Zahn- Kontrolle

Gestern war es soweit, wir hatten den Termin zur Kontrolle nach der OP von Emil. Als meine Schwägerin mir in der Früh schrieb, sie würde an uns denken, merkte ich erst wie schwer mein Herz war und wie viel Angst ich hatte, dass sie doch noch etwas finden würden oder das was wir gefunden hatten, uns auf gefallen war, ihm noch einmal so viel abverlangen würde.
Die zweistündige Narkose, die Infusionen für die er lange brauchte, bis sie wieder raus waren, die Wundschmerzen- all das war nicht so einfach für ihn gewesen.
Dann ein paar Tage später war mir ein verfärbter Zahn aufgefallen. Mein Verstand sagte mir, es könne ja unmöglich etwas sein, sie hätten ja nach Röntgenbild gearbeitet und da wäre ja noch vor ein paar Tagen alles gut gewesen, aber mein Herz war so dermaßen unsicher.
Und dann saß ich da im Wartezimmer und Emil war bereit sich vor mir auf die Liege zu setzen, ich kniete vor ihm und wir warteten eine gefühlte Ewigkeit auf die Ärztin. Ich merkte meine Nervosität, Tränen stiegen in meine Augen, Emil versuchte sich dann auch von der Liege loszueisen. Ich schluckte die doofen Tränen runter und gab mein Bestes ihn abzulenken, zeigte ihm den Fernseher und als endlich die liebe Ärztin kam, ließ er sich das allerste Mal hinlegen, machte den Mund so etwas wie auf und ließ sich mit dem kleinen Spiegel wirklich alle Zähne ansehen. Ich hätte am Allerliebten geweint vor Erleichterung, vor Freude, vor Dankbarkeit. Es war nun auch alles in Ordnung, genau so wie es sein soll, die Verfärbung kommt vom Chlorhexamed wie geahnt und wir sollen bitte in vier Monaten zur Kontrolle wieder kommen, damit er sich weiter an alles gewöhnt und vielleicht auch kommende letzte Backenzähne mal so versiegeln lässt.
Ich gab Rückmeldung, dass wir bemerken, dass das Zähne putzen nun leichter wird, so wie jetzt hier von ihm der Mund aufgemacht wurde. Weil er einfach keine Schmerzen hat. Das muss man sich mal vorstellen, wie große Schmerzen der kleine Mensch die ganze Zeit gehabt haben muss. Trotzdem war er schon immer ein so lieber und freundlicher Kobold, von seinem Wesen hat sich seitdem nichts verändert. Unglaublich tapfer und stark.

In Anschluss hatten meine Schwiegermama und ich noch mit Emils Hilfe einen Großgroßeinkauf im Drogeriemarkt getätigt, damit die Vorräte wirklich erstmal aufgefüllt sind und der Mann nicht wegen jeder „Kleinigkeit“ vorbei fahren muss. Frisches Obst gab es auch. Nur beim Einräumen fiel Emil so unglücklich, auf den Mund, schlug sich die Lippe blutet. Der Moment, an dem ich sofort wieder rein gelaufen wäre zum Zahnarzt, denn die Angst ist im Moment wirklich zu groß, dass er sich da verletzen könnte, andere Zähne wackeln und ausfallen könnten.
Zu Hause verbrannte er sich an einer heißen Kartoffel, fiel vom Stuhl auf den Kopf, stieß sich später an Zoes Stuhl am Kinn, an dem Tag war echt der Wurm drin, das hatte der kleine Mensch einfach nicht verdient.

Ansonsten blieb Erleichterung. Ich liebe Emil so sehr und er ist so ein tolles Kind und ich bin froh, dass wir nun wieder mit den Zähnen vorerst auf einem guten Weg zurück sind, möge es bitte bitte einfach so bleiben.

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