… und alles gleichzeitig…

Heute auf dem Weg zum Kindergarten, ich laufe etwa aktuell 45-50 Minuten zu Fuß, war noch etwas Sonne zu sehen, es war warm, es gab viele graue Wolken am Himmel, es wehte ein kühler Windzug und es begann zu nieseln… „und alles gleichzeitig“, dachte ich noch, wie bei mir… der Tag ist wie auf hoher See.

Wenn ich morgens aufstehe und schlafen konnte, dann ist da Optimismus, dann möchte ich die freien Vormittage mit Emil noch genießen, noch sind wir allein, noch sind keine Ferien, noch ist ja nicht viel zu tun… und die paar Tage noch…
Wenn der halbe Vormittag dann um ist, bin ich mindestens das erste Mal verzweifelt oder fange an zu Weinen, zumindest war es heute so, weil ich mein Kind im Arm halten will, weil ich noch unruhig werde, wenn er sich mal nicht bewegt, weil ich ihn einfach sicher bei uns wissen will, weil ich bis zu seiner Geburt (und eigentlich darüber hinaus) nicht weiß, ob er wirklich gesund und munter ist oder medizinische Hilfe braucht…
Weil ich dieses Kind liebe, weil es ein großes Wunder ist. Wie wahrscheinlich war das alles- so schnell schwanger zu werden?! Wie große Angst hatte ich dieses Kind könnte ich wieder verlieren, wie zäh zogen sich die ersten Tage dahin und wie ähnlich ist es jetzt gegen Ende nur umgekehrt…

Dann ist da wieder Energie, innere Aufruhr, ich mag stark sein und nicht herum jammern, weil ich eben ein solches Glück genießen darf, dann werde ich unterwegs pitschnass, der Bus kommt mal wieder nicht, wir laufen immer mehr und mir fehlt es an allem, zu Hause entleere ich wutentbrannt meinen Handtascheninhalt vor der Tür, weil der * Schlüssel her muss, weil ich nur noch rein will und alles nass ist… die Kinder hoben alles auf, ich war sprachlos, weil ich mich so hatte gehen lassen und war dankbar für die kleinen Wesen und so geht es den ganzen Tag rauf und runter und rauf und runter…

Und wenn ich so lese, was ich in dieser Zeit in den anderen Schwangerschaften schrieb, war es überall gleich und das Schönste wird mein eigener innerer Filter sein, der mir in vier Wochen bescheinigt, wie wohl ich mich gefühlt habe und wie schön ich doch da auf den Fotos aussehe und wie herrlich es war, Leben zu spüren, zu schenken… Und wieder selig lächle, wenn ich eine hochschwangere Frau sehe…

Hormone, Baby…

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