Land unter

Alles fing letzte Woche an, ich hatte irgendeinen Infekt und schleppte mich so seit Dienstag durch die Tage. Am ersten Tag froh, Nils gleich nach dem Mittagessen begrüßen zu dürfen und mich ins Bett zurück zu ziehen, stellte sich gegen Ende der Woche dieses Gefühl beim Kranksein ein, bei dem man sich fragt, ob man jemals nicht so lethargisch war und ob man jemals wirklich wieder fit und einsatzfähig sein wird. Dieses Gefühl wurde nicht besser, als der Mann Freitag ganz daheim bleiben musste, ich der Schwiegermama einen weiteren Korb gab und ich mich auskurierte.
Samstag Abend hatte ich eine Verabredung und weil ich in meinem Leben genau bei den Freundinnen schon sehr oft abgesagt hatte, wollte ich da gern hin gehen, vor allem weil die Uhrzeit mit 19Uhr nicht so spät war und ich so nicht lange auf wäre und mich ausgeruht hatte. Das war der Plan bis Ben, 15min vor meiner Abreise, großzügig seinen Mageninhalt im Wohnzimmer entleerte. Mehrmals. Ich wischte das Zeug auf und telefonierte hektisch herum, denn der letzte Bus würde gleich fahren und ich musste mich entscheiden. Weil die Damen mich sehen wollten und ich nicht wissen konnte, um was sich handelt, weil Ben leider das Kind ist, mit dem sagen wir empfindlicheren Magen, fuhr ich. Hätte ich aber auch, trotz schöner zwei Stunden lassen können, denn ich war natürlich mit den Gedanken nur zu Hause und gleichzeitig voller Angst, ich könnte jemanden anstecken. Der Heimweg war schön ruhig. Den genoss ich, ich lief die halbe Stunde nach Hause, das tat meinem Kreislauf gut. Zu Hause angekommen, kaum Entwarnung. Der Mann bot an auf dem Teppich im Kinderzimmer zu schlafen, um rechtzeitig bei Ben zu sein. Wir hatten Wechselsachen und Handtücher und all das Zeug raus gelegt. Wurde aber nur noch einmal gebraucht. Als es Ben am nächsten Tag schon besser ging, entspannte sich die Lage zusehens bei uns und wir wollten gerne glauben, dass es eben mal wieder typisch Ben gewesen war, überfuttert.
Am Montag war Toms Aufführung, die wir nur gestückelt wahr nehmen konnten. Dienstag hatte ich dank der Hilfe meiner Schwiegermama ein Elterngespräch in der Schule mit Noahs Lehrerin.
Das gute Gefühl hielt an bis Dienstag Abend, als Emil plötzlich erbrach. Der erste Tag, an dem ich wieder allein mit den Mäusen war, weil ich ja wieder gesund war. Nils schlief also auch diese Nacht mit einem Kind zusammen gekauert. Wir gingen früh schlafen und am nächsten Tag auch hier Besserung. Bis Freitag, da gab es noch einmal einen kleinen Einbruch bei Emil, er wirkte schlapp, aber nicht so schlapp wie ich mich dann doch fühlte nach meinem spontanen Zahnarztbesuch. Am Donnerstag hatten wir die Kindergartenkinder erstmals in dieser Woche geschickt, nachdem es ruhig geblieben war, wir wollten auf Nummer sicher gehen. Noah hatte Freitag seinen ersten Schultag, denn der hatte bis dahin Fieber gehabt, die ganze Woche. Und so auch am Mittwoch seine Weihnachtsfeier in der Schule verpasst.
Am Freitag kam dann der Anruf aus dem Kindergarten, der Tom würde sich krümmen vor Bauchschmerzen und eine Stunde später, als Nils ihn unter eigenen Bauchschmerzen abholte, erbrach sich Tom in der Garderobe. Später wieder und wieder. Ich hatte Magenkrämpfe, Nils spuckte kurze Zeit später zu Hause. Wir kamen irgendwie durch den Tag, dank der zwei kleinen und zwei großen Gesunden Kinder, zu dritt lagen wir herum und litten laut.
Zoe und Noah fiel gegen 18.30Uhr die Lesenacht in der Schule um 19.30Uhr ein und wir fanden doch tatsächlich eine liebe Mutter einer Schulfreundin, die unsere gesunden großen Kinder abholte und um 22.30Uhr wieder brachte. Danach ging es für die Kinder in den Keller zum aufgebauten Nachtlager, damit sie nur ja niemanden aufwecken konnten und wir krochen auch ins Bett.
Gestern waren wir noch ziemlich gerädert, heute lief auch noch alles auf Sparbetrieb, bis auf das Aufstellen des Weihnachtsbaums und Zoes Einladung nach Hintertupflingen zur Geburtstagsparty einer Schulfreundin zu der sie unbedingt wollte, wofür eine andere liebe Schulfreundin sie einsammelte und das Geburtstagskind sie wieder brachte.
Wir harren jetzt eigentlich der Dinge, die da kommen könnten. Statistisch gesehen, müssten morgen Zoe und Noah spucken. Aber wir wissen natürlich nichts genaues. Bisher *toitoitoi* ist es kurz und „schmerzlos“. (Jetzt hab ichs gesagt.) Es kann nur schlimmer werden.

5 Kommentare

  • Judy

    Oh, ich drück die Daumen, dass da nichts mehr nachkommt. Wir haben zwar „nur“ ein Kind, aber mittlerweile wissen wir, wie blöd es ist, wenn allein dieses Kind Magen-Darm „rumreicht“…

    Gute Besserung!

  • frl_mieke

    Oh mein Gott, ihr Armen!
    Wir hatten sowas mal zu viert, und es war die Hölle!
    Einer nach dem anderen und dann alle gleichzeitig krank und elend!
    Und ihr seid noch ein paar mehr!
    Ich denke fest an Euch (tue ich ja quasi immer) und wünsche, dass bis Weihnachten alles wieder gut ist!
    Liebste Grüße

  • denise

    Oh je, wenns kommt, dann aber Dicke :-( Wir hatten auch mal vor 3 Jahren so einen heftigen Infekt, wo es alle gleichzeitig erwischt hat und sich eine Woche lang gezogen hat, ja daran kann ich mich noch gut erinnern.

    Ich wünsche euch gute Besserung und das es bald wieder Bergauf geht mit der Gesundheit.

    P.S. Ich liebe deine Art zu schreiben. Obwohl ich während des Lesens sehr mit euch gelitten habe, musste ich doch im letzten Abschnitt schon wieder schmunzeln, weil deine Wortwahl so toll war.

  • Frau Süd

    Oh Mensch wie verdammt unlustig! Ich drücke fest die Daumen dass Noah und Zoe verschont bleiben und ihr alle euch komplett erholt und völlig gesund Weihnachten geniessen könnte!

    Alles Liebe,
    Kristin

  • Schwesterherz

    Hallo du . Ich fühle ganz mit dir und hoffe du hast jetzt Ruhe. Wir hatten die Seuche ja auch nur das sie bei zainab in den darm gerutscht ist und sie Durchfall ohne ende hatte. Wiederlich ! Gute Besserung