Von Zahnfeen

Die Zähne sind leider in diesem Jahr zu einem großen Thema geworden. Als ich gestern Abend im Bett lag mit unseren beiden kleinen Jungs, einen links und einen rechts von mir, musste ich doch etwas schmunzeln, obwohl das vielleicht nicht der richtige Moment dafür war, aber ein bißchen seltsam mutete es an: Wir Drei mit unseren Zähnen.
Der Kleinste kämpft zur Zeit mit dem Durchbruch der Zähne, sie schieben sich scheinbar sehr schmerzhaft durch den Kiefer, das ist natürlich eine ganz besondere Zeit, schön und einmalig (nicht für Anton), aber auch nicht ganz frei von Schatten durch Emil, dem zwei Frontzähne nun schon fehlen, die Anton in den nächsten Monaten erst bekommen wird. Natürlich ist da der Gedanke, möglichst sorgfältig auf Antons Zähne zu achten, sobald sie durch gebrochen sind mit dem Putzen beginnen zu müssen, wie schon bei den vier großen Kindern, damit ihm erspart bleibt, was sein jüngster, älterer Bruder durch machen musste. Der in dieser Woche, erst einen Tag zuvor Kontrolle bei seiner Zahnärztin in der großen Stadt gehabt hatte, die jedoch im Augenblick sehr zufrieden ist und seit der OP -Gott sei Dank- keine weiteren Schäden an den Milchzähnen feststellen konnte, trotzdem sind wir in engmaschigen Abständen zur Kontrolle bei ihr, um das weiter im Auge zu haben. Aber zur Zeit bin ich sehr dankbar und froh über den Stand der Dinge.
Und in der Mitte lag ich, die sehr unten dem Entfernen der beiden letzten Weisheitszähne litt und leidet. Mir wurden der obere linke und untere rechte Zahn operativ entfernt, also einmal diagonal das Leiden im Mund und ich wurde doch sehr von diesen Schmerzen überrollt. Wie so oft, wenn mich etwas überrumpelt spielten meine Erwartungen an die Geschehnisse eine Rolle. Ich hatte Vorstellungen von dieser Zeit, ich dachte im Vorfeld nur daran, die ersten 24 Stunden zu überstehen und war nach einem Wochenende mehr oder minder gepflegt im Bett total überfordert von den Schmerzen, die mich allein auf mich gestellt zurück im Alltag vertikal am Montag überrollten. Die Schmerzmittel die vorher wunderbar gewirkt hatten, ließen mich zum Teil im Stich, der aufmerksamere Teil waren die Ibuprofen von denen ich stillend natürlich keine Mengen zu mir nehmen konnte und wollte. Mir liefen dann nur noch die Tränen, ich motzte jeden an, der mich ansprach und leider waren an diesem Tag Tom wie schon Ben zu Hause geblieben und so wuselten vier Kinder um mich herum bis zum Mittag noch die beiden Großen dazu stießen. Ich fühlte mich wie ein verwundetes Tier, bestand nur noch aus Schmerz, es dröhnte um Kopf und fühlte sich an, als würde den ganzen Tag über ein Flugzeug neben mir starten. Ich kam aus dem Schmerznebel einfach nicht heraus. Ich war am Ende und als Anton dann noch bitterlich anfing schrill zu weinen und zu schreien, vor lauter eigenen Zahnschmerzen, spürte ich die Vibrationen im Kiefer, als wäre er ein einziger kleiner Resonanzkörper. Ich hasste den Mann, der dann zu mir eilte, weil gar nichts mehr ging, verkroch mich nach den abgewarteten Stunden mit einer neuen Schmerztablette ins Bett und ließ anschließend beim Chirurgen abklären, ob sich da auch nichts entzündet hätte. Was nicht der Fall war, die Chirurgin war unheimlich einfühlsam und meinte, das sei leider normal und das könne schon bis zur zwei Wochen dauern, aber ich solle mir keine Gedanken wegen zwei Wochen Medikamenteneinnahme machen. Was natürlich leichter gesagt, als getan ist.
Jetzt nach über einer Woche nach der OP spüre ich deutlich eine Verbesserung. Ich nehme nach wie vor Tabletten gegen die Schmerzen, kann sie gut in Schach halten und es geht, obwohl die Abende zur Zeit noch recht fies sind, (weil einfach nicht mehr soviel Ablenkung da ist wie untertags,) aber ich bin dankbar, mehr als das, dass diese Zeit der starken Schmerzen überstanden ist und hoffe der Heilungsverlauf bleibt weiterhin unkompliziert. Sobald ich mich mich vollständig erholt haben werde, muss ich dann auch schon meine Zahnärztin erneut aufsuchen und dann geht es weiter, auf das es im kommenden Jahr vielleicht dental ein wenig ruhiger zugehen möge.

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