das geschafft ist, schnappe ich mir mein Macbook und tippe meinen (fast) ganz stinknormalen Tag. :)

4 Kommentare

  • frl_mieke

    Pickepackevoller Tag … aber so schön, voller Leben!
    Und ich bin stolz auf Dich, dass Du zum Schwimmen gefahren bist.
    Das denke ich in letzter Zeit auch voll oft – wenn sich alle kloppen, dann fällt es mir gar nicht mehr schwer, zu gehen. Und danach gehts meist allen besser!
    Aber am meisten musste ich grinsen, als ich von eurer morgendlichen Kommunikation las – herrlich UND so beruhigend!
    Drück Dich!

  • kassiopeia

    @Iris. Wieso Respekt? Es war noch langweilig bis auf das Intermezzo im Bad :)

    @fishly: Nein, Quatsch. Ich dachte heute morgen noch, das wird ein super langweiliger Post werden heute :)

    @frl_mieke :) Ich denk soviel an dich! Das dacht ich mir. Und ist eben genau so passiert! :) Wir spielen oft „Wer hat weniger geschlafen?! Wer ist ärmer dran!?“ :)