Einschulung 4.0

Es war beinahe so, als hätten wir Jahre auf diesen Tag gewartet, im Grunde war es vielleicht ein Jahr…
Wir hatten Ben zurück stellen lassen und am Ende das Gefühl, dass ihm dieses eine Jahr noch soviel gegeben hat. Jetzt nach den beinahen ersten zwei Wochen bestätigt sich das nur noch mehr. Unser Sohn hat seinen allerersten Geburtstag wirklich gefeiert und das erste Mal in seinem Leben Kinder dazu eingeladen und wurde außerdem sogar schon von seinem Paten in der Schule zu einer Party eingeladen, zu der der Papa ihn vorhin fuhr… Das schüchterne Kind wuchs über sich hinaus und tut es noch… Kognitiv fehlte es ihm nie an irgendetwas, im Gegenteil. Zwar kann er noch nicht lesen, worüber ich ja ein wenig froh bin, weil er das Schreiben und Lesen nun wirklich von einer Fachkraft erlernt, aber er kann als Erstklässler zum Teil schon multiplizieren, dank seiner fordernden Geschwister.
Am Ende des Kindergartenjahres hielt ich eine Rede, ich sprach darüber dass Abschied und Neubeginn sich begegnen würden, darüber dass unsere Kinder Platz machen für die neuen Kindergartenkinder, über das gewachsene Selbstvertrauen unserer Kinder und das Loslassen müssen unserer Vorschüler durch uns Eltern und das Vertrauen, dass wir unseren Kindern entgegen bringen würden, indem wir sie in den Schulalltag entlassen… An diese Zeilen dachte ich am Tag der Einschulung. Im Taxi zur Schule wenige Minuten vor der Einschulung dachte ich daran, wie wir das erste Mal vor dieser Schule standen, um Zoe los zu lassen und Ben noch ganz klein war, so alt wie Anton heuer…
Als Ben dann dort vorn auf diesem Stuhl vor der Bühne saß und wir ja ein kleines Grüppchen waren mit Oma und den zwei Kleinsten, weil die Großen bereits im Unterricht saßen, in dem Moment als ich Tom erblickte, der gleich für seinen Bruder und die anderen Erstklässler etwas aufführen würde, wars vorbei und ich musste ganz schlimm kniepern. Immer wieder suchte Ben einen von uns, aber es war so voll, dass er uns, unseren Blick nicht fand, als die Kinder dann ohne ihre Eltern, aber mit ihren Paten in die Klassen gehen sollten, rannte ich wie eine Bekloppte zu ihm und drückte ihn ganz feste und wünschte ihm alles Liebe für diesen nächsten Schritt. Er wirkte kurz erleichtert, mich zu sehen und ich konnte beruhigt nach Hause fahren, nach ein zwei Stunden holte die Oma die vier Schulkinder aus der Schule ab und wir aßen gemeinsam mit Opa zu Mittag…

Am Nachmittag nach dem Papa noch etwas gearbeitet hatte, die ersten Hausaufgaben in diesem Schuljahr geschafft waren, rafften wir uns auf und fuhren noch in die Schwimmhalle. Wo Zelda das erste Mal im Wasser war und leider im Anschluss aus Leibeskräften schrie, weil sie dann irgendwann total ko war und das war ich dann auch, so kurz nach dem Urlaub, aber auch stolz und froh und glücklich und Ben hat es total gefallen und das war am Wichtigsten… Seitdem haben wir nun vier Schulkinder… Wir große Kinder, die am Mittag zu uns nach Hause kommen und ihren Schulalltag gemeistert haben… ♥

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