38+0

Ich sehe immer wieder auf die Liste mit den Utensilien für die Hausgeburt und sie gehört irgendwie nicht zu mir, abgesehen davon, dass sie wirklich schnell abgearbeitet war und da oben neben der Kliniktasche also ein Korb mit Zeug für eine Hausgeburt steht, scheint es mir so fremd, nicht wie die Tasche, die ich schon etliche Male gepackt habe mit immer wieder den selben Dingen, die ich gebrauchen könnte…
Gestern erst einen super guten Artikel über das Gleichgewicht zwischen Haus- und Klinikgeburten gelesen und ich empfinde eigentlich genauso, ich muss nicht auf Biegen und Brechen zu Hause entbinden, ich fühle mich dennoch sicher hier, auch vielleicht weil ich eine super gute Hebamme an meiner Seite weiß und es nur 800m mit dem Auto in die Klinik sind, zu Fuß sicher nur 500m. Ich habe gar keine hohen Ansprüche, ich mag eine wenn es geht rasche Geburt, in der ich das Gefühl habe zu wissen, was mit mir passiert, an meiner Seite mein Mann und eine liebevolle Hebamme, die für mich da ist und ich möchte mich nie wieder so überrannt und völlig unwichtig fühlen unter einer meiner Geburten. Bei einer Klinikgeburt wäre ohne meine Hebamme nicht alles davon gewährleistet gewesen, deswegen habe ich diese Hebamme kontaktiert, die mit mir sollte es nötig sein, gemeinsam in die Klinik geht. Aber dieses zu Hause gebären ist mir so fremd, ich kenne gefühlt jeden Winkel in diesem Krankenhaus, aber mich gedanklich wirklich auf mein eigenes Zuhause einzulassen, dass ich noch viel besser kenne, fällt mir total schwer, ich habe das eben noch nie gemacht… Alles ist furchtbar neu und mit so einer Hausgeburt mit sechs bereits vorhandenen Kindern anzufangen, war nicht sonderlich geschickt, zuzugeben. Es macht mir natürlich Gedanken wie ich mich voll auf die Geburt einlassen kann und soll, während um mich meine Kinder sind, die ich immer aus dem Geburten erfolgreich ausgeklammert hatte, damit ich ganz bei mir sein kann. Ich habe mich aus verschiedenen Gründen für diese Hausgeburt entschieden, die es nun eventuell wird, eben auch wegen der Betreuung, um die ich mir nicht pausenlos Gedanken machen wollte und konnte, finde mal jemanden der 24h am Tag Zeit hat und motiviert wäre auf 6 kleine Menschen acht zu geben, von dem wenigstens einer absolut nicht begeistert sein wird, wenn Mama geht oder noch schlimmer Mama und Papa.
Wieso fällt es mir nur so schwer dahin gehend loszulassen? Oder mir das in irgend einer Weise auch nur vorzustellen hier mein Kind zu bekommen, in meinen eigenen vier Wänden? Das kann ja nicht nur daran liegen, dass ich es noch nie so erlebt habe oder? Das sind Gedanken, die mich umtreiben, weil ich eben nicht weiß, ob ich wirklich so loslassen kann und bereit für eine Geburt wäre… Oder nicht am Ende ewig übertrage, weil ich nie bereit sein werde.
Morgen kommt wieder unsere Hebamme, kaum zu glauben, dass dann nach unserem letzten Gespräch schon wieder eine Woche vergangen sein soll…

Ich habe alles gepackt, aber es wirkt auf mich, als hätte ich das für eine andere Frau getan, dann aber ab und an, stelle ich mir vor dieses winzige Bündel im Arm zu halten, unser Kind, das ich immerzu spüre, wie es sich schwer tut in meinem Bauch noch große Bewegungen zu machen, da sind Arme und Beine, Ellenbogen und Füße, in mir soll ein echter kleiner Mensch sein, den ich bald wirklich echt streicheln und festhalten darf?!
Eben womöglich hier, das wäre so irre schön und dennoch bin ich so blockiert, dabei kann es doch nichts gemütlicheres geben, als zu Hause wo man alles kennt, wo das Bett und die Dusche danach einen selbst gehören, nur ein paar Schritte entfernt sind… Aber diese große Unbekannte mit den eigenen Kindern während und nach der Geburt, was hab ich da nur für Blockaden im Kopf?

Noch 14 Tage bis zum erratenen Termin ;)

Ein von fraukassiopeia (@fraukassiopeia) gepostetes Foto am

9 Kommentare

  • Ramona

    So ging es mir auch mit meiner geplanten Hausgeburt. Ich habe lange an diesem „wie soll ich loslassen“ Thema herumgedacht. Am Ende kam eh alles anders als gedacht. Alles wird gut. Die Kinder spüren das. Damit hat mich auch meine Hebamme damals beruhigt. Das die anderen Kinder eigentlich nie ein Problem waren.

  • Elisabeth

    Das kenne ich gut dieses Gefühl. Ging mir beim dritten Kind so. Nach einer Klinikgeburt und einer schönen Geburtshausgeburt wollte ich (vom Kopf her) eine Hausgeburt. Ich hatte eine tolle Hebamme, eine unkomplizierte Schwangerschaft, alle denkbar guten Voraussetzungen. Aber irgendwie sagte mein Herz immer wieder nein. Ich konnte mir nicht vorstellen mit den Kindern im Haus zu gebären….und so meldete ich mich wieder im Geburtshaus an… sogar noch am Tag der Geburt sagte mir meine dortige Hebamme, wenn mir nicht danach sei loszufahren, würde sie auch zu uns kommen und wir könnten zu Hause bleiben… es ging nicht. Das Kind kam im Geburtshaus zur Welt, danach waren wir schnell zu Hause. Das Gefühl dazu war/ist rundherum stimmig.
    Aber…. Kind Nr. 4 kam zu Hause auf die Welt… alle Zweifel ausgeräumt, kein Ort der Welt wäre für diese Geburt sonst möglich gewesen. Es hat alles gepasst von der ersten bis zur letzten Minute…und es war wunderschön. Die großen Kinder allerdings bei der Oma. Und so wie diese vierte Geburt hätte ich es am liebsten immer nur noch gehabt… aber es kommt halt nicht immer so wie wir uns das denken/wünschen…aber im Herzen bewegen hilft (mir) immer.
    Alles Liebe für die nächsten Wochen und eine gute Geburt, wo auch immer, gut wird sie dann wenn Du Dich wohl und geborgen fühlst.
    lg. Elisabeth

  • Martina

    Erinnerst Du Dich noch an Deine Gedanken, als Du entschieden hast es mit dem Stillen bei Kind Nr 4(?) doch zu versuchen? Es kommt so, wie es für Euch, für Dich, richtig ist und dann stimmt auch Dein Gefühl dazu – vertrau einfach darauf! :-)

  • Isabella

    Oh wie spannend :) Ihr habt gar niemanden, der zumindest während der Hausgeburt mit den Kindern (sollten sie wach werden /sein ein Buch liest etc)? Ich hab da keine persönliche Erfahrung mit so vielen Kindern. Ich hatte damals nur ein Kind. Meine Schwester bekommt nun ihr neuntes Kind im September. Es soll auch wieder eine Hausgeburt sein. Sie hat ihre Kinder immer bei sich. Auch während der Geburt. Ich glaube dafür muss man echt der Typ sein. Ich weiß nicht ob ich das so direkt wollen würde. Jeder empfindet und denkt anders. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich während den Wehen so in Trance war, dass rund um mich alles egal war. Aber das ist mit vielen Kindern im Haus sicher nochmal was ganz was anderes. Im eigenen Bett liegen und kuscheln empfand ich einmalig schön. Ich wünsche dir so oder so alles alles Liebe und Gute und vor allem Zuversicht, dass alles kommt wies kommen muss. Ich bewundere deinen Mut und deine Ausdauer.

  • kassiopeia

    @jademond: Ich versuche mir auch immer wieder zu sagen, dass ich eigentlich gar nichts tun kann… <3

    @Elisabeth: Ich hoffe einfach, dass es mir schon hilft mich damit auseinander zu setzen und den Rest lasse ich auf mich zukommen oder so :)

    @Martina: Du Liebe, gestern noch beim Schreiben genau daran gedacht, dass irgendwann das Gefühl da war von "Jetzt passt es"- ich hab alles getan, was in meiner Macht stand, mehr ging einfach nicht... Aber ich wollte es nicht unversucht lassen, du hast recht! <3 Danke!

    @Isabella: Ich weiß einfach nicht, wie es mir dann geht, ich bin immer sehr unruhig und fühle nicht wirklich, dass es losgeht, bis es mir eine Hebamme im Krankenhaus sagte :) Im Grunde geht es mir wie dir, wie jeder Frau? Ich bin dann wie weg, ganz in Schmerztrance. Danke für deine liebe Zeilen!

    @rt: DANKE! <3 Ich weiß. :)

  • Anika

    Zum ersten Mal schreibe ich jetzt hier…
    Nach einer unschönen Kaiserschnittgeburt (das Ergebnis war natürlich toll) und einer traumhaft schönen und heilsamen ambulanten Wassergeburt im Krankenhaus ist es beim dritten und letzten Kind eine Hausgeburt geworden. Ganz ungeplant (zumindest von mir, bei meiner Hebamme bin ich nicht so sicher ;-) ).
    Die beiden Großen haben das Ganze komplett verschlafen, obwohl ich echt nicht leise war… Natürlich weiß ich nicht, wie es mit so vielen Kindern ist, aber ich wünsche Dir die Kraft und das Vertrauen, einfach loszulassen. Früher war es doch normal, ich glaub, für Kinder ist das völlig ok. Oder sogar ein unbezahlbares Erlebnis, falls sie es doch mitkriegen. Es ist doch was Wunderschönes.
    Ich wünsch Dir alles, alles Gute, du machst das toll!!!

  • fishly

    Es wird gut werden. Ich drücke dir alle Daumen dafür, dass du im rechten Moment loslassen und entspannen kannst.
    Diese Schmerztrance muss nicht zwingend sein. Ich habe das bei der ersten der beiden Geburten einmal so erlebt. Bei der zweiten war ich seltsam klar und wach. Ich könnte mit allen sprechen und hatte das Gefühl über alles die Kontrolle zu haben. Vielleicht war letzteres sich der entsvheidende Punkt.
    Da wäre es auch vom Gefühl her kein Problem gewesen, wenn ein oder mehrere Kinder dabei wären. Auch, wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich das während der tatsächlichen Geburt wollte, dass sie im Raum sind.

    Wie auch immer es kommt. Ich bin zuversichtlich, dass du das meisterst

  • kassiopeia

    @Anika: DANKE! Ich bin so gespannt, jeder sagt mir, dass es vermutlich in der Nacht losgehen wird… und ich bin so aufgeregt, ob es wirklich so kommen wird oder nicht… <3 Danke, auch für den Gedanken, dass es für die Kinder auch etwas Besonderes ist...

    @fishly: Danke, ich werde berichten... Es ist ja schon so nahe... Irgendwann wird uns das Schicksal schon alles abnehmen :)