Voller Liebe
Freitag, März 28th, 2014Ich wünschte, ich wäre eine Schwangere, die strahlt und sich voller Hoffnung ausschließlich auf ihr Kind freut, von diesem Ideal bin ich wohl etwas entfernt.
Bevor ich diesen ersten Plastikzauberstab mit zwei zarten Strichen in den Händen halten durfte, war ich ganz bei mir in meiner Mitte, eine Frau mit zwei Beinen fest auf dem Boden, einem Mann an der Seite und fünf Kindern an der Hand.
Aber mit diesem kleinen Glück im Bauch, diese leise Ahnung bei 3+3 bestätigt mit zwei parallelen Streifen änderte sich schlagartig alles. Ich war eine werdende Mutter, eine die liebt und hofft und auch bangt.
Die ersten zwölf Wochen hangelte ich mich so ganz gut durch, ich war mir selbst durch meine Ängste, mein größter Feind. Jede Woche hatte ich einen Termin bei meiner Ärztin, die sich fürsorglich um mich kümmerte und für mich da war. Ich brauchte diese Fürsorge und auch das Utrogest, zu dieser Zeit wussten dann genau zwei Menschen neben meiner Frauenärztin von dem kleinen Menschlein unter meinem Herzen.
Dann kamen die vielleicht schlimmsten Wochen, die Zeit in der ich James- unser Manschgal verloren habe. Als auch die geschafft waren, hatte ich mal eine kleine Blutung, die sich nicht mehr blicken ließ, bis zu dem Tag, genau einen Tag vor unserer Abreise nach Paris. Als ich ganz wenig blutete, es wurde eine Ektopie festgestellt, die mich seitdem etwas in Atem hält, vor allem zu diesen Zeitpunkt der Schwangerschaft. Kleine andere Momente, die mich dazu brachten, außerplanmässig das Krankenhaus aufzusuchen gab es auch, jetzt beginnen langsam die Vorwehen, die ich genau im Auge habe, ich schrieb darüber Tagebuch, mir immer alles von der Seele.
Nun waren meine Eltern am Wochenende da, das Geheimnis war gelüftet (hier liest meine Schwester mit: HALLO! :) ) Die Kinder wissen es schon etwas länger und seitdem auch Nachbarn und Freunde, mit dem Tempo der Kinder musste ich erst mal mithalten lernen.
Dieser Schritt, das kleine Glück ins Internet zu tragen, fällt mir schwer. Ich hatte gestern Abend auch direkt Herzklopfen, jetzt ist das nicht wirklich besser. Ich möchte nicht diese große Aufmerksamkeit, ja ich habe Angst, ich kann da nicht so gut aus meiner Haut, denn Hochmut kommt vor dem Fall, ich bin nur hier ganz dankbar bei mir, still und leise. Denn ich liebe dieses Kind so sehr. Es ist ein Wunder. Ich wollte nicht unbedingt schwanger werden, ich hatte mir immer gewünscht, es nur zu werden, wenn ich das Kind auch halten kann. Und dann kam er und stellte meine Welt einmal auf den Kopf, ein so großes Glück, einfach so schwanger zu werden und bis hier her zu kommen! Und ich mag einfach nur die kommenden Wochen gut rum kriegen, damit ich unseren Sohn gesund und munter Ende Juli im Arm halten darf.
Ich sitze nicht hier, wie ein kleines krankes Häschen, ich schmiede Pläne, habe Träume, kaufe besondere Kleinigkeiten für ihn und streichle abends versonnen meinen Bauch, wenn er sich kräftigt bewegt. Aber die Angst sitzt daneben, wie schon bei Emil. Die Zeit kann nicht schnell genug vergehen.
Ich war mal so gern schwanger, ich war dann ganz bei mir, das hat sich doch sehr verändert. Für meine Seele ist es eine aufregende Zeit, in vielerlei Hinsicht.
Wir stehen hier voller Hoffnung und Liebe- und warten alle gespannt auf die Ankunft von Anton in 17 Wochen.
Ich liebe dich so sehr! Bleib stark kleiner Mann, lass dir Zeit zum Wachsen!