• Jahresrückblick 2014

    Auch wenn ich körperlich wie geistig in den vergangenen Monaten anwesend war, kann ich nicht glauben, dass all das in 365 Tage gepasst hat. Und für mich bleibt dieses Jahr auch für immer ein wenig gespalten in das Leben vor und nach Antons Geburt. Das Jahr, in dem ich ich Mutter von sechs Kindern wurde. Januar Dieses Jahr beginnt für mich noch mit größter Unsicherheit. Sorge und Hoffnung vereint in einem Herzenswunsch, ich bin in der 11. Woche schwanger. Ich begleite Tom zu seiner Schuleingangsuntersuchung, wir füllen die dritte Schulanmeldung aus, er schnuppert in seiner Wunschklasse, sehr zu seiner Freude. Wir feiern Nils 31. Geburtstag, streichen das Kinderzimmer von Tom…

  • Schneegestöber

    Der Mann hilft heute beim Umzug seines besten Freundes und seiner Frau tatkräftig mit, wie schon gestern am späten Abend und wir zusammen heute Morgen in der Küche fürs versprochene Buffet. Ich bin also allein mit den Kindern über den Mittag und Nachmittag und es hat geschneit. Tapfer erklomm ich den Dachboden mit mentaler Unterstützung unseres ältesten Sohnes und barg die Schlitten, während die Tochter das Baby die letzten Minuten, die es das noch zulassen würde unterhielt. Alle großen Fünf zogen sich an und stürmten in die weiße Pracht. Leise zog ich mich ins Schlafzimmer zurück und stillte Anton in den Schlaf bei geöffneten Fenster, wodurch ich alle Fünf gut…

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  • Helfende Hände

    Bisher hat mich in meinem Menschsein das Thema „Asylbewerber“ nur dahin gehend beschäftigt, ob jemand ein Problem mit Asylsuchenden hatte. Das verurteilte ich, schließlich seien die Menschen auf der Flucht, sie brauchen Hilfe. Auch ich könnte mal Hilfe brauchen und dann möchte ich auch welche bekommen. Das war mein Beitrag zu dem Ganzen. Bis jetzt. Jetzt hat in dem Vorort von München, in dem meine Schwiegereltern wohnen, ein neues Heim für Asylsuchende geöffnet. Sofort trat man an meine Schwiegermama heran, ob sie als Hebamme nicht Zeit hätte sich um zwei Bewohnerinnen zu kümmern. Sie hat zwar alle Hände voll zu tun, aber sie liebt was sie tut und packt gern…

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  • Selbst Schuld!- Weihnachten mit sechs Kindern

    In der Nacht ist der Zweitkleinste nach Längerem zu uns ins Bett gewandert, was eine kuschelige Angelegenheit wird. Auch eine enge und gedrängte, zum Schlafen brauche ich eigentlich Platz und Luft, Emil leider nicht, der braucht dann nur seine Mama ganz nahe bei sich, wie Anton, so liege ich zwischen beiden und schütze den Einen vor dem Anderem. Am Morgen ist der beste Vater meiner Kinder schnell Brötchen und Baguette einkaufen, mit Anton in der Trage, so darf ich versäumten Schlaf mal wieder nachholen. Als er zurück kommt mit einer Tageszeitung mit dem Titel „So feiern wir mit unseren 12 Kindern“, zaubern wir zusammen ein kleines Frühstück. Noch gibt es…

  • Gespräche im Bad an Heilig Abend

    Ben steht auf der Bank im Badezimmer: „Mama?! Warum hast du ein Loch unter der Lippe?!“ Ich, in Erinnerung schwelgend: „Da hatte ich mal ein Piercing.“ Ben, voll bei der Sache, leicht besorgt: „Muss man so was machen lassen?“ Ich, (die das unbedingt noch kurz vor der Hochzeit machen lassen musste 2004, obwohl das alle total bekloppt fanden, aber es war ein letzter Akt der Revolution vor Eintritt in die Ehe): „Nein, man kann. Wenn man 18 ist kann mal all so was selbst entscheiden.“ Ben, wieder voll dabei: „Wie macht man das?“ Ich, mit Botschaft: „Mit einer Nadel sticht man durch die Unterlippe. Das tut echt weh.“ Ben: „Uah!…

  • Mach mal „Ah!“

    Diese Woche stand im Zeichen der Zahngesundheit. Ich hatte am Dienstag meinen hoffentlich letzten Termin bei meiner Zahnärztin, theoretisch bis zur nächsten Vorsorge in sechs Monaten, aber mir schwant da etwas. Ich entdeckte Antons erste Zahnecke am Mittwoch, mit nicht mal fünf Monaten. Seit Donnerstag putzen wir nun auch ihm seinen „Zahn“- sehr besonders! :) Und Tom hat in dieser Woche erst am Donnerstag, dann am Freitag seine beiden oberen Schneidezähne verloren, jetzt ziert ihn eine entzückende große Zahnlücke.

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  • Wenn aus großer Veränderung, große Liebe wird…

    Als Anton geboren war, wurde Emils ganzes Leben neu geordnet. Ihn jetzt zu erleben, wie viel Liebe er seinem Bruder entgegen bringt, wie viel Fürsorge und Zärtlichkeit… ist unbeschreiblich schön. Heute im Wasser, als Anton im Kinderbecken in seinem Schwimmreifen nur etwas abgetrieb und für einen Moment unglücklich war, rief der zweieinhalb Jährige selbst Nicht- Schwimmer in Schwimmflügeln im zu: „Anton! Warte! Ich rette dich!“ -Herzübersprudel-

  • Lähmendes Loslassen

    Vieles was mir in den letzten Jahren auf dem Weg hier her in meinem Leben begegnet ist, was ich erlebt habe, hat nur dazu geführt, dass ich oft Angst habe. Angst um meinen liebsten Menschen, meine Kinder, mein eigenes Leben, vor Krankheit und Verlust. Aber nicht nur das, ich zerdenke zu vieles, bevor es überhaupt passiert ist oder bin oft erschlagen von Kleinigkeiten, die sich zugebener Maßen in diesem Jahr gehäuft haben. Immer wenn ich diesen Kreislauf durch breche, freue ich mich. Drei kleine Kinder hatte ich heute Nachmittag und ich wollte so gern Zeit mit ihnen verbringen, es genießen. Schwimmen? Oder Plätzchen backen? Auf jeden Fall raus aus diesem…

  • Von freien Radikalen

    Letzte Woche Freitag, nach beinahe zwei Wochen Kranksein von uns Eltern, veränderte sich mein Leben von Grund auf: Emil stieg nicht mehr in den Kinderwagen. Eigentlich dachte ich schon länger, dass es Zeit wäre. Das Kleinkind sendete eindeutige Signale des Nichtgefallens. Und vor drei Jahren, als ich mit Emil schwanger wurde und der Kinderwagen ein zweites Mal in meinem Leben in meinem Bauch gelandet war, in Folge dessen auch ein Hämatom, landete der Kinderwagen unverzüglich auf dem Abstellgleis und Ben musste fortan mit seinen zwei Jahren und zwei Monaten jede Strecke laufen. Emil ist nun sogar drei Monate älter, es war so schrecklich bequem ihn dort hinein zu setzen und…

  • Geburtstrauma, unter anderem

    Es kommt in Wellen. Ich dachte, es würde reichen, dass ich schon einmal über die Geburt geschrieben habe. Alle Worte, die ich gehabt hatte waren darin eingeflossen, was hätte es noch zu erzählen gegeben? Alle hatten mir einmal virtuell über den Kopf gestreichelt, mit mir gelitten, nun müsse es doch gut sein. Doch nichts war gut, schlecht aber auch nicht. Ich fühlte nur alles durch einen Nebel, den ich ignorierte. Ich gab mir Mühe, denn es war ja gut. Und ich hatte doch dieses wundervolle sechste Kind geschenkt bekommen, warum blieb mein Herz so schwer? Eigentlich ist alles schief gelaufen, was schief gehen konnte. Mit meiner Vorgeschichte von drei Fehlgeburten…

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