Eine Woche danach…
Gestern lag ein besonderer Zauber in der Luft, soviele Erinnerungen an die Zeit vor einer Woche und seit dieser Nacht ist unsere Tochter nun schon eine Woche bei uns…
Es war eine ganz seltsame erste Woche, die einer Fahrt in der Achterbahn glich, mal ganz gerührt, sehr emotional von überglücklich und glückselig, über sauer und enttäuscht zu sogar ängstlich. Es war alles dabei. Auch ein ganz schlimmer Tag, an dem mir alles so hoffnungslos und dunkel erschien… Ich war so erleichtert, dass dieser Tag in seiner Intensität ein einzelner blieb, denn aus diesem Strudel kam ich mit bloßer Vernunft von allein nicht raus…
Mich beschäftigt wie lange ich noch stillen werde können, auch wenn ich von Anfang an wusste, worauf ich mich einlasse, doch jetzt genau in dieser Situation, jetzt wo das Stillen so toll läuft und sich eingespielt hat, die Maus so zufrieden ist, mag ich es nicht mehr ganz so leicht hergeben. Aber ich bin dankbar für jeden Tag, den wir so zusammen haben. Das eine Knie beschwert sich schon und so lange es nur wehtut und nicht zuschwillt, ist alles in Ordnung, das schaffe ich, auch wenn das emotional nicht so einfach für mich ist, dieses abwartende Aushalten, aber ich muss das lernen. (Edit: Sonntag Abend erfuhr ich vom Kinderarzt, den wir gebeten hatten, seine Meinung kund zutun, dass die Medikamente wohl auch während des Stillens eingenommen werden könnten, aber es fällt mir schwer, etwas einzunehmen, mit dem Wissen, dass meine Tochter davon etwas abbekommt, auch wenn sie das im Bauch gut vertrug, es beschäftigt mich die Verantwortung, die ich trage. Wieviel ist zuviel?!)
Dazu kommt, dass die Tage des Mannes daheim gezählt sind. Erst war ich einfach nur unendlich dankbar wie alles so gekommen war, dass der Mann so für uns da sein konnte, aber nun hab ich auch ein bißchen Angst vor der Zeit ab Juni, wenn er wieder arbeiten geht… Ich kann mich nicht erinnern… Wie war das ohne ihn? Ich habe so Sorge, dass ich das nicht schaffe. All diese Termine, diese kleinen Überraschungen, die Kinder für einen bereit halten, das tägliche einstündige Abholen vom Kindergarten, die Streitereien, Hausaufgaben- all das was ich nun über Monate wie im Luxus nicht mehr allein bewältigen musste, bleibt dann wieder bei mir bis zum Abend, wenn der Mann zurück kommen wird… So wie es Jahre lang auch war… Aber was wird er mir fehlen!… Und wie wird das sein? Es gibt Momente, da bin ich ganz zuversichtlich und dann wieder starre ich beinahe ehrfürchtig zurück und frage mich, wie ich das bloss immer allein gemacht habe?!
Es war auch eine ernüchternde Woche, denn ich konnte nicht lange liegen bleiben. Das habe ich vielleicht zwei Tage geschafft, wenn überhaupt und ich nahm mir auch Auszeiten, aber da sind noch andere Kinder und ein Mann, die mich brauchen und ich wollte dann auch wirklich gern da sein, nur wenn mir dann alles zuviel wurde, brach der kleine Vulkan in mir auch aus. Sehr unschön. Das hätte ich mir anders gewünscht. Ich weiß auch nicht recht, was ich eigentlich erwartet hatte, ich habe mir vorher keine großen Gedanken gemacht, meist war es einfach nur schön, aber dann war alles von einer Minute auf die andere doof. Aber so ist das, Kleinigkeiten wiegen auf einmal so viel, wenn dann ein Streit war, kam mir alles so schrecklich vor und es fiel mir schwer zu sehen, dass es eben nur ein Streit war, nur ein doofer Moment, ein kleines Fragment des Tages, denn in dem Moment wog es zuviel und ich wollte alles gern harmonisch und flauschig haben.
Wochenbett eine Zeit in der man auch gefühlsnackig ist, als hätte man sein Inneres nach Außen gestülpt, total verletzlich. Auch hier vermutlich nur alles eine Frage der Zeit, bis man alles wieder in sich „zurück“ sortiert hat.
Habe ich wirklich vor über einer Woche ein Kind geboren? Mal eben so? Wovor ich ja eigentlich Angst hatte eine ganze Weile. Halte ich wirklich und wahrhaftig unser Wunschkind im Arm? Ist das alles echt? Real? Gehört dieses zauberhafte Wesen wirklich zu uns? Niemand wird kommen und sie wieder mitnehmen? Sie darf hier bleiben? Ich bin noch überwältigt davon und fasse es wirklich nicht, begreife es noch immer nicht, dass wir noch ein Kind bekommen haben, Eine mehr. Sieben. Noch immer wenn dieses Wort meinen Mund verlässt, muss ich lächeln, einfach verrückt, es hört sich aber verdammt gut an und ist trotzdem so unfassbar: „7“.
Das Wesen auf das ich Monate gewartet habe, liegt nun in meinen Armen, kommt bei mir zur Ruhe. Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Immer noch nicht. Ich hätte mir das nie träumen lassen. So also versinke ich in diesen dunklen, großen Augen unserer Tochter, die kein Geheimnis Preis geben und frage mich, wer sie wohl ist und genieße die Reise, die wir gemeinsam begonnen haben…
5 Kommentare
Frau Mümmel
<3 Ich freue mich so sehr, dass sie endlich da ist!
Meise mit Herz
Ich freu mich so über eure Freude, euer Glück!
Dein Foto von euch zweien ist eine Augenweide! Ihr seid soo schöööön!! ! <3
Das mit dem Stillen und den Medis kann ich gut verstehen und da ich euch das Beste für eure Stillzeit wünsche, möchte ich dir die individuelle Beratung bei https://www.embryotox.de empfehlen! Sie sind einfach DIE Anlaufstelle für Medikamente in der Stillzeit (und Schwangerschaft)!
Alles Liebe euch Neunen!
Deine Meise mit Herz
kassiopeia
@FrauMümmel: DANKE dir! <3
@Meise mit Herz: Dankeschön! Und wegen der Website, die kenne ich natürlich und da steht genau, was ich nicht lesen will. :/ Deswegen ja die große Ratlosigkeit. Aber wir haben uns jetzt für einen Weg entschieden... Drück die Daumen! <3
Isabella
Ich bin immer wieder so überwältigt von deinen Gefühlen und deinen Erzählungen, das glaubst du mir gar nicht. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe und Glück und Segen.
rt
ich freu mich so sehr für euch ❤️