Tag 3

Die liebe Julia hat mich gefragt, ob ich erzählen mag, ob oder wie wir uns entschieden haben, früh Eltern zu werden und eine Großfamilie zu gründen.

Also gefühlt hab ich das schon ganz oft erzählt und mag niemanden langweilen, aber es ist eben unsere Geschichte von daher fange ich vorn an. An dem Abend, an dem wir uns kennen gelernt haben im realen Leben, wir kannten uns ja schon vorher ein wenig, erzählte mir dieser nette Kerl auf meiner Schlafcouch, dass er gern 10 Kinder hätte- und warum auch immer, in diesem Moment fühlte ich mit diesem Mann, würde das gar nicht so übel klingen. Ich könnte an dieser Stelle noch mehr erzählen, aber das heb ich mir lieber für eine andere Stelle auf. Wir zogen so schnell zusammen, verlobten uns noch rasanter und verhüteten nicht so wirklich konstant. In meinem jungen Leben war ich an einem Punkt, an dem ich nicht wusste, wo ich hinwollte. Was ich jedoch mit diesem Menschen wusste war, dass ich gern ein Kind mit ihm hätte. Damals wusste ich gar nicht so viel über den Zyklus und wie wichtig das Timing war, Monate wurde ich nicht schwanger, aber ich begann wieder zur Schule zu gehen und war auf dem Weg mein Fachabitur zu machen. Dafür legte ich mich sehr ins Zeug und hatte gute Noten. Als ich das Probehalbjahr bestand und die Hochzeit nach 1 1/2 Jahren Beziehung vor der Tür stand, sagte ich zu meinem zukünftigen Mann, dass wenn ich bis hier her nicht schwanger geworden sei, es wohl eben nicht sein sollte. Und nahm die Pille mit an die Nordsee, wo wir heirateten und unsere Flitterwoche verbrachten. Dort bekamen wir dann wohl das allerschönste Hochzeitsgeschenk. Genau genommen deutete im Nachhinein sehr viel darauf hin schon an der Hochzeit,… ach ich könnte Romane erzählen und dann wurde der Test, den ich schon so oft gemacht hatte plötzlich wirklich positiv und wir erwarteten unser erstes Kind, das ich kurz nach meinem 21. Geburtstag bekam. Ich ging dann nicht mehr in die zweite Klasse auf dem Weg zum Fachabi, ich blieb daheim und obwohl unser Leben komplett auf den Kopf gestellt wurde, wünschten wir uns beide ein Geschwisterchen für unsere Tochter, (obwohl ich nach der Geburt gesagt hatte, dass dieser Mann sich für seine Großfamilie leider eine Andere suchen müsste), das bitte nicht allzu viel jünger als sie sein sollte und so bekamen wir nicht mal 1 1/2 Jahre nach der Geburt unserer Tochter, unseren ersten Sohn. Und als dieser etwas älter als ein Jahr alt wurde, wollte der Mann gern ein drittes Kind. Und dann war da der Besuch beim Frauenarzt, wo man ein Ei sehen konnte und dieses Ei bekam genau eine Chance und nutzte sie. Als dieses „Ei“ dann im Sommerurlaub vor uns auf einer Decke lag und unsere kleinen Großen unzertrennlich waren, wuchs der Wunsch nach einem vierten Kind und das kam dann gesund zur Welt, als unser „Überraschungs“-Ei 1 1/2 Jahre alt war. Das Gefühl das jemand noch Platz bei uns hätte, hatte ich dann eigentlich schon im Wochenbett. Dann kam eine harte Zeit der Prüfung mit den Fehlgeburten und ich bin so glücklich gewesen als dann der kleine Kobold auf der Welt war und nach ihm dann unser sechster Zwerg zu uns kam… So war das.
Da gab es beim allerersten Mal sehen so eine Bemerkung und wir werden sicher niemals zehn Kinder haben, aber wir sind eigentlich da, wo wir sein wollten, Eltern von ganz tollen Kindern.

8 Kommentare

  • Andrea

    Ich lese sowas so gerne. Bei uns ist es nicht so viel anders und wer weiß, wie viele Kinder da noch zu euch kommen. ?

    Liebe Grüße
    Andrea

  • isabella

    Ich finde eure Geschichte so toll :) Abgesehen von deiner schwersten Zeit. Ich finde euch so mutig :)

  • Frl.Null.Zwo

    Es klingt so leicht und einfach :)
    Ich selbst weiss nicht so genau, ob Nummer 4 nicht eine Nummer zu gross wird. So viel müsste sich dann ändern, aber andererseits ist da der Bauch der sagt „JaJaJa“
    Und dann lese ich bei Dir und denke nur „Warum denn bloss nicht?!“
    Hachseufz

  • kassiopeia

    @andrea: <3

    @Isabella: DANKE dir!

    @Frl.Null.Zwo: Es klingt leichter, als es war. Ich habe mich oft gequält mit Fragen, was wohl mit mir nicht stimmen könnte, warum ich _so viele_ Kinder haben möchte, das war nicht immer leicht. Ganz und gar nicht. Aber ich hab immer für mein Glück gekämpft und Gott sei Dank immer auf mich und meine Gefühle gehört, ob nun frühe Heirat, kleiner Altersunserschied der Kinder, Anzahl der Kinder, Berufsfreiheit usw.
    Und genau dieses Fragen, schaff ich das?! Die hat man doch immer. Aber im Ernst, warum bloss nicht?! :)

  • Julia

    Hach <3
    Danke Dir. Gerade der erste Teil klingt so schön und so einfach..
    Ich finde es toll, wie ihr euer Leben meistert und du wirkst immer so, als hättest du alles im Griff, obwohl ja oft mal unvorhersehbare Dinge passieren.
    Ich hoffe, bei uns wird sich das auch irgendwann regeln.. Noch ist der Freund von der Idee einer Großfamilie noch nicht so angetan und wie das bei mir mit der Arbeit werden soll, weiß ich auch noch nicht.

    Danke noch einmal! :*

  • Elisabeth

    Liest sich wunderbar. Danke für die Erinnerung, dass es bei uns auch mal so oder zumindest so ähnlich losging…mein Mann hat sich damals 7 Kinder gewünscht sehr zur Verwunderung aller Kommilitonen…heute haben wir 8 Kinder und finden das wunderbar. Wunderbar anders und auch manchmal wunderschrecklich anstrengend. Aber keinen Tag möchte ich es missen oder anders haben. Und ich finde ja, dass sich vieles mit vielen leichter lebt als z.B. „nur“ mit ein oder zwei Kindern. Bis ich z.B. oft Zeit finde ein Problem eines Kindes anzugehen hat das sich schon selbst behelfen können und einen enormen Selbstbewußtseinszuwachs geerntet oder ein Geschwisterkind ist helfend eingesprungen und hat dabei auch etwas gelernt und so viel vom anderen zurück bekommen. Fast immer ist das so und das ist so beglückend mitzuerleben.
    alles Liebe für Euch und eigentlich habt Ihr ja noch ein bisschen Spielraum bis zu Kind Nr. 10 , oder? wenn nicht Ihr, wer dann?
    Elisabeth

  • kassiopeia

    @Julia: <3 Also alles im Griff hab ich nicht, aber wenn es so aussieht ist das ja super :) Ich freue mich, auch euch ein Stück weit auf dem Weg begleiten zu können, dank Internet :)

    @Elisabeth: "Wunderschrecklich anstrengend" :) Mir geht es ganz genauso und ich bewundere euch mit eurem zwei Mäuslein mehr! Du hast eine schöne Sicht der Dinge, ich erlebe das hier ganz ähnlich mit unseren Kindern. Weil man ja oft den Vorwurf hört, man könne sich eben nur um ein Kind "richtig" kümmern und das immer mindestens einer hintenüber kippt. :) Ich lasse euch gern den Vortritt für Kind 9 und 10. So viele müssen es dann doch nicht sein. HAHA :)