Albträume

Neuerdings träume ich ganz schlecht. Der erste Traum ließ mich hochschrecken, nach einer Episode in einem OP- Saal: Überall hatten fremde Menschen um mich herum gestanden und mir nebenbei erklärt, dass ich sehr viele Tumore im Bauchraum hätte, die man beim Kaiserschnitt, der nun statt finden sollte, gleich mal probieren würde heraus zu holen, man bräuchte nur mein Einverständnis. Ich könnte dabei aber sterben, weil es echt ganz böse aussehen würde.
Ich könne aber niemanden mehr sehen, weil ich ja jetzt schon mal hier liegen würde, mein Mann könne nicht kommen, weil die OP zu groß werden würde… Der Anästhesist machte sich noch lustig über mich und nahm mir meine Worte vorweg: „Aber ich habe doch Kinder…“ Und alles an das ich denken konnte war nur, aber ich habe mich wirklich nicht verabschiedet, dass könne ich ihnen doch nicht antun… Aber ich lag nur da und war verzweifelt und fühlte mich unter Druck gesetzt und nicht verstanden. Ganz furchtbar.
Warum ich das geträumt habe ist mir klar. Abgesehen von dieser Ohnmacht, die bestimmt ein jeder schon einmal als Patient gefühlt hat, habe ich vermehrt Angst, mir könne etwas unter der Geburt passieren. Gerade jetzt nach den vorzeitigen Wehen und der nicht wirklich langfristigen Ruhe, blieb dieses Gefühl zu sehr gebraucht zu werden, dass alles einbricht, wenn ich nicht da bin. Das ist beängstigend. Weil man sich für die Menschen, die man liebt nichts mehr wünschen würde, als dass sie gut ohne einen zurecht kommen mögen, aber ein Erwachsener auf fünf oder sechs Kinder ist einer zu wenig.
Natürlich weiß ich, dass es dem Mann am Ende genauso geht. Wir in letzter Zeit oft darüber gesprochen haben, dass gerade jetzt, wo ich körperlich sehr eingeschränkt bin, wir zwei Erwachsene auf die Fünf zu wenig sind, hier und da. Manchmal klappt es daher im Moment nur noch, aber ob richtig gut? Obwohl ich erstaunlicher Weise finde, die Schäden sind noch sehr klein im Moment :)

Dann kam der zweite Traum. Ich träumte durch eine Art Dschungel mit den Kindern zu rennen, auf der Flucht, allein, vor uns ein großes Haus und hinter uns Patrick Stewart, der uns als Borg auflauert und alle umbringen will. (Ja, bitte lachen Sie nur! :)) Ich suchte durch dieses seltsame Haus voller Geheimnisse und Verstecke diesen Raum, in dem wir uns in Sicherheit wiegen können und bekomme am Ende die Türe nicht abgeschlossen. Es geht nicht und der Tod kommt näher. Viel, viel Raum für Analyse.
Ich sehe hier, wie immer und auch in jeder neuen Schwangerschaft, die selbe Not. Ich habe nur zwei Arme, ich habe noch sehr junge Kinder und ich könnte, würden wir ertrinken nicht alle retten. Diese Ohnmacht, dieses wenn wir mal laufen müssten, wie sollte ich das schaffen? Diese Gedanken und Sorgen und Ängste sind alt, nur grad wieder sehr aufgewärmt.
Keine sechs Arme zu haben und keine Kraft um sechs Kinder tragen zu können.

Ein Kommentar

  • Ellie

    Ich möchte eigentlich nur Wünsche da lassen:

    Hoffentlich findet sich ein Weg, dass die Finanzen eure Wünsche nicht einschränken, auch nicht für den Fall, dass nach Anton immer noch freie Plätze sind. Ich wünsch euch eine riesige Gehaltserhöhung oder ein Haus, das ihr für weniger Geld bewohnen könnt oder nen Millionär, der euch sponsert – egal was, hauptsache, ihr müsst euch nicht zu sehr über das Geld den Kopf zerbrechen.

    Und ich hoffe, dass ihr den Übergang von 2 „vs.“ 5 zu 2 vs. 6 gut meistert und vielleicht an der einen oder anderen Stelle eine Möglichkeit für Entlastung auftut.