Herbsttage am Meer

Vor zwei Wochen noch waren wir zum Abschluss einer wunderschönen Woche an der Ostsee in den Herbstferien beim Geburtstagsessen meiner Schwiegermama, direkt an der Strandpromenade.

Es war der erste Urlaub, den wir im Herbst an der Ostsee verbrachten und es war wunderwunderschön. Auch wenn die Anreise mir einiges abverlangt hatte, hat es sich mehr als gelohnt mit acht Menschen in acht Tagen 2000km mit Taxi und Bahn zu reisen. Die Unterkunft war für uns neu, wir waren direkt einquartiert neben meinen Schwiegereltern und hatten nach anstrengenden hinter uns liegenden Wochen Zeit die Seele baumeln zu lassen und Luft zu holen.
Wenn jetzt andere Menschen am Meer sind, nur so kurze Zeit nach uns, merke ich wie sehr mein Herz wirklich am Norden hängt, am Strand, am Wasser und es liegt mir halt einfach im Blut, meine Oma ist in Koserow aufgewachsen und ich kann heute nur noch annehmen, dass sie dort eine wundervolle Kindheit verbrachte, auch wenn ihr Berlin später sehr gut stand.

Die Unterkunft war zauberhaft. Wir haben beide gesagt, wir würden sofort einziehen. Auch wenn solche alten Häuser so viele Baustellen haben, besitzen sie einen Charme und eine Ausstrahlung, dieses Backstein, das macht was mit mir, wärmt mir das Herz und als ich einen Abend mit Emil die Steine vom Strand nach oben erklomm, machte mein Herz Freudensprünge. Leider befindet sich das Haus seit Jahrzehnten in lieben Händen in Familienbesitz und wird wohl nur an enge Freunde und Bekannte vermietet, wie das Haus meiner Schwiegereltern. Das große Haus wurde umrahmt von einem schönen großzügigen Garten mit Blick aufs Wasser- traumhaft. Hier durften wir durch atmen, quasi Tür an Tür mit Oma, Opa und den ersten Tagen auch der Tante, der Kinder.

Es gipfelte eben in diesem Familientreffen, dieser Feier, dem runden Geburtstag zu dem ich doch gern mehr beigetragen hätte, als improvisierte Cupcakes und einem Zitronenkuchen. Aber ich bin halt doch sehr schüchtern und war schon so gerührt von der Rede der besten Freundin. Hätte gern mehr gesagt zu einem Menschen, der immer für uns da ist, uns unterstützt, uns begleitet und zuhört.

Nachdem ich einige Zahnarzttermine vorher hinter mich gebracht hatte, verlor ich vor Ort eine kleine Füllung und musste dort erneut zum Zahnarzt und leider auch zum Fädenziehen, denn ich hatte es doch eine Woche vorher talentiert geschafft mir beim Scherben in den Müll pfeffern gescheit in die Hand zu schneiden, so dass ich genäht werden musste und ich letzten Endes auch etwas mehr Schwierigkeiten hatte alles allein für die Abreise von acht Menschen vorzubereiten (Ich hab so geheult). Der nette Arzt kannte uns dann auch langsam alle, mein Schwiegervater war erst dort gewesen und der Mann erst im Sommer mit seinem Knie. Obwohl ich anscheinend keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, aber das ist wohl ein anderes Thema.

Auch wenn es hier zu Hause wunderschön ist, ich ein paar liebe Freundinnen in diesen zwei Wochen treffen konnte, einen wichtigen Kindergeburtstag erlebt habe, St. Martin mit unseren Kindern, bleibt die Sehnsucht nach dem, was das Meer in mir auslöst…

Es bleiben die Erinnerungen an einen wunderschönen Abend mit dem Mann, leuchtende Farben der Blätter rechts und links das Wasser, tobende Kinder durch den Garten und am Strand, Spaziergänge barfuss durchs kühle Nass, das Rauschen der Wellen… ich könnte ewig so weiter schreiben.

7 Kommentare

  • frl_mieke

    Ach Du, ich muss mir nur diese Bilder anschauen und ich kann das Meer riechen und den Wind spüren. Ich wünsche Dir, dass Dir dieser Ort für immer ein Sehnsuchtsort bleibt und Dir im Alltag mehr Kraft gibt, als Dir all das Sehnen nimmt.

    Fühl Dich wie immer fest gedrückt. ich denke ganz oft an Dich, auch wenn ich mich gerade kaum melde.
    Habt ihr eigentlich Faschingsferien. Wäre das was für uns und Euch?
    Denk mal drüber nach, meine Liebe. Einen dicken Kuss!

  • Elisabeth

    oja, wir planen gerade den nächsten Sommerurlaub im Norden….dahin zieht`s uns auch immer wieder…. natürlich am Meer. Ich erhole mich (wenn man davon mit einer 10 Personenfamilie sprechen kann) wirklich nur am Meer.

    Euch alles Liebe und viel Kraft für den Famlienweg in der dunkler werdenden Zeit,
    lg. Elisabeth

  • Isabella

    Mir geht es so wie dir! Meine Schwester wohnt bei Güstrow und wir fahren dann immer nach Warnemünde. Ich liebe den Wind, die Ostsee und auch die Menschen und ihre Art wie sie da oben sind ♡♥

  • Christine

    Oh wie wunderbar! mir geht beim lesen das Herz auf, wie gut das doch tut, selbst wenn das meer hier doch auch so weit weg ist… <3

  • FrauPerle

    Das Meer fängt einen auf, lässt einen atmen und man kann sich treiben lassen. Atmen, los lassen und gleichzeitig aufsaugen…

    ach, ich verstehe dich so so gut ♥