Wir

Vor ein paar Wochen in einem süßen Laden in unserer Nähe unterhielt ich mich mit der Besitzerin, die uns schon lange kennt, in etwa so lange wie mein Bauch sich das erste Mal wölbte.
Sie erzählte von ihren Kindern, die einen großen Altersunterschied und so wenig gemeinsam hätten und fragte mich, wie das so bei uns wäre. Auch ob die Kinder alle unterschiedlich seien, was mich wie jedes Mal wirklich schmunzeln lässt, weil ich mich frage, was die Menschen denn denken: Na klar! (Wir erinnern uns an meinen Lieblingsvergleich „keine Klonarmee“.) Dann weiter ob wir noch weitere Kinder wollen würden, wie alt Emil jetzt sei… also ganz normal und schon oft mit anderen Menschen geführt, ein typisches „Groß“familiengespräch.

Am Ende fragte sie mich und das hallte nach, sonst würde ich nicht heute drüber schreiben, nein eigentlich war es keine richtige Frage, sondern eher eine Feststellung: „Ihr habt bestimmt ein besonderes Wir- Gefühl?!“ Wären viel unter uns?!

Haben wir das? Sind wir das? Natürlich fällt mir besonders auf, dass wenn wir irgendwo fremd sind, meine Kinder erstmal unter sich bleiben bis sie auftaut sind. Das sieht witzig aus. Ich erinnere mich an einen Arzttermin mit allen Vieren, an denen damals sogar Ben -so alt wie heute Emil- zusammen mit den anderen in so einem Kinderhäuschen nebst Kinderküche stand und sie waren ganz unter sich, weil alle anderen Kinder sich nicht trauten dazu zu stoßen.
Aber ansonsten? Jeder hat seine eigenen Freunde, auch wenn es Überschneidungen gibt, hat jeder sein Leben. Geht und trifft sich oder läd ein, spielt für sich oder zusammen. Und auch ich als Mutter verabrede mich und muss raus. Weg.
Ich finde am Ende nicht, dass wir ein besonderes Wir- Gefühl hätten, ähnlich wie die Borg. Wir sind ne ganz normale Familie, würde ich jetzt als Mutter sagen.
Hier wird getobt (im Sinne von Schreien :)) und gelacht, zusammen Stunden gespielt oder sich gefetzt, dass die Türen knallen und jemand weg will (und nie wieder kommen), aber wenn es darauf ankommt, dann sind wir für einander da, die Kinder für einander da.

Gestern war ich besonder gerührt, Ben wurde von einer Biene gestochen und alle kamen, gucken wie es ihm geht, aber erst nachdem sie sein Laufrad reingebracht hatten, damit er es nicht mehr aufräumen muss, alle nahmen später Rücksicht auf ihn- das war süß. Ich war unheimlich berührt und stolz. Meine tolle kleine chaotische Familie eben :)

4 Kommentare

  • Frau Süd

    Das ist so schön und ich kann das alles so gut nachvollziehen. Wobei ich bei uns schon ehrlich gesagt sagen muss dass meine Kinder ein ganz besonderes Wir-Gefühl haben und sehr gerne nur unter sich sind, auch wenn sie natürlich eigene Freundschaften haben und pflegen. Gerade die beiden Mädels sind schon immer ein Herz und eine Seele und die allerbesten Freunde, die oft niemanden ausser sich brauchen.

    Komm gut ins Wochenende und sei lieb gegrüsst!
    Kristin

  • kassiopeia

    @FrauSüd: Ich glaube, durch die unterschiedliche Geschlechterkonstellation passiert das bei uns so sehr gar nicht. :) Es ist immer ein Haufen Kinder oder aber verschiedene Konstellationen. Aber ich finde es wundervoll wie deine Töchter sich lieben. Das tun unsere ja auch, aber es ist immer noch etwas anders. :)