Rückblickend

Ich muss immer wieder nachrechnen, ob ich mich wirklich nicht irre, aber doch ganz sicher, vor einem Jahr lagen wir abends im Baumhaus und ich horchte in mich, ob ich schon schwanger sei, während ich mich auf meinen Geburtstag freute.
Ich war es noch nicht. Die Betonung liegt dabei auf „noch“, denn ich wurde schon im nächsten Monat schwanger, gleichzeitig freute ich mich in dieser Nacht, dass ich überhaupt wieder einen Zyklus und so eine echte Chance auf ein neues Wunder hatte.
Diese Erinnerung wirkt noch so frisch, dabei ist sie bereits ein Jahr alt und seitdem ist doch etwas unglaublich Wundervolles passiert. Auf mir liegt tatsächlich unser Kind, dass ich so herbei gesehnt hatte- vor einem Jahr. Hätte ich darauf zu hoffen gewagt in einem Jahr noch glücklicher zu sein? Wirklich?
Auf der anderen Seite ist diese Erinnerung erst ein Jahr alt. Wie kann das sein, wenn es sich anfühlt, als wäre Anton schon so lange hier? Schon immer ein Teil dieser Familie. Schon immer meine Sohn?

Ein komisches Gefühl ist das, morgen wieder ein Jahr älter zu werden. Als wäre kaum Zeit vergangen. Ich habe in diesem Lebensabschnitt wieder so viel Glück erleben dürfen und kann mir nichts Schöneres vorstellen, wie hätte ich dieses Lebensjahr besser füllen, ihm mehr Sinn geben können?

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